Düsseldorf. Erstmals seit Jahren bezeichnen die Bürgerinnen und Bürger in NRW die Lage der Wirtschaft als das derzeit größte Problem. Sie löst damit die Migration als Top-Thema ab. Das ist ein Ergebnis des NRW-Checks. Auftraggeber der repräsentativen Forsa-Umfrage sind 38 Zeitungstitel aus NRW, darunter auch diese Redaktion.
Demnach betrachten 32 Prozent der Bürgerinnen und Bürger in NRW die Wirtschaft im Dezember 2024 als größtes Problem. Bei der letzten Umfrage im März waren es noch 14 Prozent. Auf Platz zwei folgen diesmal die Themen Migration und Flüchtlinge (31 Prozent), die im März noch deutlich als größtes Problem betrachtet wurden.
Es folgen die Themen Verkehr und Mobilität sowie Bildung. Das Thema Preissteigerung/Inflation landet hingegen mit nur sechs Prozent überraschend weit hinten. Auch Klima- und Umweltschutz wird nur von neun Prozent der Befragten als größtes Problem angegeben.
Unzufriedenheit mit Schulen und Kitas in NRW
Drei von vier Bürgern sind der Meinung, dass es nicht gut gelingt, die Zuwanderung zu bewältigen. Noch schlechter sind die Werte in der Bildung. 76 Prozent der Befragten sind mit der Schulpolitik in NRW unzufrieden; 82 Prozent schätzen die Situation in den Kitas als schlecht ein. Für den NRW-Check wurden 1.508 Wahlberechtigte im Zeitraum vom 26. November bis 4. Dezember befragt.
Auffallend ist, dass rund jeder zweite Befragte mit der Arbeit des Bürgermeisters oder der Bürgermeisterin vor Ort zufrieden ist. Dabei gilt: Je kleiner die Kommune ist, desto größer ist die Zufriedenheit der Menschen, wie die Umfrage zeigt.
Auch mit der Arbeit von NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) sind immer mehr Bürger zufrieden. Wüst kommt auf 57 Prozent; zu Beginn seiner Amtszeit vor drei Jahren waren es noch 31 Prozent.
Nur jeder zweite SPD-Anhänger für Scholz
Bei der Bundestagswahl käme die CDU in NRW derzeit auf 36 Prozent – und wäre damit doppelt so stark wie die SPD mit 18 Prozent. Grüne und AfD kämen auf 14 Prozent, das BSW auf vier und die FDP auf drei Prozent.
27 Prozent der Befragten im NRW-Check würden sich für einen Kanzler Friedrich Merz entscheiden; 23 Prozent für Robert Habeck und elf Prozent für Olaf Scholz und Alice Weidel. 28 Prozent würden sich für gar keinen der vier Kandidaten entscheiden.
Während sich drei von vier CDU-Anhängern für Merz entscheiden würden, würde nur rund jeder zweite SPD-Anhänger Scholz als Kanzler wählen (57 Prozent).