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„Aktenzeichen XY“ greift Fahndung nach flüchtigem Terror-Trio der RAF auf 

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Ein Fahndungsplakat des LKA Niedersachsen mit der Fahndung nach zwei ehemaligen Mitgliedern der Rote-Armee-Fraktion (RAF), Burkhard Garweg (r) und Ernst-Volker Staub (l) hängt am 28.09.2016 im Landgericht Verden. - © Julian Stratenschulte
Ein Fahndungsplakat des LKA Niedersachsen mit der Fahndung nach zwei ehemaligen Mitgliedern der Rote-Armee-Fraktion (RAF), Burkhard Garweg (r) und Ernst-Volker Staub (l) hängt am 28.09.2016 im Landgericht Verden. (© Julian Stratenschulte)

Verden (dpa/lb). Ermittlungsbehörden in Niedersachsen bitten die Bevölkerung abermalig um Hinweise zu drei früheren Mitgliedern der linksterroristischen Roten Armee Fraktion (RAF). Die Staatsanwaltschaft Verden und das Landeskriminalamt haben sich am Freitag in einer Mitteilung an die Öffentlichkeit gewandt. Bei den Beschuldigten handelt es sich um Ernst-Volker Staub, Daniela Marie Luise Klette und Burkhard Garweg.

Die Gesuchten sollen seit den 1990er-Jahren im Untergrund leben. Die Ermittler nehmen an, dass sich die Gruppe zwischen 1999 und 2016 in Deutschland aufgehalten hat. Einer der Gesuchten soll weiter Kontakte nach Deutschland unterhalten.

Zwölf Raubstraftaten werden den Beschuldigten in dieser Zeit zugerechnet. Unter anderem sollen sie in Stuhr bei Bremen versucht haben, einen Geldtransporter auszurauben, wie DNA-Spuren nachwiesen. Die Fahndung nach dem Trio wird auch ein Thema der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY . . . Ungelöst“ am Mittwoch, 14. Februar, sein (20.15 Uhr).

Bielefeld und Porta Westfalica „von besonderem Interesse“

Die Spuren führten auch nach Ostwestfalen-Lippe: 2009 sollen die drei in einem Marktkauf in Löhne (Kreis Herford) zugeschlagen haben.

Auch die Suche nach den Fluchtautos führte nach OWL: Im Großraum Bielefeld kauften die Kriminellen mehrere ihrer späteren Fluchtfahrzeuge, die sie entweder am Tatort zurückließen oder nach der Flucht anzündeten. So hieß es schon 2017 vom LKA Niedersachsen: „Die Gebiete um die Städte Bielefeld, Porta Westfalica und (...) Osnabrück sind für die Fahnder von besonderem Interesse. Hier dürften die Gesuchten besonders häufig gewesen sein.“

Die Gruppe wird der sogenannten dritten Generation der RAF zugeordnet. Der RAF-Generation werden unter anderem die Morde am Deutsche-Bank-Chef Alfred Herrhausen und am Treuhand-Chef Detlev Karsten Rohwedder zur Last gelegt. Die RAF wurde 1998 aufgelöst.

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