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Bombe an der Mindener Schachtschleuse entschärft

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- © Polizei Minden
1000-Kilo-Bomb (© Polizei Minden)

Minden (mt). Eine 1000-Kilo-Bombe wurde am Mittwochmorgen an der Schachtschleuse in Minden gefunden. Die Besatzung eines Schwimmbaggers entdeckte sie gegen 10.15 Uhr bei Nassbaggerarbeiten im Bereich des Verbindungskanals Nord auf Höhe der Kanaleinfahrt zum Bauhafen. Nach dem Fund wurden die Arbeiter von der Baustelle abgezogen und der Sprengkörper blieb in der Schaufel des Baggers auf dem Schwimmponton zurück. Es ist bereits die zweite Bombe innerhalb von einem Jahr, die in Minden für Aufregung sorgt. Der letzte Fund war um Juli 2014.

Alle wichtigen Infos zur Bombe:

Information
Die Stadt hat unter der Telefonnummer (0571) 89866 eine Hotline eingerichtet.

Hintergrund:

- Allein am 6. November 1944, einem von drei schweren Bombenangriffen auf Minden, wurden 305 1000-Kilo-Bomben auf die Stadt und den Kanal abgeworfen. Am 26. Oktober sollen sogar 1100 Bomben gefallen sein. Wie viele beim dritten Angriff, am 6. Dezember fielen, ist unbekannt. Im Anschluss wurden laut Hans Nordsiek ("Die verdunkelte Stadt") neun schwere Sprengbomben von 500 und 1000 Kilogramm als Blindgänger geortet und von dem Sprengsachverständigen Georg Meyer entschärft.

00.09 Uhr: Die Stadt Minden hat die Bilder der Bombenverladung geschickt. Die Pressekonferenz im Rathaus läuft.

23.30 Uhr: Um 23.15 Uhr hat es Karl-Heinz Clemens vom Boot aus geschafft und beide Zünder aus der Bombe entfernt. Dann wurde der Blindgänger auf einen Lastwagen geladen und abtransportiert. Alle Anwohner können in ihre Häuser zurückkehren.

23.25 Uhr: Die Bombe ist entschärft, die Evakuierung aufgehoben.

22.32: Bis es eine Entwarnung gibt, kann es noch dauern. Die Entschärfung soll zirka eine Stunde dauern, danach muss die Bombe noch auf einen Lkw verladen und abtransportiert werden. Erst danach wird es eine Entwarnung geben und alle Bewohner können in ihre Häuser und Wohnungen zurück.22.30 Uhr: Gegen 22 Uhr traf die letzte zu evakuierende Person in der Kampa-Halle ein. Für den stark übergewichtigen Mann musste zunächst ein Spezialrollstuhl beschafft werden, um ihn zu transportieren.

22.25 Uhr: Zur Zeit sind 250 Personen und 14 Liegendpatienten in der Kampa-Halle untergebracht und werden versorgt. Die Stimmung ist laut einer Kollegin verhältnismäßig entspannt.

22.24 Uhr: Es gibt grünes Licht seitens der Kreisverwaltung, die Evakuierung kann beginnen. Das teilte die Stadt gerade mit. Verzögerungen gab es demnach durch einige Anwohner, die sich trotz guten Zuredens und Ermahnungen durch Mitarbeiter der Ordnungsbehörde geweigert hatten, ihr Haus bzw. ihre Wohnung zu verlassen. Hier musste die Polizei eingreifen.
Video

22.07 Uhr: Die Entscheidung, ob die Entschärfung beginnen kann, liegt beim Kreiskrisenstab. Der ist gerade nochmal zusammengekommen, wie die Stadt mitteilt.

22.04 Uhr: Es tut uns Leid. Wir würden gerne neue Infos liefern, aber leider tut sich gerade so gar nichts. Die Entschärfung hat immer noch nicht begonnen, die Ansprechpartner tagen.

21.24 Uhr: Gerade wieder ein Helikopter über Minden. Vermutlich wird erneut nach Verbliebenen in der Evakuierungszone gesucht.
21 Uhr: Bei dem Boot, das zur Bombenentschärfung genutzt wird, handelt es sich um ein besonders ruhig im Wasser liegendes Fabrikat. Es gehört nach Auskunft der Stadt einem Privatmann, der seitens der Experten angesprochen wurde es zur Verfügung zu stellen. Das Boot lag aber ohnehin in der Nähe und musste nicht extra weit gefahren werden.

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