Lemgo. Auf der Felge rollt Handball Lemgo II dem Ziel entgegen. Beim 25:28 (14:13) gegen Eintracht Hagen ging der Sprit am Ende komplett aus.
Nach dem 23:20 (46.) glückten dem auf Miniformat geschrumpften Lemgoer Drittligakader nur noch spärliche zwei Tore. Pikanterweise wohnt der Hagener Held noch in der Alten Hansestadt. Marco Stange (36), der 2002 mit dem TBV DHB-Pokalsieger wurde und in der vergangenen Woche von Hagens Sportdirektor Jens Pfänder aus dem Ruhestand geholt wurde, da sich VfL-Stammkeeper Schmidt demnächst auf Hochzeitsreise begibt, zeigte neben zwei Siebenmeterreflexen auch seine Klasse bei Würfen von den Außenpositionen.
Doch auch Dominik Formella, der ebenso wie Wai Wong vor dem Anpfiff mit einer Bildcollage verabschiedet wurde – beide Akteure werden von Dormagen umworben – enttäuschte nicht bei seinem letzten Auftritt in der Zerbe-Halle. Da Haenen und Lemke mit dem Bundesligateam in Göppingen weilten, standen HL II nur noch acht Feldspieler zur Verfügung. Doch die schlugen sich lange Zeit wacker.
Bis zum 5:2 (9.) hatte Luca Werner bereits viermal getroffen. Über 10:5 (15.) ging Lemgo mit einer 14:13-Führung in die Pause. Mit der Einwechslung von Stange (20.) sei ein Unterschied zu erkennen gewesen, erklärte Pfannenschmidt das folgende "Wechselbad der Gefühle", was sich wie folgt liest: 15:18, 19:18, 23:20 (46.), 23:23, 25:26, 25:28. "Hinten heraus hätten einige Spieler eine Pause benötigt. Doch mir waren die Hände gebunden. Mit Prüßner stand uns ohnehin nur ein Linkshänder zur Verfügung", meinte Pfannenschmidt, dessen Mannen nun schon seit zwei Monaten sieglos sind. Angesichts von fünf Niederlagen und einem Unentschieden soll zumindest bei LIT Nordhemmern-M. noch mal gejubelt werden.
HL II: Formella, Becker (bei einem Siebenmeter); Anton (8), Werner (7), Prüßner (4), Binder (3/1), Wong (2), Niemeyer (1), Kirsch, Schmidt.(jh)