Sie ist die erste Frau in Bad Oeynhausen, die einen Fußballverein führt

Bad Oeynhausen. Eine Frau hat es an der Spitze eines Bad Oeynhausener Fußballvereins bisher nicht gegeben. Doch alles hat seine Zeit, und diese Zeit ist jetzt vorbei. Mit Jessica Vogt wählten die Mitglieder des TuS Volmerdingsen eine 1. Vorsitzende und sorgen damit für ein Novum in der Region. Die 42-Jährige hat sich weder zu ihrer neuen Aufgabe überrumpeln lassen, noch ist sie eine Notlösung, sie hat sich ganz bewusst zur Wahl gestellt.

Allerdings erst nach Rücksprache mit ihrer Familie, zu der Ehemann Philipp Henkel-Vogt (38) und die drei gemeinsamen Söhne Justin (19), Joel (18) und Yannik (14) gehören. Ausschlaggebend waren aber Gespräche mit Vater Achim Vogt. Der 66-Jährige ist ein Urgestein des TuS Volmerdingsen und Jugendgeschäftsführer des Vereins. Er hat seine Tochter mit vier Jahren im Verein angemeldet. &bdquo;Im Rahmen der Familienmitgliedschaft“, schränkt Jessica Vogt, die selber kein Fußball gespielt hat, ein.

Entscheidung erst nach Rücksprache mit der Familie In den Gesprächen mit ihrem Vater war der anstehende Führungswechsel ein Thema. Denn Dieter Hinzmann (1. Vorsitzender), Alfred Bellver Garcia (2. Vorsitzender) und Dirk Langeleh (Geschäftsführer) wollten sich nicht mehr zur Wahl stellen. &bdquo;Papa ist auf mich zugekommen“, sagt Jessica Vogt, der es künftig aber durchaus wichtig ist, sich von der Rolle &bdquo;Tochter von. . .“ zu verabschieden. Die Entscheidung, sich zur Wahl zu stellen, haben Jessica Vogt und ihre Familie gemeinsam getroffen. &bdquo;Wir haben uns bisher bei allen wichtigen Entscheidungen abgesprochen, Alleingänge gibt es bei uns nicht“, sagt Philipp Henkel-Vogt, Metallbau-Meister und geschäftsführender Gesellschafter der Lüftungsmontagefirma LMG mit Sitz in Minden. Das Gespräch mit dem alten Vorstand haben sie gemeinsam geführt. Die Söhne waren auch mit eingebunden.

&bdquo;Ich bin praktisch auf dem Sportplatz groß geworden“ &bdquo;Es hätte ja sein können, dass es ihnen peinlich ist, dass die Mutter jetzt als Vereinsvorsitzende am Sportplatz herumturnt.“ Jetzt turnt sie vorneweg, und zwar mit dem Rückhalt der gesamten Familie. &bdquo;Wir haben eine coole Bindung“, lobt die Mutter und Ehefrau. Die Frage, wie sie selbst mit der neuen Rolle zurechtkommen wird, beantwortet die gelernte Krankenschwester mit den Worten: &bdquo;Wir gucken mal.“ Sie kann aber ganz sicher davon ausgehen, dass die rund 300 Vereinsmitglieder wie eine Mauer hinter ihrer neuen Führungskraft stehen werden. Und auch die aus dem Amt ausgeschiedenen Vorständler haben ihr vollste Unterstützung zugesagt. Dieter Hinzmann, Alfred Bellver Garcia und Dirk Langeleh wollen gemeinsam mit Maik Eichmeier, Lukas Hinzmann, Jerome Nitschke und Roland Meinders &bdquo;in der zweiten Reihe“ mitarbeiten, wie sie zu Protokoll geben.

Ihre drei Söhne spielen auch Fußball &bdquo;Ich bin praktisch auf dem Sportplatz groß geworden“, sagt Jessica Vogt. Da ist es auch kein Wunder, dass sich sie und ihr Mann ein Haus direkt am neuen Sportplatz (Brötchenstraße) gekauft haben. Für die drei Söhne ist das natürlich wie ein Elfmeter. Sie brauchen nur die Straßenseite zu wechseln, um zum Trainings- und Spielort zu gelangen. &bdquo;Ich bin froh, dass unsere Jungs diesen einfachen Zugang zum Sport haben, um mit ihren Kameraden in einem behüteten Umfeld Zeit zu verbringen und sich nicht irgendwo in der Weltgeschichte herumtreiben.“

Fußball spielen alle drei Söhne, von Kindesbeinen an in der Jugendspielgemeinschaft &bdquo;Am Wiehen“, die von den drei Vereinen TuS Volmerdingsen, SuS Wulferdingsen und TuS Victoria Dehme betrieben wird. Während Justin und Joel bis zur A-Jugend zwischendurch in der Bezirksliga beim VfL Mennighüffen und dem JFV Lohe-Bad Oeynhausen gespielt haben, möchte der Jüngste Sohn Yannik &bdquo;lieber bei seinen Freunden bleiben“, wie Jessica Vogt sagt.

&bdquo;Man gewinnt zusammen. Man lernt aber auch, zu verlieren“ Ihr Antrieb, sich ehrenamtlich für den TuS Volmerdingsen in dieser exponierten Position zu engagieren, basiert auf den positiven Erfahrungen, die sie selber und ihre Familie durch die Teilhabe an einem Sportverein, den Mannschaftssport und die Gemeinschaft gesammelt habe. &bdquo;Man gewinnt zusammen. Man lernt aber auch, zu verlieren und weiß, man steht nicht alleine da, sondern steht wieder auf und macht mit seinen Kumpels weiter. In einer Gemeinschaft klar zu kommen, auch wenn ich nicht jede Ansicht teile, ist eine Kompetenz, die gerade in der heutigen Zeit immer wichtiger wird. Der TuS Volmerdingsen ist ein Dorfverein. Welche Folgen hätte es für die Kinder im Dorf, wenn es diesen Verein nicht mehr gäbe? Das wäre wie eine Stütze, die wegbricht. Wenn sich niemand darum kümmert, werden wir diesen Halt verlieren. Der TuS Volmerdingsen ist wichtig für die Menschen, und zwar ganz konkret hier im Ort“, sagt die neue Vorsitzende.

Ihre eigenen Kinder würden so langsam erwachsen und wechselten nach und nach in den Seniorenbereich. &bdquo;Da muss es ja auch irgendwie weitergehen“, sagt Jessica Vogt. &bdquo;Wir sind mit der 1. Mannschaft in der Kreisliga A und der 2. Mannschaft in der Kreisliga B ganz gut aufgestellt.“ Mit der Zusammensetzung des Vorstandsteams sei sie zufrieden, jetzt müssten sie als Team zusammenwachsen. Wahrscheinlich noch vor Weihnachten werde es die erste Vorstandssitzung im Sportlerheim geben. &bdquo;Momentan ist es ja etwas ruhiger, da im Fußball Winterpause ist.“

Der TuS Volmerdingsen hat nicht nur Fußball im Angebot. Dart wird auch gespielt, und zwar im Vereinsheim am neuen Sportplatz. Und es gibt noch Kinderturnen und Bodyforming in der kleinen Turnhalle an der Grundschule.

Vorstand Jessica Vogt (1. Vorsitzende), André Brinkmann (2. Vorsitzender), Thomas Beinke (Geschäftsführer), Achim Vogt (Geschäftsführer Jugend), Nico Benner und Robert Schmidt (Sportliche Leitung), Rüdiger Peters (Sozialwart).

Sie ist die erste Frau in Bad Oeynhausen, die einen Fußballverein führt

Zuschauer sticht mit Springmesser in den Oberarm und verletzt Detmolder Fußball-Trainer

Bezirksliga-Absteiger eröffnen die Saison - und es gibt diesen Lemgoer Pokalkracher

200 Pakete pro Tag: So erlebt ein Postbote aus Spenge die stressige Weihnachtszeit

„Fühle mich nicht mehr allein“: So hilft ein neues Bielefelder Projekt einsamen Kindern

Gänsehaut bei Bielefelder „1Live“-Krone: Nina Chuba fror und kritisiert Oetker-Catering

Axt-Attacke im Kreis Gütersloh - ein Mann wird lebensgefährlich verletzt

Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Weiterlesen mit LZplus

0,99 € im ersten Monat

Angebot: Jahresabo nur 99 €