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Vogelgrippe: Dauerhafte Stallpflicht für Tiere in OWL

Virus in heimischen Wildpopulationen gefährdet Geflügelhaltung in NRW

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Die Stimmung in der Branche ist angespannt, aber professionell. "Bis jetzt sind wir einfach froh, dass wir in NRW noch keine Fälle der Vogelgrippe hatten und sich die Lage auch in unserer näheren Umgebung beruhigt hat", sagt Bußmann. 64 Prozent der Hennen würden ohnehin bereits im Stall gehalten. Trotz leichter Ausfälle seien auch Mastbetriebe in der Vorweihnachtszeit bisher glimpflich davongekommen.

Obwohl das Vogelgrippevirus bei deutschen Wildvögeln zunächst wohl präsent bleiben wird, könne es in einigen Jahren wieder ganz verschwinden, sagt Elke Renking. "Das Vogelgrippevirus H5N1 kam von 2006 bis 2009 in Deutschland in Wildpopulationen vor." So könnte es auch dem aktuellen Virus ergehen.

Frist für Eier
Freilandhaltungen in den von der Stallpflicht betroffenen Gebieten in NRW dürfen ab sofort Eier nur noch unter dem Label "Bodenhaltung" vertreiben. Die Regel greift, wenn Legehennen sechs Wochen unter Dach gehalten wurden.
Bioeier sind nicht betroffen, da sie auch im Stall den Auflagen entsprechen gefüttert werden können.

60 Tiere im Zoo getötet oder verendet
Im Rostocker Zoo haben sich die Weißstorche nach Expertenmeinungen bei Wildvögeln mit dem Vogelgrippe-Virus H5N8 angesteckt haben. Wie Landesveterinärin Maria Dayen am Donnerstag mitteilte, könnten sich Wildvögel im Rostocker Zoo an den gleichen Gewässern aufhalten wie Zootiere. Daher liege die Vermutung nahe, dass sich die Weißstörche dort angesteckt hätten. Außerdem habe man Futter und Einstreu als Ursache ausgeschlossen.

In neuesten Proben sei das Virus nicht mehr aufgetaucht. Die Gefahr sei zwar noch nicht gebannt, so Dayen weiter, aber sie sei zuversichtlicher, dass sich die Geflügelpest im Rostocker Zoo nicht weiter ausbreiten werde. Die Tiere würden jetzt intensiv beobachtet und weiter untersucht. Zwölf Weißstörche, fünf Gänse, zehn Ibisse, acht Reiher und 23 Enten - knapp 60 Tiere mussten vergangene Woche wegen der Infektion mit dem hochansteckenden H5N8-Virus getötet werden, nachdem ein Weißstorch an der Vogelgrippe gestorben war. Laut der Landesveterinärin wird das Virus bei immer mehr Wildvögeln in Deutschland nachgewiesen.

Tiergärten bangen um ihre Tiere
Nach dem Auftreten der Geflügelpest im Rostocker Zoo bangen auch andere Tiergärten um ihre Vögel. Im Vogelpark Marlow im Landkreis Rostock wurden seit der Einführung der Stallpflicht im November alle Wasservögel vom Teich in Volieren geholt, um den Kontakt mit Wildvögeln zu verhindern, sagte die zoologische Leiterin Gudrun Haase..

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