Warum die Künstler in der Malerstadt Schwalenberg auf Trolle, Feen und Wichtel treffen

Schieder-Schwalenberg. Wer nach Schwalenberg kommt, begegnet häufig kreativen Köpfen, nicht nur in Ateliers und Ausstellungen. Mittlerweile helfen ihnen allerlei Gelichter wie Feen, Wichtel und Trolle, die kleine Stadt noch attraktiver zu machen. Auch beim Märchenfest, das am Sonntag, 31. August, zum zweiten Mal über die Bühne gehen wird.

Eine der treibenden Kräfte dahinter ist Marion Weber (62). Aus dem Süddeutschen hat es die gebürtige Hessin nach Schwalenberg verschlagen, und sie hat sich in das malerische Städtchen verliebt: &bdquo;Ich weiß noch, wie ich damals zum Bürgerfrühstück ging. Ich habe mich irgendwo dazugesetzt und sofort sehr willkommen gefühlt.“

Genau das Richtige für die Frau, die Kindergeburtstage ausrichtet, deutschlandweit Kinderbelustigung auf allen möglichen Events anbietet und immer offen ist, neue Impulse zu empfangen und zu geben. &bdquo;Das Leben steht da mit einem Arm voller Geschenke, man muss nur bereit sein, das auch zu sehen und anzunehmen“, erzählt die fünffache Mutter lachend.

Lauter kleine Feentüren Sie eröffnete vor sieben Jahren in der Marktstraße 12 unter dem Namen &bdquo;Le petit atelier“ ein Lädchen mit Kunsthandwerk und Deko. Als sich die Tourist-Info 2018 daran machte, Schwalenberg als Märchenstadt zu etablieren, erhielt sie den Auftrag, eine dauerhafte Attraktion zu schaffen, die auf überlieferten Mythen der Malerstadt fußt. Was bot sich da eher an als das Stadtwasser, das vermeintlich bergauf fließt? So entstand die Märchentüren-Expedition mit dem passenden Flyer und dem zauberhaften Wichtel Filius, die 2021 noch einmal um weitere Feentüren erweitert wurde.

Die winzigen, von Marion Weber liebevoll gestalteten Feentüren ducken sich in allerlei versteckte Winkel, mal in eine Baumwurzel, mal in eine Mauernische, und der Weg führt durch die Altstadt vorbei am Stadtwasser bis hinauf zur Burg.

&bdquo;Das ist unglaublich gut angenommen worden. Die Flyer mit einer Auflage von 2500 pro Jahr sind sehr beliebt“, berichtet die Initiatorin. &bdquo;Da kommen auch Leute aus Düsseldorf oder aus dem Ruhrgebiet und sind begeistert.“ Aus dem &bdquo;kleinen Atelier“ wurde die Märchenstube als Veranstaltungsraum und temporäres Café mit Kaffee und Waffeln. Ein Vollzeit-Café hätte sie nicht stemmen können, sagt Marion Weber. &bdquo;Aber ich bin in diesem Jahr auch mal als Urlaubsvertretung für das Café Kreativa und ,Mal anders’ eingesprungen und habe geöffnet. Denn die Leute wollen immer wissen, wo sie denn einen Kaffee trinken können.“ Nun will sie ab dem 19. August wieder dienstags aufmachen.

Zwei beliebte Pfade Im vergangenen Jahr haben die Wichtel und Feen Gesellschaft bekommen: Der Trollpfad mit dem Helden Andurek Ohnestrumpf, den die Schwalenberger Grafikerin Sonja Demuth gestaltet hat, ist nun eine weitere Attraktion für Familien. Auch hier erwandern sich die Nutzer mit einem Flyer in der Hand auf eigene Faust einen Rätselspaß.

&bdquo;Diese Angebote werden sehr gut angenommen“, erzählt Swen Horstmann von der Stadtverwaltung auf Nachfrage der LZ. &bdquo;Es sind vor allem am Wochenende diverse Familien zu beobachten, die sich auf den Weg machen und offensichtlich Spaß daran haben.“ So sieht es auch der Bürgermeister: &bdquo;Das richtet sich zwar eigentlich an Familien mit kleineren Kindern, aber ich sehe auch immer mal wieder kleine Gruppen von Erwachsenen, die Spaß daran haben. Und wenn die dann auch noch hinterher die örtliche Gastronomie besuchen, ist das doch eine runde Sache - selbst wenn sie sich nur ein Eis kaufen“, betont Jörg Bierwirth.

Märchenhaftes Vergnügen Nun wartet der Höhepunkt im Märchenjahr: Am Sonntag, 31. August, findet von 14 bis 18 Uhr in Schwalenberg das zweite Schwalenberger Märchenfest statt. Die meisten Gastrobetriebe beteiligen sich an der Aktion erstmals unter dem Dach des Heimat- und Verkehrsvereins Schwalenberg.

Es ist eine Mischung aus Vorführungen und Mitmachaktionen: Die &bdquo;Klangspielwiese“ lädt an der Ecke Alte Torstraße/ In der Tränke zu einem zauberhaften Mitmach-Orchester ein, während vor der Märchenstube die fliegenden Wünsche der Feen vielleicht sogar wahr werden. Der Schwalenberger Malkasten serviert das Märchen vom &bdquo;dicken, fetten Pfannkuchen“, in Hanaa’s Lounge gibt sich der gestiefelte Kater zum Schnurren, Stiefeln und Staunen die Ehre.

Mit dem süßen Brei sind die großen und kleinen Gäste im Café Kreativa konfrontiert, während im Wirtshaus Berggarten Schneewittchens Zwerge eine Bastelwerkstatt eröffnen. Im Café Mal Anders kann man den Sternen beim Fallen zusehen, und im &bdquo;Sizzle House“ wird ein indisches Märchen klangvoll und geheimnisvoll erzählt. Den ganzen Nachmittag über nimmt eine Pferdekutsche Kinder und Erwachsene mit auf eine kleine Reise durch das Märchenland Schwalenberg. Der Eintritt ist frei.

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