70-Jähriger stirbt, Ehefrau überlebt: Bootsunglück auf dem Mittellandkanal in Minden

Minden-Hahlen. Bei einem Bootsunglück auf dem Mittellandkanal ist am Mittwochvormittag ein 70-jähriger Mann gestorben. Wie die Polizei an der Unglücksstelle mitteilt, konnten Einsatzkräfte die Person zwar aus dem gesunkenen Boot bergen, die anschließende Reanimation verlief jedoch erfolglos. Die Ehefrau des Verunglückten hatte sich selbst retten können und wurde zunächst von Ersthelfern versorgt. Sie gilt nach Angaben der Polizei als leicht verletzt.

Wie Augenzeugen berichten, war unweit des Hahler Hafens gegen kurz nach 11 Uhr ein Boot gesunken. Die Feuerwehr rückte nach einer Alarmierung um 11.08 Uhr mit einem großen Aufgebot bestehend aus zahlreichen Einsatzfahrzeugen und mindestens 50 Kräften an die Einsatzstelle aus. Die Taucher der Tauchergruppe Petershagen konnten dann gegen etwa 11.45 Uhr die Person aus dem Wasser bergen - für sie kam jedoch jede Hilfe zu spät.

Die Unglücksursache war zunächst unklar, doch im Laufe des Einsatzes stellte sich dann heraus, dass ein großes Binnenschiff auf das Heck des Sportboots aufgefahren sein soll. Das Boot, das mit zwei Personen - mutmaßlich einem Ehepaar - besetzt gewesen ist, sank daraufhin schlagartig. Es soll nur wenige Minuten zuvor am Hahler Hafen abgelegt haben. Die Wasserschutzpolizei bestätigte dem MT am frühen Nachmittag auf Nachfrage, dass es sich bei den Verunfallten um ein Ehepaar handelte. &bdquo;Es kommt nicht aus Minden“, so der Sprecher.

&bdquo;Zum genauen Hergang ist noch nicht viel bekannt“, teilt der Pressesprecher der Polizei mit. Die Kollegen der Wasserschutzpolizei seien gegenwärtig weiterhin an der Unfallstelle und ermitteln. &bdquo;Es gibt Zeugen, die aktuell befragt werden.“ Fest steht, dass das Sportboot aus dem naheliegenden Yacht-Hafen in Hahlen losfuhr und dann - kurz nach Ausfahrt auf die Wasserstraße - mit dem Binnenschiff kollidiert war. &bdquo;Warum, ist noch unklar“, so der Sprecher. Das Güter-Motorschiff sei ganz normal auf dem Kanal unterwegs gewesen. Die Ermittlungen zur Ursache dauern an, so die Polizei.

Das gesunkene Boot befindet sich derweil noch auf dem Grund des Kanals und muss geborgen werden. Wie die Polizei erklärt, sei der Mittellandkanal weiterhin gesperrt - und wird dies noch längere Zeit bleiben. &bdquo;Die Bergung dauert noch an. Die Feuerwehr ist mit Tauchern vor Ort und das Wasserschifffahrtsamt kümmert sich derzeit federführend.“ Da das sonst eher leichte Sportboot mit Wasser vollgelaufen ist, wiegt es nun unheimlich viel. &bdquo;Das ist nicht einfach, es wird gerade alles versucht.“ Auch gegen 17 Uhr ist der Mittellandkanal für den Verkehr noch gesperrt. &bdquo;Ob er heute freigegeben kann, ist ungewiss“, teilt eine Sprecherin der Polizei mit.

Zahlreiche Gaffer und Schaulustige an Einsatzstelle Die Unglücksstelle liegt zwischen den Brücken, über die der Petershäger Weg und die Königstraße den Kanal queren. In unmittelbarer Nachbarschaft befindet sich der Hahler Hafen, in dem viele private Sportboote liegen. Während des gesamten Einsatzes befanden sich zahlreiche Schaulustige und Gaffer aus den Brücken und den Geh- und Radwegen des Kanals, die den Einsatz beobachten und filmten. &bdquo;So etwas habe ich lange nicht mehr erlebt“, ärgert sich Feuerwehr-Einsatzleiter Mario Dauks.

Neben Einsatzkräften der Feuerwehr und des Rettungsdienstes war auch der Rettungshubschrauber Christoph 13 aus Bielefeld sowie ein Polizeihubschrauber aus Dortmund im Einsatz - ebenso wie Notärzte und die Notfallseelsorge. Unter der Leitung von Einsatzleiter Mario Dauks waren die Berufsfeuerwehr Minden sowie die ehrenamtlichen Einheiten aus Stemmer, Hahlen, Haddenhausen (Drohnengruppe), und der Tauchergruppe Petershagen am Mittellandkanal aktiv. Die Einheit Stadtmitte besetzte während des Einsatz die Feuerwache für etwaige Paralelleinsätze.

+++ Weitere Infos folgen +++

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