Größte Baustelle in OWL: Wann die Sanierung der A33 fertig sein soll

Paderborn/Bielefeld. Es ist echtes Sauwetter auf der Autobahn 33. Einer der zahlreichen Regenschauer dieser Tage macht die Fahrbahn pitschenass. Der Wind sorgt dafür, dass die Tropfen mitunter fast waagerecht unterwegs sind. Gischt der vorausfahrenden Fahrzeuge erschwert die Sicht für die Kraftfahrer, die auf Höhe der Anschlussstelle Paderborn-Sennelager unterwegs sind.

Doch das ficht die Männer an der dortigen Baustelle nicht an, die im Auftrag der Autobahn GmbH des Bundes unterwegs sind. Sie sind ungerührt dabei, die Auffahrt mit einer neuen Fahrbahndecke zu versehen. Gerade werden Stahlpfähle in die Erde getrieben, an denen gleich darauf die funkelnagelneue Leitplanke befestigt wird. Alltag auf der für Ostwestfalen-Lippe so wichtigen Autobahn. Verbindet sie doch die beiden größten Städte der Region, Paderborn und Bielefeld, miteinander.

Die Baustelle ist ein echter Dauerbrenner und hat schon manch einen Autofahrer viel Nerven gekostet. &bdquo;Die Maßnahme hat 2014 begonnen“, erläutert Henrik Schmitz, Abteilungsleiter Straßen- und Landschaftsbau der Niederlassung Westfalen der Autobahn GmbH, die für dieses Projekt zuständig ist. Die Grundsanierung hat insgesamt eine Länge von 46 Kilometern und reicht vom Autobahnkreuz Bielefeld bis zum Autobahnkreuz Wünnenberg-Haaren. &bdquo;Der komplette Fahrbahnaufbau wird erneuert“, so Schmitz. Dazu gehören eine Frostschutzschicht aus Schotter und drei verschiedene Schichten aus Asphalt. &bdquo;Die oberste Schicht ist eine Verschleißschicht. Sie ist aber nicht dazu da, Lasten abzutragen“, sagt der Experte.

Bei Regen können bestimmte Arbeiten nicht stattfinden "Für eine Fahrbahn rechnet man mit einer Lebensdauer von 25 bis 30 Jahren", sagt Schmitz. Die jetzt zu sanierenden Abschnitte seien 40 Jahre alt. Neben dem Fahrbahnaufbau werden im Zuge dieser großen Maßnahme auch die Schutzplanken (im Volksmund: Leitplanken) und die Schilder teilweise erneuert. &bdquo;Zusätzlich werden die Brückenbauwerke instand gesetzt.“ Das sei aufwendig, erläutert der Experte. &bdquo;Abdichtungsarbeiten brauchen keine Niederschläge.“ Ein Tag wie dieser wäre also für solche Arbeiten komplett ungeeignet. Auch neue Fahrbahnmarkierungen können bei Regenwetter nicht aufgebracht werden, da die Farbe auf dem Asphalt nicht gut haftet.

Ende August, schätzt der Experte, wird die Anschlussstelle Sennelager wieder für den Verkehr freigegeben werden können. Alleine zwei Millionen Euro werden nur hier in die Arbeiten fließen, inklusive neuer Ampelanlagen, die Radfahrer und Fußgänger entlang der Bundesstraße künftig besser schützen sollen. Denn, so Schmitz: &bdquo;Das war ein Unfallhäufungspunkt.“ Rund 17 Millionen Euro flossen in die Fertigstellung des Bauloses Paderborn 2 zwischen Paderborn-Zentrum und Paderborn-Schloß Neuhaus, das rund fünf Kilometer lang ist und im März abgeschlossen wurde.

Aktuell gibt es noch Arbeiten am Autobahnkreuz Wünnenberg-Haaren. Dort werden die Entwässerungsanlage und die Kanäle erneuert. Dazu wurden zunächst die Kanäle mit einem Roboter befahren und untersucht. &bdquo;Es kommt immer wieder zu Verkehrseinschränkungen, aber grundsätzlich ist das Kreuz befahrbar.“ Warum geht das alles nicht schneller, oder warum wird nicht auch an Wochenenden gearbeitet, fragen sich manche Autofahrer. Schmitz: &bdquo;Die Baufirmen haben gar nicht das Personal, rund um die Uhr zu arbeiten.“ Auch sei ein solches Verfahren erheblich teurer. Zusätzlich können nicht alle Arbeiten in der Nacht stattfinden, ohne dass die Qualität darunter leiden würde.

Autobahnkreuz Bielefeld als Nächstes im Blick Der Personalmangel betreffe nicht alleine die Arbeit auf den Baustellen. &bdquo;Es beginnt schon in der Planungsphase“, so der Experte. Ingenieure, die neue Baustellenabschnitte am Computer planen können, werden händeringend gesucht. Es stehen noch drei Bauabschnitte an“, blickt Schmitz in die Zukunft des Projekts A33. Die Abschnitte des Loses Stukenbrock 2 und 3 stehen kurz bevor. &bdquo;Wir stehen in den Startlöchern und sind mit Hochdruck dabei, die Planungen voranzutreiben.“

Dabei handelt es sich um einen acht Kilometer langen Abschnitt zwischen der Anschlussstelle Schloss Holte-Stukenbrock und dem Autobahnkreuz Bielefeld. Hier soll ebenfalls eine grundhafte Sanierung erfolgen, berichtet Schmitz. Auch Lärmschutzwände werden saniert und teilweise erneuert. "Wir halten alle Fahrstreifen immer aufrecht", erläutert der Experte. Zunächst müsse allerdings der Standstreifen dort teilweise instand gesetzt werden, weil dort auch der gesamte Verkehr entlangfließen wird. Die Vorbereitungsarbeiten sollen voraussichtlich im Herbst 2024 beginnen, die eigentliche Maßnahme im Frühjahr 2025 starten. Im Jahr 2025 beginnt zudem noch das Los Sennelager zwischen Schloß Neuhaus und Paderborn Sennelager. "Wir planen mit der Gesamtmaßnahme 2028 fertig zu sein."

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