Gäste vergessen: Flixbus verteidigt den Busfahrer

Bielefeld. Die Nachricht sorgte am Mittwoch für Entsetzen: Ein Flixbus-Fernbusfahrer hatte bei der Abfahrt am Bahnhof Brackwede offenbar die Mutter dreier kleiner Kinder vergessen. Die Frau schaltete die Polizei ein, die schließlich nicht nur die Mutter, sondern auch weitere vergessene Fahrgäste auf der Autobahn bis nach Porta Westfalica hinterhertransportierte. &bdquo;Ein extrem bedauerlicher Vorfall", sagt Flixbus-Sprecher Martin Mangiapia. Er fügt aber an: &bdquo;Der Busfahrer hat eigentlich alles richtig gemacht."

Mangiapia hat sich am Mittwoch mit dem Busfahrer unterhalten. Von ihm habe er sich versichern lassen, dass es vor dem Stopp in Brackwede eine klare Lautsprecherdurchsage gab. &bdquo;Auf Deutsch und Englisch wurde den Reisenden mitgeteilt, dass es keine Pause geben wird, sondern lediglich ein Halt zum Zu- oder endgültigen Aussteigen."

Wie berichtet, stieg die Mutter der drei Kinder allerdings aus, um Milch für ihren Säugling zu erhitzen. Ob es dafür eine Möglichkeit im Bus gebe, habe die Frau den Busfahrer noch gefragt, so Mangiapia. Der Mann habe das verneint. Als die Frau den Bus verlassen hatte, fuhr der Busfahrer planmäßig um 7.07 Uhr Richtung Berlin los, so Mangiapia nach Rücksprache mit dem 39-Jährigen. Flixbus sei an eine klare, zeitliche Taktung gebunden, &bdquo;wir ähneln dem Zugverkehr".

Dass der Fahrer im Rückspiegel schemenhaft &bdquo;eine winkende Person" wahrgenommen habe, habe ihn daher nicht umkehren lassen. Die Kinder saßen nun alleine im Bus, der Platz der Mutter war frei. Das sei wohl zunächst nicht aufgefallen. &bdquo;Wenn in Zügen Plätze frei werden, denkt man sich da ja auch nicht immer etwas bei."

Vier Fahrgäste hatten außerdem bereits Taschen im Bus verstaut. Auch sie blieben aber in Brackwede zurück. Wie das zustande kam, dazu sagte Unternehmenssprecher Mangiapia nichts.

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