Bielefeld/Extertal. In ganz Deutschland müssen sich am Dienstag Schüler und Berufstätige auf Ausfälle bei Bussen und Bahnen einstellen. Die Gewerkschaft Verdi hat bundesweite Warnstreiks angekündigt. In Ostwestfalen-Lippe sind davon zwei Orte betroffen, nämlich Bielefeld und Extertal im Kreis Lippe.
In Bielefeld streiken die Mitarbeiter von Mobiel, das heißt, Busse und Bahnen von Mobiel fahren an diesem Tag nicht. "Mobiel ist Dienstag im Fahrdienstbereich komplett dicht", unterstreicht der stellvertretende Bezirksgeschäftsführer vom Verdi-Bezirk Ostwestfalen-Lippe, Hermann Janßen.
Nicht betroffen sind Busse und Bahnen anderer Verkehrsunternehmen. So gehört beispielsweise die Linie 61 von Bielefeld nach Halle zur Busverkehr Ostwestfalen GmbH und dürfte demnach nicht vom Streik betroffen sein.
Es geht um Gleichbehandlung
Für die Mobiel-Mitarbeiter - wie für die Mitarbeiter vieler anderer kommunaler Verkehrsunternehmen in Deutschland - gilt grundsätzlich der sogenannte "Tarifvertrag Nahverkehr". Allerdings ist dieser in jedem Bundesland anders geregelt. Eine zentrale Forderung bei den Streiks ist daher: Im Rahmentarifvertrag soll "die Ungleichbehandlung in den Bundesländern" beendet werden. Konkret gehe es dabei um zentrale Regelungen wie 30 Urlaubstage oder Sonderzahlungen.
Weitere Forderungen sind Regelungen zur Nachwuchsförderung und zur Entlastung der Beschäftigten. Laut Verdi hat die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeber es bislang abgelehnt, mit der Gewerkschaft in Verhandlungen einzutreten.
Streik auch im Extertal
Neben den Mobiel-Mitarbeitern in Bielefeld legen auch die Mitarbeiter der Karl-Köhne-Omnibusbetriebe in Extertal ihre Arbeit nieder. Wer in Extertal lebt, wird an diesem Tag also auf andere Möglichkeiten wie Fahrrad oder Auto umsteigen müssen.
Für die Busfahrer in Extertal gilt, so Verdi-Vertreter Janßen, der Rahmentarifvertrag privates Omnibusgewerbe. Auch diese Beschäftigten legen eine Liste von Forderungen vor, darunter ein volles 13. Monatsgehalt, Einführung eines Samstagszuschlags in Höhe von 25 Prozent und die Einführung einer betrieblichen Altersvorsorge.
"In der Krise konnten sich die Unternehmen auf ihre Beschäftigten verlassen", heißt es in einer Pressemitteilung. Allerdings werde ihre Leistung nicht wertgeschätzt: "Schlechte Bezahlung, lange Dienste zu unattraktiven Zeiten führen dazu, dass auch im privaten Omnibusgewerbe Fachkräfte fehlen."