Großer Warnstreiktag in OWL: Nahverkehr und Kitas besonders stark betroffen

Bielefeld. Verdi ruft zum großen Streik-Finale: Nach zahlreichen Streiktagen in einzelnen Bereichen sollen am kommenden Mittwoch, 12. März, alle Beschäftigten des öffentlichen Dienstes zum landesweiten Warnstreik ihre Arbeit niederlegen, kündigt Verdi in einer Pressemitteilung an. In Bielefeld, Paderborn und Gütersloh wird an diesem Tag der öffentliche Nahverkehr (ÖPNV) eingestellt, zahlreiche Kitas bleiben geschlossen.

&bdquo;Es gibt eine sehr große Streikbereitschaft“, sagt Martina Schu, Bezirksgeschäftsführerin von Verdi in OWL. Betroffen seien alle Bereiche des öffentlichen Dienstes: Stadtverwaltungen und Landkreise, Kitas, Kliniken, Sparkassen, Schwimmbäder, Jobcenter und Arbeitsagenturen, Stadtwerke und kommunaler Nahverkehr.

Allein im sozialen Bereich rechne die Gewerkschaft mit 800 Streikenden in OWL. Dies betreffe hauptsächlich Erzieherinnen, Sozialarbeiter und die Behindertenhilfe. Für die Abschluss-Demo in Bielefeld rechnet Verdi mit mindestens 2.000 Teilnehmenden.

Starke Auswirkungen auf den ÖPNV in OWL Die Stadtwerke kündigen erhebliche Auswirkungen im ÖPNV an. Von Mittwoch, 12. März, um 4 Uhr bis Donnerstag, 13. März, 4 Uhr, stehen alle S-Bahnen und die meisten Busse in Bielefeld still. Betroffen sei das gesamte Stadtgebiet und die Verbindungen in die Nachbarkreise, heißt es in der Pressemitteilung der Stadtwerke. Bus-Linien, die von Fremdunternehmen bedient werden, fahren nach Plan. Diese Fahrten sind in Kürze im Internet einsehbar.

In Paderborn werden die Busse des Padersprinter an diesem Tag stillstehen, sagt Schu. Auch in Gütersloh fahren keine Stadtbusse. Die privaten Busunternehmen in Herford und Detmold seien regulär unterwegs.

Kitas in ganz OWL werden bestreikt Auch in den Kitas sei in Bielefeld, Paderborn, Gütersloh, Herford und Detmold mit zahlreichen Streiks zu rechnen. &bdquo;Es wird wirklich in ganz OWL spürbar sein“, kündigt Schu an. In Bielefeld wird außerdem das Servicecenter von Mobiel am Jahnplatz schließen, auch die städtischen Müllwerker wollen sich an dem Streik beteiligen. In Lemgo will der Bevölkerungsschutz seine Arbeit niederlegen.

Auch die Mühlenkreiskliniken hätten angekündigt, ihren Streik bis Mittwoch verlängern und somit fünf Tage am Stück streiken zu wollen. Hundert Operationen hätten deshalb bereits verlegt werden müssen.

Ob die Bielefelder Bäder und die Oetker-Eisbahn geöffnet werden können, sei noch nicht absehbar, heißt es in der Pressemitteilung von Mobiel weiter.

Zentrale Kundgebung auf dem Bielefelder Rathausplatz Zum Abschluss des Streiktags finden in ganz NRW Kundgebungen statt. In OWL werden bei einer zentralen Demonstration in Bielefeld drei Demozüge vom Hauptbahnhof, Ostwestfalendamm und Sieker zum Rathausplatz ziehen. Ab 11 Uhr findet am Rathaus eine Kundgebung statt.

Zum Hintergrund: Seit Ende Februar streiken die Beschäftigten im öffentlichen Dienst, um ihre Forderungen in den Tarifverhandlungen mit den Arbeitgebern durchzusetzen. Verdi fordert eine Tariferhöhung im Volumen von acht Prozent, mindestens aber 350 Euro mehr monatlich, und höhere Zuschläge für die Arbeit zu belastenden und ungünstigen Zeiten.

Die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte sollen um 200 Euro monatlich angehoben werden. Außerdem fordert die Gewerkschaft drei zusätzliche freie Tage. Die Arbeitgeber haben diese Forderungen als nicht finanzierbar zurückgewiesen. Die Tarifverhandlungen werden vom 14. bis 16. März 2025 in Potsdam fortgesetzt.

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