Mit Tracking-Link: 15-Kilometer-Wanderroute bis nach Oerlinghausen

Genau 15 Kilometer und 270 Höhenmeter umfasst die Walking-, Lauf- oder Wanderstrecke: Sie führt durch die Trockentäler des oberen Westerholter Baches über den Stapellager Weg hinauf zum Tönsberg. Nach dem heftigen Anstieg geht es über den Kamm weiter bis Oerlinghausen. Auf dem Rückweg begrüßen uns einige Leichtflieger, die am Oerlinghauser Flugplatz starten und landen.

Die Tour startet am Bokelfenner Krug in Stukenbrok; sie ist aufgrund der Steigungen durchaus anspruchsvoll. An zwei Fischteichen biegen wir vom Bokelfenner Weg ab in den Wald. Für die nächsten siebeneinhalb Kilometer geht es langsam, aber stetig bergauf. 800 Meter nach den Fischteichen geht es rechts ab in die &bdquo;Wistinghauser Senne".

Schottische Hochlandrinder und Exmoor-Ponys Nach 200 Metern biegen wir links ab in ein großes Freiwildgehege. Für einige Hundert Meter laufen wir auf dem &bdquo;Ochsenpfad" – was für ein Name. Am Zugang zum Wildgehege öffne ich leise das Törchen. Ganz entfernt grast eine Herde Hochlandrinder. Eines der zottigen Tiere liegt hier, mitten im &bdquo;Waldweideprojekt Wistinghauser Senne", vor uns auf dem Weg. Zum Glück interessiert es sich nicht für uns.

Die Schottischen Hochlandrinder und Exmoor-Ponys leben schon seit einigen Jahren auf den Koppeln und Weideflächen im Wald. Die Ansiedlung der Tiere ist Teil des &bdquo;Naturschutzgroßprojekts Senne". Dessen Ziel ist es, die malerisch schönen Heide- und Sennelandschaften zu erhalten. Nadelwälder werden hier nach und nach in Laubwälder umgewandelt. Es wurden Wegschneisen und Lichtungen angelegt. Unzählige Tiere und Pflanzen leben in dieser einmaligen Landschaft. Deren Schutz steht im Vordergrund, heißt es in einer Projektbeschreibung der Stadt Oerlinghausen.

Direkt auf den Hermannsweg Nach 2,6 Kilometern (rechts) und 3,4 Kilometern (links) folgen die nächsten Abbiegungen. Jetzt befinden wir uns auf dem Stapellager Weg, der uns nach viereinhalb Kilometern direkt auf den Hermannsweg führt. 900 Meter später rast der Puls: Beim Aufstieg zum Tönsberg sind mal locker 20 Prozent zu meistern. Oben vorbei an der Schutzhütte – der offiziellen Zwischenzeitnahme beim Hermannslauf – entschädigt uns die schöne Aussicht in die Täler – rechts liegen Oerlinghausen und Währentrup, links der kahl geschlagene Hang und hinter Bäumen der (versteckte) Flugplatz. Wer oben eine Rast bevorzugt: Die Gaststätte &bdquo;Zum Tönsberg" wäre geeignet.

Zuvor hatten wir das Kriegerdenkmal (1930) passiert, es folgen die &bdquo;Kumsttonne" (erbaut 1753) und die von rechts auf den Kammweg treffenden Stufen der &bdquo;Himmelsleiter". Hölzerne Info-Stelen sind mit Audio-Einheiten bestückt. Sie erzählen auf Knopfdruck &bdquo;Geschichten aus dem Teutoburger Wald".

Elfeinhalb Kilometer liegen schon hinter uns Noch vor Erreichen des Ortskerns geht es scharf links. Das bucklige Naturpflaster und das heftige Gefälle strapazieren an dieser Stelle Knie und Füße, aber spätestens im Piperweg, wo die ein oder andere gehobene Immobilie aus dem Berg lugt, haben sich die Füße auf dem ebenen Asphalt wieder erholt. Kühlung der Füße verschafft bald darauf das Wassertretbecken am kleinen Schatbach.

Elfeinhalb Kilometer liegen hinter uns, als wir zurück sind am Fuße des Tönsbergs und nun scharf rechts abbiegen, um Kurs zu nehmen auf das Finale. Die typische weite Sennelandschaft mit breiter Schotterpiste begleitet uns. Bald tauchen die ersten Segelflugzeuge am Himmel auf. Fast einen Kilometer laufen wir parallel zur Start- und Landebahn des Segelflugplatzes. Es geht jetzt in die letzte Abbiegung der Runde nach links in den Bokelfenner Weg und 600 Meter geradeaus zurück zum Ausgangspunkt.

DER TÖNSBERG 334 Meter über NN ist der Tönsberg. Jeder Hermannsläufer dürfte den steilsten Anstieg des Laufs in Erinnerung haben. Im Jahr 1930 wurde auf dem Kamm des Tönsbergs ein Ehrenmal zum Gedenken an die Gefallenen des Ersten Weltkrieges eingeweiht; zur Einweihungsfeier kamen über 5.000 Menschen. Gestaltet wurde es von dem Bildhauer Berthold Müller-Oerlinghausen. In Säulen eingerahmt liegt ein Soldat auf einem Sarkophag. Eine umlaufende Inschrift am oberen Rand des Ehrenmals lautet &bdquo;Wanderer hemme den Schritt – schirmend der Heimat heiligen Boden – starben die tapferen unbesiegt – beuge Dich vor des Opfers Größe". In diesem Winter haben Oerlinghausener diskutiert, das Ehrenmal solle deutlicher ins Bewusstsein der Bürger gerückt werden und mit Informationstafeln und Audio-Angeboten auf die Geschichte des Ersten Weltkrieges hinweisen.

WINDMÜHLENSTUMPF Zwischen Tönsberg-Gipfel und Oerlinghausen befindet sich am Kammweg dieses Wahrzeichen der Stadt. Die Windmühle aus dem Jahr 1753 verlor bei einem Sturm die Flügel und blieb in diesem Zustand auf dem Berg stehen. Der Name &bdquo;Kumsttonne" leitet sich vom Weißkohl ab (Kumst = Sauerkraut); der Windmühlenstumpf erinnert an ein Kochgefäß. Eine weitere Sehenswürdigkeit: die Tönskapelle auf dem &bdquo;Rücken" des Kamms.

EINKEHRMÖGLICHKEITEN &bdquo;Berggasthof Tönsberg" nach 7,6 Kilometern, Eisdielen und Cafés im Zentrum Oerlinghausen.

CAMPING In der Umgebung von Oerlinghausen liegen mehrere Campingplätze, die für Wohnmobile, Wohnwagen oder Zelte geeignet sind. Dazu zählen beispielsweise der Campingplatz &bdquo;In den Tannen" und der &bdquo;Campingplatz am Furlbach", beide auf dem Gebiet von Schloß Holte-Stukenbrock.

FAZIT Ein Weg durch abwechslungsreiches Gelände liegt hinter uns. Bei Komoot zeigt der Höhenmesser am Ende der Wanderung 270 Höhenmeter an, das ist auf einer Länge von 15 Kilometern schon ordentlich bergig. Wir haben vieles gesehen von und um Oerlinghausen. Wer jetzt noch etwas ansteuern möchte: Das Archäologische Freilichtmuseum wäre noch ein zusätzliches Ziel.

Mit Tracking-Link: 15-Kilometer-Wanderroute bis nach Oerlinghausen

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