Warum es bei Planungen am Schiedersee immer noch hakt

Schieder-Schwalenberg. Es läuft gut, das neue Schnellrestaurant &bdquo;Strandhaus“ am Schiedersee. Dass mit dem alten Restaurant am Kronenbruch kein großer Staat mehr zu machen ist, weiß auch Benjamin Krentz, der mit seinem Unternehmen infinity seit Jahren das Freizeitzentrum am Südufer des Schiedersees betreibt. Und schon lange steht sein großer Plan zur Umgestaltung . Allerdings: Sehr viel weiter ist er bis jetzt nicht gekommen, seit er seine Gedanken öffentlich gemacht hat.

Ursprünglich hatte nur der Bau eines Wohnmobilparks im Raum gestanden. Doch die Anwohner des Wohngebietes Lange Äckern sorgten sich: Ständigen Verkehrslärm von an- und abfahrenden Wohnmobilen auf der Ackerfläche zwischen dem Wohngebiet und dem See, vielleicht auch Belästigung durch grillende Camper und feuchtfröhliche Gelage, so sahen die Befürchtungen aus. Die Versuche, ihnen diese Sorgen zu nehmen, fruchteten nicht, auch wenn Krentz damals beteuert hatte: &bdquo;Niemand muss hier Angst vor einer Horde Jugendlicher im Zeltlager haben.“ Das war Mitte 2022.

Verlagerung zum Waldrand Dann lag - sehr viel später als erwartet - endlich ein Lärmschutzgutachten auf dem Tisch, nach dem er mit seinem Platz einen Abstand von 150 Metern hätte einhalten müssen. Sein Kommentar damals: &bdquo;Dann kann ich es auch gleich lassen, das ist nicht rentabel.“ Doch Krentz gab nicht auf, im Januar 2023 lag sein neuer Plan vor , nach dem die östliche Fläche, also hinter dem Ponyhof zum Wald hin, für das Glamping-Projekt, neue Wohnmobilstellplätze und Ferienhäuser genutzt werden soll.

Denn Krentz dachte und denkt mittlerweile größer: Er stellte im November 2023 einen Masterplan vor, der nicht nur die Glamping-Elemente, Ferienhütten und neue Wohnmobilstellplätze vorsieht, sondern auf lange Sicht auch einen Abriss des alten Restaurants, den Bau eines neuen sowie vielleicht auch eines Tages den Bau eines Hotels. Auch eine Indoor-Spielhalle schließt er nicht aus. &bdquo;Ich will zumindest die planerischen Voraussetzungen schaffen, um Perspektiven für die Zukunft zu haben.“

Obwohl der alte Bebauungsplan die 23,5 Hektar große Fläche am Südufer bereits für eine Freizeitnutzung ausgewiesen hatte, sollte nun ein komplett neuer Bebauungsplan her.

Bürgermeister Jörg Bierwirth und die Politik legten Wert darauf, angesichts dieser Pläne die Bürger &bdquo;von Anfang an mit ins Boot zu holen“, es gab eine vorzeitige Beteiligung der Bürger und der Behörden, bei der auch die Schieder-Schwalenberger ihre Bedenken und Anregungen zu Protokoll geben konnten.

Keine Umweltgründe dagegen Damit war klar: Das alles würde dauern, denn ohne ein Umweltverträglichkeitsgutachten ist die Neuaufstellung eines Bebauungsplanes nicht möglich. Das allerdings liegt mittlerweile vor, und das Planungsbüro Drees und Huesmann hat es ausgewertet. Entscheidender Satz: &bdquo;Die getroffenen Festsetzungen des Bebauungsplans 01/31 ,Südufer SchiederSee II’ der Stadt Schieder-Schwalenberg lösen nach derzeitigem Kenntnisstand keine erhebliche Beeinträchtigung der Umweltschutzgüter aus, die nicht überwindbar, ausgleichbar oder hinnehmbar wären.“

Im Klartext: Grundsätzlich spricht aus Umweltschutzsicht nichts gegen die Krentz-Pläne. Die vielen Einwendungen, die von Bürgern und Trägern öffentlicher Belange wie der Baudenkmalbehörde bisher eingereicht wurden, hat die Stadt geprüft, allerdings in den seltensten Fällen Änderungen folgen lassen. Zum Thema Lärmbelästigung verweist die Stadt auf das Lärmgutachten, das sich bereits im Entwurf niedergeschlagen habe. Die Sorge, dass See und Wald nicht mehr öffentlich erreichbar sein könnten, teilt die Stadtverwaltung nicht, auch das Wegerecht des Ruderclubs Schieder werde nicht eingeschränkt.

&bdquo;In den nächsten Tagen werden wir den Entwurf öffentlich auslegen“, sagt Bürgermeister Jörg Bierwirth, er wird dann auch im Rathaus zu den Öffnungszeiten einsehbar sowie auf der städtischen Internetseite verfügbar sein. &bdquo;Wenn es keine wesentlichen Änderungen gibt, hoffe, ich, dass wir das Ganze noch in dieser Wahlperiode abschließen können, im besten Fall durch einen Ratsbeschluss nach der Sommerpause.“

Langer Atem für den Unternehmer Dass das Ganze bis jetzt gedauert hat, liege vor allem an dem Umweltschutzgutachten, bei dem ja der gesamte Lebenszyklus von Tieren und Pflanzen über ein Jahr betrachtet werden muss. &bdquo;Das ist nun mal sehr langwierig.“

Benjamin Krentz ist sich dessen bewusst. Immerhin ist sein neues Schnellrestraurant Strandhaus längst im Betrieb, und &bdquo;es läuft ganz gut.“ Wäre es dann nicht Zeit, mit dem Abriss des Restaurant Breitengrad zu beginnen? - Da kommt die Antwort sehr klar: &bdquo;Solange der Bebauungsplan nicht wirklich verabschiedet ist, werde ich damit nicht anfangen. Ich brauche Planungssicherheit. Ehrlich gesagt, nach den bisherigen Erfahrungen rechne ich nicht damit, dass das vor 2026 oder 2027 etwas wird.“

Warum es bei Planungen am Schiedersee immer noch hakt

Warum am Schiedersee demnächst alles Kopf steht und der Gleichgewichtssinn in Gefahr gerät

Saisonstart: Darauf dürfen sich Besucher am Schiedersee freuen

So könnte es am Lagenser Jahnplatz weitergehen

Stadt sieht sich durch Kreis-Pläne für Querungshilfe bei Siekholz zum Handeln gezwungen

Darum will CDU-Fraktionschef Marc Beckmeier Bürgermeister in Schieder-Schwalenberg werden

Die Pläne für eine Adventure-Golf-Anlage in Schieder liegen auf Eis