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Prozessbeginn: Zigarettenschmuggel und Steuerhinterziehung in Millionenhöhe

Prozess vor dem Landgericht Paderborn beginnt am Dienstag

Lenja Horn

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Gegen sechs Angeklagte beginnt am Dienstag der Prozess wegen Schmuggels und Steuerhinterziehung vor dem Landgericht Paderborn. - © dpa
Gegen sechs Angeklagte beginnt am Dienstag der Prozess wegen Schmuggels und Steuerhinterziehung vor dem Landgericht Paderborn. (© dpa)

Paderborn. Vor dem Landgericht Paderborn müssen sich ab Dienstag, den 17. März, sechs Angeklagte, verantworten, denen die Staatsanwaltschaft Zigarettenschmuggel und Steuerhinterziehung in Millionenhöhe vorwirft.

Das Sextett wird beschuldigt, als Teil einer europaweit agierenden Bande im großen Stil Zigaretten illegal hergestellt und unversteuert in der Europäischen Union vertrieben zu haben. Innerhalb der Bande waren die Aufgaben verteilt, von der Beschaffung der Vormaterialien bis zur Begleitung der Transportfahrzeuge und dem Einsammeln des Geldes.

Schaden von über sieben Millionen Euro

Allein durch die entgangene Tabaksteuer ist ein Schaden von mehr als sieben Millionen Euro entstanden, sagte Oberstaatsanwalt Gerald Rübsam im Gespräch mit der Neuen Westfälischen.

Den deutschen Zollbeamten war es gelungen, die Angeklagten im Oktober 2014 im Rahmen einer international koordinierten Aktion festzunehmen. Bei dem Einsatz wurden deutschlandweit über 3,5 Millionen Zigaretten sichergestellt, die zuvor in verdeckt betriebenen Fabriken in Belgien und den Niederlanden produziert worden waren.

Zugriff unter anderem in Sennestadt

Einer der mutmaßlichen Haupttäter wurde in Delbrück festgenommen. Ein weiterer Zugriff erfolgte im Bielefelder Stadtteil Sennestadt, wo die Schmugglerbande eine Industriehalle als Zwischenlager genutzt hatte.

Auch in Hövelhof betrieb die Bande ein Zwischenlager, um die Ware von dort aus per Spedition an Großabnehmer in Deutschland zu liefern. Dabei verzichtete sie auf die Verwendung von Steuerzeichen und gab auch keine Steuererklärungen ab.

Im Zeitraum Februar bis Oktober 2014 soll es zu 18 Auslieferungen von illegalen Zigaretten gekommen sein. Größenordnung: 5.000 und 25.000 Stangen. Der jeweilige Steuerschaden betrug zwischen 151.000 und 765.000 Euro.

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