Bußgeld: Gütersloher Stadtpark-Besucher ignorieren Grill-Verbot

Gütersloh. &bdquo;Grillen ist im Stadtpark nicht erlaubt", sagt Stadtsprecherin Susanne Zimmermann und verweist auf die Ordnungsbehördliche Verordnung. Demnach ist es generell verboten, außerhalb ausgewiesener Grillplätze zu grillen. Einige Besucher des Stadtparks scheint das allerdings herzlich wenig zu interessieren. Immer mal wieder ziehen große Grill-Wolken und rauchiger Fleisch-Duft durch den Park.

Teilweise werden sogar große Grills samt Fleisch, Gemüse und Co. zu den Wiesen am Ibrüggers Teich geschleppt, um dort regelrechte Grill-Partys zu feiern. &bdquo;Leider nimmt das Grillen in letzter Zeit besonders bei schönem Wetter zu und die Rasenflächen nehmen Schaden", heißt es vom Fachbereich Grünflächen der Stadt.

Schreckt das Bußgeld ab? Der Ordnungsdienst der Stadt führe derzeit regelmäßig Kontrollen im Rahmen der Streifengänge durch. Wer erwischt wird, muss ein Bußgeld bis zu 1.000 Euro zahlen. Ob das abschreckt? Offenbar kaum.

Noch gibt es keine Schilder, die explizit auf das Grillverbot und die Strafen hinweisen. Aufgrund der gesetzlichen Regelung sei das bislang nicht notwendig gewesen, meint Susanne Zimmermann. Derzeit werde aber diskutiert, ob man tatsächlich Verbotshinweise installiert. Das sei allerdings laut Zimmermann auch ein schmaler Grat. &bdquo;In diesem offenen, von vielen Menschen genutzten historischen Park ist ein Schilderwald auch keine Lösung."

Zimmermann verweist in diesem Zusammenhang auch noch auf den Mohns Park. Dort gibt es den einzigen öffentlichen Grillplatz in Gütersloh. Auf den ausgewiesenen Flächen können vier Grills gleichzeitig angezündet werden – dort ist das Zubereiten von Fleisch und Co. ausdrücklich erlaubt. Equipment muss allerdings selbst mitgebracht werden, inklusive des Grills. Am Park-Kiosk gibts alle nötigen Informationen.

Brot- und Pizzareste landen regelmäßig im Teich Das unerlaubte Grillen im Stadtpark ist allerdings nicht das einzige Verbot, das einige Parkbesucher offenbar kaum bis gar nicht interessiert. &bdquo;Das unbedachte Füttern von Wasservögeln ist ein Dauer-Problem – besonders am Stadtparkteich", sagt Zimmermann. Und das, obwohl dort ein großes Schild mit ausführlichen Erläuterungen steht. Laut Stadt landen trotzdem immer wieder Brot-, Pizza- und andere Teigreste im Wasser.

Vielleicht sogar gar nicht aus böser Absicht, überlegt Zimmermann. &bdquo;Das mag etwas mit der Bewertung von Lebensmitteln, insbesondere Brot als Grundnahrungsmittel, zu tun haben, das man vielleicht nicht als Abfall entsorgen will." Eine Fütterung gebe einem möglicherweise das Gefühl, etwas Nützliches zu tun.

"Wo Essensreste liegenbleiben, sind auch Ratten" Das Gegenteil sei allerdings der Fall. Der Nährstoffeintrag, der durch die Ausscheidungen entstehe, sei ein großes Problem für die Wasserqualität und das ökologische Gleichgewicht. Er führe zu Sauerstoffentzug, Algenbildung und töte den Fischbestand.

Zwar seien in Gütersloh keine toten Wasservögel durch Überfütterung bekannt – die falsche Ernährung der Tiere führe aber zu Leberzirrhosen, die die Tiere letztlich irgendwo qualvoll verenden lassen. Außerdem würden nicht nur Enten und Gänse angezogen, sondern auch andere Vögel, sodass es zu einer Überpopulation mit entsprechenden Folgen für die Wasserqualität und das Ökosystem kommen könnte. Außerdem: &bdquo;Wo Essenreste liegenbleiben, sind auch Ratten nicht weit."

Mülleimer im Stadtpark quillen über Wer erwischt wird, so heißt es von der Stadt, werde angesprochen. Normalerweise würden sich Betroffene dann im direkten Gespräch auch einsichtig zeigen.

Uneinsichtiger sind einige Parkbesucher hingegen tatsächlich beim Thema Müll. Nach Wochenenden quillen die Mülleimer im Stadtpark teilweise über, so dass Essensreste, Flaschen und Co. häufig einfach direkt an Ort und Stelle des Verzehrs zurückgelassen werden. Dass die vorhandenen Mülleimer vor allem an warmen Tagen schnell voll seien, lasse sich laut Susanne Zimmermann aber kaum vermeiden. &bdquo;Ein Park ist grundsätzlich dazu da, genutzt zu werden. Den Stadtpark und den Botanischen Garten nehme ich persönlich, verglichen mit Parks in Großstädten, als gepflegt wahr."

Bei großen Veranstaltungen werde zusätzliche Müllbehälter aufgestellt Während der Woche wird der Müll im Stadtpark alle zwei Tage gesammelt. &bdquo;Bei starker Vermüllung natürlich auch täglich." Freitags und montags nach dem Wochenende werde besonders intensiv gereinigt, sagt Susanne Zimmermann. Bei Veranstaltungen, bei denen zu erwarten ist, dass sich viele Menschen an bestimmten Punkten im Park versammeln, würden zudem zusätzliche Müllbehälter aufgestellt. Zimmermann: Letztlich sei aber jeder selbst in der Verantwortung, die Umgebung sauber zu halten und den eigenen Müll, den man produziere, zu entsorgen.

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