
Bielefeld/Paderborn. Ein Ende des Winters ist noch lange nicht in Sicht, im Landesbetrieb Straßen NRW planen die Experten aber bereits die Arbeiten zur Ausweitung und Modernisierung des Straßennetzes in OWL. "Das wird ein arbeitsreiches Jahr", prognostiziert Sven Johanning, Sprecher der Niederlassung OWL.
Eine Übersicht über die wichtigsten Bauprojekte
Am umfangreichsten und damit am teuersten werden auch in diesem Jahr die Bauarbeiten an den beiden Autobahnen 30 und 33, wie Johanning erläutert. So wird im Großraum Bad Oeynhausen ein 3,2 Kilometer langer Abschnitt der A30 in Angriff genommen. Die Fertigstellung soll bis 2015 gelingen.
An der Autobahn 33 bei Steinhagen wird in diesem Jahr mit dem eigentlichen Bau des Streckenabschnitts 6 begonnen. Länge der Trasse: rund acht Kilometer. Die 20 Brücken, die zu diesem Abschnitt gehören, sind zur Hälfte fertig, andere im Bau. Alle "sollen Ende des Jahres stehen", so Johanning. Noch in diesem Jahr stehen zudem erste Brückenbauarbeiten im Bauabschnitt 7.1 der A33 bei Halle an. Das wird den Landesbetrieb ebenfalls länger beschäftigen, denn, so Johanning: "Dort sind 36 Brücken geplant."

Insgesamt werden die Bauvorhaben an den beiden Autobahnen noch rund 50 Millionen Euro verschlingen, aber nicht alle im laufenden Jahr. Johanning: "Das wird sich Jahre hinziehen."
Viel zu tun gibt es für den Landesbetrieb Straßen NRW und die beauftragten Bauunternehmen auch an Bundes- und Landesstraßen. Das dürfte zu einigen Verkehrsbehinderungen führen. Dazu gehört zum Beispiel die weitere Fahrbahnerneuerung der L756 im Bielefelder Süden (früher B68), die in mehreren Abschnitten bis zum Anschluss an die A2 vorgesehen ist. Geplant ist das für die Sommerferien.
Für die Stadt Detmold bedeutsam ist die Umgestaltung des Nordrings (B239). Die Trasse bekommt zum Teil Zusatzfahrstreifen. Schwerpunkte gibt es auch im Kreis Herford. So wird die Fahrbahn der L712 im Stadtgebiet Herford inklusive der Rad- und Gehwege erneuert. Auch die L712 (in Herford als Berliner Straße bekannt) wird saniert.
Ebenfalls zur Erneuerung steht die Ortsdurchfahrt der L546 in Hiddenhausen an, in Löhne die L860. Im Kreis Gütersloh soll die Ortsdurchfahrt Verl modernisiert werden, realisiert von der Kommune und teilfinanziert vom Landesbetrieb.
Rund 25 Millionen Euro fließen laut Johanning in diesem Jahr in Erneuerung, Um- und Ausbau von Landes- und Bundesstraßen. In Instandsetzung und Betriebskosten steckt Straßen NRW OWL rund acht Millionen Euro.
In den Kreisen Paderborn und Höxter, die von der Regionalniederlassung Sauerland/ Hochstift des Landesbetriebs betreut wird, stehen ebenfalls einige Arbeiten an. Besonders aufwendig ist die Ortsumgehung Bad Wünnenberg (B480), wie Gerhard Hüllweg, Sprecher der Außenstelle Paderborn, erläutert. Denn hier werden auf drei Kilometern Erdarbeiten nötig. Sechs Brücken müssen auf dem 6,8 Kilometer langen Abschnitt gebaut werden, darunter eine 785 Meter lange über das Flüsschen Afte. Kosten dafür: 41,1 Millionen Euro.
Saniert werden muss laut Hüllweg auch die B1 bei Bad Lippspringe/Schlangen auf einem rund drei Kilometer langen Abschnitt. 2,5 Millionen Euro wird es kosten, den Unfallschwerpunkt zu entschärfen.
Eine Deckenerneuerung steht auf drei Kilometern Länge der L953 zwischen den Bad Driburger Ortsteilen Dringenberg und Neuenheerse an. Ähnliches auf der L820 zwischen Fölsen und Dringenberg. Auf eine Geduldsprobe müssen sich Autofahrer auch im Stadtgebiet Paderborn einstellen. Denn für eine halbe Million Euro wird eine vielbefahrene Kreuzung der L755 saniert (Benhauser Straße/Berliner Ring). Hüllweg: "Das wird mit vielen Behinderungen verbunden sein."
Gleiches gilt für die Sanierung der vierspurigen L755 (Warburger Straße). Sie ist wichtig als Zubringer für die Universität Paderborn.