Schieder-Schwalenberg. Dieses Mal etwas früher im Jahr haben die Schwalenberger Schützen am Pfingstwochenende ihr beliebtes Schützenfest gefeiert. Es ist ein Fest gewesen – und zwar genau so eines, wie es die Schwalenberger gerne haben. Bei überwiegend strahlendem Sonnenschein haben sich am Sonntag hunderte schaulustige Besucher und Schützen rund um den Marktplatz gedrängt, um das große Schützenfest der ersten amtierenden Schützenkönigin des Vereins, Michelle Mühl, mit ihrem König und Vater Martin Mühl zu feiern. Während der Samstag und der Sonntag dem amtierenden Königspaar gebührte, ist am Montag bereits der neue Schützenkönig ausgeschossen und bekannt gegeben worden. Der neue König der Schwalenberger Schützengesellschaft ist Dirk Beckmann.
Feierlich begannen die Schützen das lange Festwochenende mit dem Zapfenstreich zu Ehren der amtierenden Königin. Für das Königspaar Michelle und Martin Mühl mit seinem Hofstaat Marina Begemann mit Frank Schröder und Anna-Louisa Drüke mit Andreas Paepenmöller begann der Samstagabend mit einem Marktplatz-Konzert, gespielt vom Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Schwalenberg.
Volle Halle am Abend
Der Große Zapfenstreich folgte anschließend am Ehrenmal, wo sich der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Schwalenberg und der Spielmannszug Rischenau die Ehre gaben. Beim Festball sorgte die „Enjoy Partyband“ für ausgelassene Stimmung und einen langen Abend. „Die Halle war rappelvoll und auch der Zapfenstreich sehr gut besucht. Wir sind sehr zufrieden mit der großen Beteiligung der Schwalenberger“, sagte Pressesprecher Thorsten Wiehe.
Mit der Abholung der Königin ging es am Sonntag weiter. Auf dem Marktplatz folgte dann der große Festakt mit Ehrungen durch den Vereinsvorsitzenden Sven Ridder und der Verleihung des Oberstpokals. Die Verdienstnadel des Westfälischen Schützenbundes ging an die Schützen Lukas Niemann, Andreas Koch und Thorsten Wiehe. Frank Ehlert erhielt die Schwalenberger Verdienstmedaille.
Bürgermeister schwärmt
„Das ist wirklich ein sympathisches Königspaar“, schwärmte Bürgermeister Jörg Bierwirth bei seiner kurzen Ansprache. Er griff zudem die Schausteller-Problematik auf, mit der sich die Schützengesellschaft hatte auseinandersetzen müssen. Dass auf dem Festplatz mehrere Verpflegungsstände und sogar Karussells und Schießbuden zu finden sind, von dieser Vorstellung haben die Schwalenberger in diesem Jahr Abstand nehmen müssen. „Viele Schausteller haben Anfang der Woche noch abgesagt“, erklärte Wiehe. Auch ein Internetaufruf und die Unterstützung der Schwalenberger auf der Suche nach Ersatz habe keine Abhilfe schaffen können. „Ein Schützenfest ohne Fischbude ist aber trotzdem noch ein Schützenfest“, tröstete der Bürgermeister und drückte seinen Stolz darüber aus, solch tolle Feste in seiner Stadt feiern zu können.
Auf dem Marktplatz und in den Straßen warteten gespannt die zahlreichen Zuschauer auf den Vorbeimarsch und den anschließenden Rundmarsch, bei denen sich dann sowohl das Königspaar nebst Hofstaat als auch das Bataillon und die zahlreichen Gastvereine in ganzer Pracht präsentierten und dafür großen Jubel ernteten.
Neuer König aus dem Wappenrott
Der Pfingstmontag stand dann ganz im Zeichen des neuen Königs, der aber erst noch beim Schießen ermittelt werden musste. Knapp 300 Schützen hatten teilgenommen und versucht, mit drei Schuss auf 50 Meter die höchste Ringzahl zu erreichen. Letztendlich gelang es aber nur einem Schützen, das Schießen für sich zu entscheiden und nun für ein Jahr die Schützengesellschaft zu regieren: Dirk Beckmann aus dem Wappenrott. Als Königin wählte er seine Ehefrau Anja. Den Hofstaat bilden Volker und Doris Schulze und Ingo und Birgit Weisheit.
Zu Fuß durch die Stadt
Im Anschluss ging es für das frisch gebackene Königspaar nicht wie gewohnt in der Kutsche und auch nicht in dem vom Verein alternativ angebotenen Oldtimer-Cabrio, sondern zu Fuß durch die Stadt, wo es von den Schwalenbergern begeistert bejubelt wurde. „Die Auflagen für eine Kutsche sind mittlerweile so hoch, das konnten weder wir noch der Kutscher leisten“, sagte Wiehe.