Temperaturen um die 15 Grad und Sonnenschein locken in den eigentlich trüben und kalten Wintermonaten viele an die frische Luft. Dieses frühlingshafte Wetter im Februar stellt aber leider ein Problem für viele Insekten und Säugetiere, die Winterschlaf halten, dar. Welchen Herausforderungen sich die Tiere stellen müssen und wie wir helfen können.
Warum sind die milden Temperaturen ein Problem?
Laut dem Naturschutzbund Deutschland (NABU) stellen die milden Temperaturen an sich kein gravierendes Problem dar, weil Winterschläfer eine innere Uhr besitzen, nach der sich ihr Schlafverhalten richtet. Die Temperaturen werden erst zum Problem, wenn sich längere milde Phasen, in denen manche Tiere aufwachen, häufiger mit niedrigen Temperaturen abwechseln.
Denn jedes Aufwachen geht enorm an die Energiereserven der Winterschläfer, die sie sich vor dem Winter angefressen haben. Durch den erhöhten Energiebedarf könnte eventuell nicht mehr genug Energie übrig bleiben, um gut durch den Winter zu kommen.
Wie gehen die verschiedenen Tierarten mit den Umständen um?
Zwergfledermäuse seien laut NABU NRW auch im Winter aktiv, wenn die Temperaturen mild genug sind. Dann gingen sie auf Futtersuche, die durch einzelne Winter-Insekten auch erfolgreich sei. Auch Igel kann man an milden Tagen im Winter beobachten – das sei auch nichts Ungewöhnliches. Auch hier gilt, dass die Häufigkeit der Wachphasen das Entscheidende ist. Durch das geringe Futterangebot in der Winterzeit könne der Energiespeicher des Igels nicht mehr so aufgefüllt werden, dass es für den restlichen Winter reiche.
Lebensbedrohlich sind milde Winter für die Amphibien. Für ihre jährliche Wanderung sind nämlich nicht nur die Temperaturen wichtig, sondern auch das richtige Verhältnis von Temperatur, Tageslänge und Luftfeuchtigkeit. Startet die Amphibienwanderung zu früh, können nachfolgende niedrige Temperaturen die Frösche, Kröten und Molche das Leben kosten.
Sind Insekten auch gefährdet?
Laut der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung beeinflussen die milden Winter die Aktivität von Schmetterlingen enorm. Sie werden schon drei bis vier Wochen eher gesichtet als noch vor einigen Jahren und auch Arten, die überwintern, verhalten sich anders. Insgesamt kommt die Studie, die im Januar dieses Jahres veröffentlicht wurde, zu dem Schluss, dass Schmetterlinge nicht weniger, sondern häufiger im Jahr zu sehen sind. Manche Schmetterlinge sind auch ganzjährig zu sehen.
Auch wenn das Ergebnis auf den ersten Blick erfreulich scheint, sieht es für die Schmetterlinge nicht gut aus. Einige Schmetterlingsarten stehen auf der „Roten Liste“ des Landesamts für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz. Auch sie haben einen erhöhten Energiebedarf durch häufigeres Aufwachen aus der Winterstarre und finden nicht genug Nahrung.
Wie kann man den Tieren helfen?
Für Schmetterlinge sind die richtigen Pflanzen im Garten entscheidend. Man sollte ihnen Pflanzen bieten, die ganzjährig blühen, sodass sie auch im Winter Nahrung finden können.
Für Igel bietet es sich an, Futter nach draußen zu stellen. Der NABU empfiehlt hier Trocken- oder Nassfutter für Katzen mit hohem Fleischanteil. Auch über Wasser freuen sich die Igel.
Was sollte man lassen?
Igel kommen gut in den Wintermonaten zurecht und müssen nicht aufgenommen werden. Es sei denn, sie sind sichtbar unterernährt oder krank. Auch sollte darauf geachtet werden, kein Hundefutter oder Speisereste für die Igel hinzustellen. Diese vertragen sie nämlich nicht.
Sollte sich im Winter mal ein Schmetterling ins Haus verirrt haben, sollte man ihn wieder nach draußen lotsen. Hier kann er sich dann je nach Temperatur einen geschützten Ort suchen oder Nahrung suchen.