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Das Apothekensterben schadet der Versorgung

2022 haben in Deutschland so viele Apotheken geschlossen wie nie zuvor. In Zeiten mit eklatanten Versorgungsengpässen benötigen Patienten aber gute und schnell zu erreichende Apotheker, mahnt unsere Autorin.

Carolin Nieder-Entgelmeier

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Die Zahl der Apotheken ist 2023 auf weniger als 18.000 gesunken. - © picture alliance
Die Zahl der Apotheken ist 2023 auf weniger als 18.000 gesunken. (© picture alliance)

Mit Apothekerpreisen lässt sich schnell und viel Geld verdienen. Ein Satz, der suggeriert, dass es für Apotheker ein Leichtes ist, sich zulasten der Solidargemeinschaft die Taschen zu füllen. Die Entwicklung in der Branche zeigt jedoch ein gänzlich anderes Bild, denn immer mehr Apotheker geben auf und schließen ihre Betriebsstätten. Es scheint also doch nicht so einfach zu sein, denn auch der Nachwuchs entscheidet sich immer seltener für die Selbstständigkeit.

Und das in einer Zeit, in der in unser älter werdenden Gesellschaft immer mehr Menschen auf Medikamente angewiesen sind und in der es immer häufiger zu Problemen bei der Beschaffung kommt. Selbst lebenswichtige Medikamente sind in Deutschland nicht zu bekommen. In der Folge wird eine gute Betreuung in der Apotheke immer bedeutender, denn eine Alternative bieten Online-Versandapotheken in diesen Fällen meist nicht. Was Menschen in solchen Situationen brauchen, sind Apotheker, die sich kümmern, damit sie trotz Lieferengpässen bestmöglich versorgt werden.

Grundlage für diese Versorgung ist jedoch ein flächendeckendes Netz an Apotheken, weshalb ein weiteres Ausdünnen der Versorgung schaden würde. Das gilt auch mit Blick auf die Wahlmöglichkeiten, denn nur eine größere Zahl von Apotheken ermöglicht es Patienten, in die Apotheke zu gehen, in der sie sich am besten beraten fühlen.

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