Am Samstagabend dann Riesenaufregung in der Gütersloher Szenekneipe Greens am Dreiecksplatz: David Beckham hatte sich um Essen und zum Fernsehgucken angemeldet. „Das war hier zuerst wie in einem Hühnerstall“, erzählte Kathrin Dudding, dass sie und die vielen Gäste zunächst sehr aufgeregt gewesen seien. „Aber der Mann und seine Begleiter waren total nett, die wollten eigentlich nur in aller Ruhe das Endspiel der Champions League verfolgen.“
Natürlich kam Beckham auch dort nicht darum herum für einige Selfies zu posieren. „Aber am liebsten wäre es ihm gewesen, wenn er ganz ungestört geblieben wäre“, berichtete Dudding von einem sehr sympathischen, freundlichen und zurückhaltenden Gast.
Auch bei der Auswahl seines Essens erwies sich der Weltstar als ausgesprochen bodenständig. „Er hat einen Cheeseburger genommen“, berichtete Koch Ibrahim Zirek. Nicht verraten wollte der Koch des Greens allerdings, ob und wenn ja für wen David Beckham, der 1999 mit Manchester United selbst die Champions League (gegen Bayern München) gewann, gejubelt hat.
Am Sonntag wird sich das Bild nicht ändern, denn der Nachwuchs von Arsenal London hat beim U10-Cup die Zwischenrunde erreicht und strebt die Finals an. Natürlich werde er sich diese Spiele seines Sohnes nicht entgehen lassen, teilte Beckham den Veranstaltern mit. Offen ließ der in London und Los Angeles lebende Beckham allerdings, wo er am Abend das Finale der Champions-League verfolgen wolle. "Mir hat er gesagt, dass er das Spiel in einem Hotel in Ostwestfalen schauen wolle", berichtete Michael Claren aus dem Verler Organisationsteam, als Beckham gegen 19 Uhr die Anlage verließ.
Den jungen Fußballern schien der Hype um den großen Star übrigens wenig auszumachen. Sie genossen es, einmal gegen Arsenal London zu spielen und stellten sich wie die Kaunitzer nach dem Abpfiff zu einem Erinnerungsfoto mit den Engländern auf. "Es ist doch ganz klar, dass das für meine Jungs das ganz große Erlebnis ist", sagte FCK-Trainer Maik Ottofrickenstein, "und mit 0:4 haben sie sich ja noch ganz gut aus der Affäre gezogen."
Kollege Greg Lincoln hatte dagegen schon die Finalrunde im Blick. "Das ist ein sehr gut besetzter und sehr gut organisierter Wettbewerb hier in dieser netten kleinen Stadt. Ich hoffe, wir können hier gewinnen, aber die Konkurrenz ist stark", sagte der Coach des mit vier Betreuern und einer Physiotherapeutin angereisten Nachwuchsteams von Arsenal London. Den Hype um David Beckham, der öfter bei seinem Sohn zuschauen würde, fand Lincoln im Übrigen ziemlich normal. "Das stört uns nicht mehr."