Jöllenbecker werfen Flaschenpost in die Nordsee - dann steht der Finder vor der Haustür

Bielefeld . Sie sind immer noch ganz aufgeregt, wenn sie an ihr Erlebnis denken. Dass jemand eine Flaschenpost findet, ist nicht so besonders. Dass der Finder dann aber vor der eigenen Haustür in Jöllenbeck steht und sich als gebürtiger Jöllenbecker und Freund der Nachbarn zu erkennen gibt, hat Janik (8) und Mattis (5) dann doch umgehauen. Ihren Urlaub auf Baltrum werden die Jungs so schnell nicht vergessen.

&bdquo;Wir sind häufig auf der kleinen Nordsee-Insel", erzählt Mutter Claudia Fleer. In den Herbstferien war es wieder soweit. Zehn Tage verbrachte die Familie, zu der auch Vater Markus und Labradorhündin Amy gehört, in einer Ferienwohnung.

Piratengrüße zurück

&bdquo;Ich habe ganz viele Muscheln gesammelt", erzählt Janik, der die Grundschule am Waldschlösschen besucht. Auch im Spielhaus für Kinder hat sich der Achtjährige mit seinem Bruder getummelt. Vor der Rückfahrt hatten die Jungs eine Idee: Wir werfen eine Flaschenpost ins Meer. Die passende Flasche war schnell gefunden.

&bdquo;Die müssen aber dicht sein. Wenn man keinen festen Verschluss hat, geht es auch mit Kerzenwachs und einem Kronkorken", erklärt Janik. Die Brüder haben schon ein wenig Erfahrung, es war nicht ihre erste Flaschenpost. Auf der Heimfahrt mit der Fähre warfen die Jöllenbecker ihren Schatz ins Meer.

Eine Reaktion hatten sie aber noch nie bekommen. Dafür waren sie umso erstaunter, als nach den Ferien plötzlich Robert Salzwedel (46) mit Tochter Lina (13) vor ihrer Tür stand. Sie hatten den Gruß in der Flasche am Strand der Nachbarinsel Langeoog gefunden, einen Tag nachdem die Kinder ihre Botschaft dem Meer übergeben hatten.

Finder kommt mit Fahnen

&bdquo;Hallo lieber Flaschenpost-Finder, wir, Janik (8) und Mattis (5), machen Urlaub auf Baltrum mit unseren Eltern und Hund Amy. Wir würden uns total freuen, wenn Du uns antwortest. Liebe Piratengrüße." So lautete der Text der Nachricht, den Robert Salzwedel und Lina 24 Stunden später lasen. Nachdem Vater und Tochter einen eigenen Brief geschrieben und mit in die Flasche gesteckt hatten, um nun beide Botschaften erneut auf Reisen durch die Nordsee zu schicken, beschlossen sie der Jöllenbecker Familie einen Kurzbesuch abzustatten.

Zwar lebt Robert Salzwedel inzwischen in Halle. Er ist aber gebürtiger Jöllenbecker – und außerdem mit den Nachbarn der Fleers befreundet. &bdquo;Wir waren erst einmal sprachlos, als der Finder kurz nach unserem Urlaub vor der Tür stand", sagt Claudia Fleer. Er habe erzählt, dass er an dem Abend mit seinem Freund und ihrem Nachbarn Tennis spielen wolle. Und er sei nicht mit leeren Händen gekommen.

Mattis zeigt stolz die beiden Piratenfahnen, die der Finder mitgebracht hatte. Jetzt ist die Familie gespannt. &bdquo;Vielleicht gibt es ja wieder einen Finder, der sich bei uns und Salzwedels meldet", sinniert Markus Fleer. So schnell wird die Familie das Abenteuer rund um die Flaschenpost nicht vergessen. Am hauseigenen Strandkorb weht schon die Piratenflagge.

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