Detmold/Bielefeld (gär). Die Staatsanwaltschaft Detmold will ihre Ermittlungen gegen den Verwaltungschef der Kreispolizei Lippe, Leo W., und gegen den Bielefelder Polizeiarzt Klemens C. einstellen. "Dieses Signal ist meinem Mandanten gesendet worden", sagte Rechtsanwalt Hans-Joachim Kirchhof, der die Interessen von Leo W. vertritt, auf Anfrage. Es stehe allerdings eine Geldauflage im Raum. Über deren Höhe sei man "noch nicht in Verhandlungen eingetreten".
Gegen Leo W. und Clemens C. wird seit Mitte März wegen Untreue ermittelt. Anlass für den Verdacht war ein anonymes Schreiben. Danach soll der Polizeiarzt Klemens C., der früher in Detmold gearbeitet hat, den Verwaltungsleiter Leo W. mehrfach mit kostenloser Medizin versorgt haben, auf die letzterer keinen Anspruch besaß. Außerdem soll Leo W. dienstliches Material für private Zwecke verwendet haben.
Die Ermittlungen seien noch nicht abgeschlossen, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Anhaltspunkte für gravierendes Fehlverhalten hat die Behörde wohl nicht gefunden. Unterdessen hat Leo W. nach den Worten seines Anwalts "seine Umsetzung erbeten". Er werde in Zukunft nicht mehr als Verwaltungschef der Kreispolizeibehörde Lippe, sondern ausschließlich in Projekten des Kreises Lippe tätig sein, für den er bereits in der Vergangenheit einen Teil seiner Arbeitskraft aufgewendet hatte. In der Kreispolizei Lippe solle "endlich wieder Ruhe einkehren", sagte der lippische Landrat Friedel Heuwinkel auf Anfrage.
Offen ist auch noch, wie das Verfahren gegen den Paderborner Polizeichef Andreas Krummrey ausgehen wird. Bei ihm war das anonyme Schreiben eingegangen. Ihm wird zum Vorwurf gemacht, er habe es zu spät weitergegeben und den Polizeiarzt Klemens C. gewarnt.