
Paderborn. Eine Entenmutter hatte in Paderborn wohl ein besonders ruhiges Plätzchen für ihr Nest gesucht und auch gefunden. In einem dicht bewachsenen Hinterhof an der Marienstraße legte sie 13 Eier in eine Baumwurzel.
Irgendwann in der Karwoche knackten die Eierschalen und 13 flauschige Entenküken erblickten das Licht der Welt. Was die Entenmutter wohl nicht bedacht hatte, dass die Mauern um ihr Nest mindestens drei Meter hoch sind. Sie hätte allerdings wissen müssen, dass ihr Nachwuchs erst schwimmen und dann fliegen lernt. Leider gibt es in dem grünen Hinterhof kein Ententaugliches Gewässer mit Kükengerechter Nahrung.
Ein echtes Überlebensproblem bahnte sich unaufhaltsam an. Am Karsamstag spitzte sich die Situation offenbar zu. Lautes Geschnatter ließ die Inhaber eines Geschäfts am Hinterhof auf die gefiederte Großfamilie aufmerksam werden.
Sie entdeckten die hungrige Schar und informierten die Mitarbeiter im gegenüber liegenden Büro für Ordnung, Schutz und Sicherheit. Polizeikommissarin Corinna Brockmeier und Wolfgang Oppel vom Ordnungsamt hatten Dienst und nahmen sich sofort des tierischen Dilemmas an und organisierten den lebensrettenden Umzug.
Als Umzugstransporter diente ein Pappkarton, indem die 13 Entenbabys ausreichend Platz fanden. Durch die Häuserschluchten führte der Weg den Paderberg hinunter zur Börnepader.
Hier lernten die Küken aus der Hand ihrer Retter das Schwimmen. Im Sturzflug senkte sich sogleich unter heftigem Geschnatter die Entenmama auf die Pader und setzte direkt bei ihrer Kükenschar auf. Seitdem zieht die Familie glücklich ihre Kreise auf der warmen Pader.