Schlangen. Zu einem Gala-Mitsingkonzert hatten die „Tenöre 4you“ am Sonntagabend in die ev.-ref. Kirche in Schlangen eingeladen und erfreuten ihr meist älteres Publikum mit einem Mix legendärer Welthits aus Pop, Klassik, Musical und Filmmusik. Zu der Musik, die von der Konserve aus zwei großen Lautsprecherboxen geliefert wurde, lief auf einer Leinwand am hinteren Bühnenrand eine filmische Projektion, welche die jeweiligen Songs mit passenden Farbspielen oder Landschaftsszenen untermalte. Dann lief ein Countdown herunter, und mit einem bombastischen Soundeffekt betraten die zwei Künstler der „Tenöre4you“ die Bühne. Mit Toni di Napoli und Pietro Pato performten da zwei absolute Profis, die über ein ungeheures Repertoire verfügen und die sofort in Kontakt mit ihrem Publikum standen. Mit „Let it be“ von den Beatles, solo gesungen von Pietro Pato, erging an die Zuhörer gleich die Aufforderung, den Refrain mitzusingen, was auch, wenn nur zaghaft, befolgt wurde. Ohrwürmer wie „Tiritomba“ aus den 50er Jahren, „Volare“ oder „Wenn bei Capri die rote Sonne im Meer versinkt“ waren allseits bekannt und das Auditorium stimmte voll mit ein. Allerdings hätten die beiden Solisten wohl besser auf die Mikrofone verzichtet, denn wenn Toni di Napoli gelegentlich daneben frei in den Kirchenraum sang, klang die Stimme viel sauberer und kraftvoller, was bei der guten Akustik einer Kirche wohl angenehmer gewesen wäre. Das fiel beispielsweise bei Frank Sinatras „My Way“ auf, dessen weiches und schleppendes Timbre man bei dem Titel eigentlich immer im Ohr hat und das durch die Mikrofone relativ hart herüberkam. Das störte die Besucher jedenfalls nicht. Die waren beeindruckt von den Gesangsvorträgen, die, wie beim „Phantom der Oper“ von einer Filmsequenz aus dem Musical unterstützt wurden. „Halleluja“ von Leonard Cohen, wiederum zum Mitsingen, mündete in das monumentale „Nessun Dorma“, bei dem die Stimme von Toni di Napoli besonders in den Forte-Phasen sehr gut zur Geltung kam. Nach diesem ergreifenden Lied dann mit „Quando, quando, quando“ ein echter Kontrast, dem ein Medley verschiedener Popsongs folgte. Passend ging’s mit zwei Abschiedsliedern dem Ende entgegen. Der Ausklang mit „Arrivederci Roma“ und „Time to say Goodbye“ war stimmig, und mit dem Kracher „Azzurro“ als Zugabe entließen Toni di Napoli und Pietro Pato ihr Publikum in den Abend.