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Mann attackiert Ex-Lebensgefährtin mit Säure in Hövelhof

Frau in Lebensgefahr / Sieben Helfer verletzt / Täter auf der Flucht

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55 Feuerwehrleute waren am Tatort des Säureanschlags. - © FOTO: MARC KÖPPELMANN
55 Feuerwehrleute waren am Tatort des Säureanschlags. (© FOTO: MARC KÖPPELMANN)
Säureattacke: Täter weiter auf der Flucht - © Hövelhof
Säureattacke: Täter weiter auf der Flucht (© Hövelhof)

Hövelhof (my/red/cp). Die am Donnerstag in Hövelhof im Kreis Paderborn mit Säure verletzte Frau schwebt nach Polizeiangaben weiter in Lebensgefahr, ihr Zustand sei jedoch stabil. Der seitdem per Großfahndung gesuchte Täter konnte bisher nicht gefunden werden. "Im Moment wissen wir nicht, wo sich der Verdächtige befindet", sagte Ulrich Krawinkel, Sprecher der Paderborner Polizei am Freitag.

Der aus Altenbeken stammende Mann hatte die Rückkehr der Frau mit ihrem Fahrrad offenbar erwartet und ihr unvermittelt eine große Menge Säure ins Gesicht gespritzt. Sie soll nach dem Anschlag noch bis in die Wohnung gelaufen sein, auch dort waren Säurespuren zu sehen. Die Polizei ordnet den Fall zurzeit als versuchtes Tötungsdelikt ein.

Der 38-jährige Täter ist mit einem 16 Jahre alten grauen Audi A 4 mit dem Kennzeichen PB - CA 792 auf der Flucht, eine Mordkommission wurde eingesetzt. Einen Bericht des WDR, demzufolge es sich bei dem Täter um einen gebürtigen Südtiroler handeln soll, wollte Krawinkel nicht kommentieren. Auch, dass der Flüchtige mittels seines Handys geortet worden sei, bestätigte er aus ermittlungstaktischen Gründen nicht. "Im Moment nutzen wir alle uns zur Verfügung stehenden Mittel."

Die Ermittler weisen darauf hin, dass der Flüchtige vorbestraft und bereits in der Vergangenheit wegen Gewaltdelikten aufgefallen ist. Der Verdächtige könnte demnach mit Schusswaffen und/oder Messern bewaffnet sein. Sollten Zeugen das gesuchte Auto entdecken, sollten sie jeglichen Kontakt zum Gesuchten vermeiden und die Polizei über den Notruf 110 oder in Paderborn unter Tel. (0 52 51) 30 60 zu informieren.

Noch werde die Öffentlichkeit nicht in die Fahndung einbezogen, so die Polizei. Das könne sich aber noch im Verlauf des Tages ändern.

Nähere Angaben zu der Substanz, die der Täter für den Anschlag verwendete, konnte die Polizei bisher nicht machen. Krawinkel sagte, die offensichtliche Schwere der Verletzungen lasse auf eine "hochkonzentrierte Säure" schließen.

Durch Kontakt mit der Säure erlitten auch zwei Ersthelfer, vier Personen des Rettungsdienstes und der Notarzt Verletzungen erlitten. Die attackierte Frau wurde mit starken Verätzungen mit Rettungshubschrauber Christoph 13 in eine Spezialklinik nach Bochum geflogen, die weiteren Verletzten wurden in Krankenhäuser nach Paderborn und Gütersloh gebracht, von dort allerdings noch am Donnerstagabend entlassen.

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