Weidezaun durchgeschnitten? Mindenerin trauert um ihr angefahrenes Pferd und sucht Zeugen

Porta Westfalica/Minden. Annina Weier kann es immer noch nicht fassen. Als sie am frühen Donnerstagmorgen von der Polizei aus dem Bett geklingelt wurde, musste sie zweimal hinhören, um zu begreifen, was passiert war, erzählt die 31-Jährige am Freitag dem MT. Ihr Pferd - ihr &bdquo;P-Bär“ - sei angefahren worden und gestorben. Ihr 25 Jahre altes Pferd habe sich von der Koppel befreit und sei vor ein Auto gelaufen, lautete die schlimme Nachricht. Viele Dinge gingen ihr zu dem Zeitpunkt durch den Kopf, erinnert sich Weier. Erst später an dem Tag sollte sie erfahren, dass es vielleicht gar kein Unfall war und es jemand womöglich darauf angelegt hatte.

Wie berichtet, gab es in der Nacht zu Donnerstag einen Zusammenstoß zwischen einem Sprinter und einem Pferd auf der Weserstraße (L780) in Porta Westfalica. Ein zweites Pferd, das ebenfalls frei herumlief, flüchtete daraufhin in Richtung Rinteln. Der Unfall ereignete sich an der Grenze zu Niedersachsen. Da die Polizei zu dem frühen Zeitpunkt noch keinen Pferdehalter ausmachen konnte, wurde ein benachbarter Landwirt damit beauftragt, das tote Pferd abzutransportieren. Der Sprinterfahrer blieb unverletzt.

Zweite Pferd steht wieder sicher auf der Koppel Dem zweiten Pferd geht es soweit gut. &bdquo;Es steht wieder sicher auf der Koppel“, erklärt Weier. Die Koppel in Eisbergen und das zweite Pferd, das ausgerissen war, gehören der besten Freundin. Weier, die gebürtige Mindenerin ist, hatte ihr Pferd bislang lediglich auf dem Hof der Freundin untergebracht. &bdquo;Perfekt Mister P“ hatte ihr Pferd noch zu Turnier-Zeiten geheißen, sagt sie. Doch zuletzt sei er aufgrund seines Alters nicht mehr aktiv im Sport geritten worden. Weier habe ihn jedoch mehrfach die Woche in Eisbergen besucht und auch die anderen Pferde der Freundin mit versorgt, sagt sie. Ab und an gab es auch noch kleine Ausritte. &bdquo;Er hat die Schrittrunden geliebt“, sagt die 31-Jährige. Sie könne es immer noch nicht fassen, dass ihr &bdquo;P.-Bär“ jetzt nicht mehr da ist.

Ihre Freundin war es auch, die sie am Donnerstagmorgen, nachdem die Polizei weg war, abgeholt und mit ihr zum Hof des Landwirts fuhr, zu dem das Pferd gebracht worden war. &bdquo;Sie wollte mich in meinem Schockzustand nicht Autofahren lassen“, erklärt Weier. Sie wollte sich noch einmal verabschieden, bevor der Abdecker kam.

&bdquo;Wenigstens ist dem Autofahrer nichts passiert“, sagt die Mindenerin. Das Bild vom kaputten Sprinter nach dem Unfall habe sie sehr erschrocken. &bdquo;Was wäre mit diesem Fahrer passiert, wenn er nur in einem Pkw gesessen hätte?“, fragt sie sich. Weier ist froh, dass keine Personen zu Schaden gekommen sind. Die Kosten des Unfalls übernehme ihre Pferdehaftpflichtversicherung, sagt sie und hofft damit, dass sie wenigstens das finanzielle Kapitel dazu abschließen kann.

Suche nach dem Schuldigen Was sie jedoch noch nicht ad acta legen möchte, ist die Suche nach dem Schuldigen. Wie konnten sich die beiden Pferde aus der Koppel befreien? Die Wiese sei von einem elektrischen Weidezaun umzäunt. &bdquo;Zwei Litzen wurden durchgeschnitten“, sagt Weier. Litzen sind die Seile, die zwischen den Pfosten gespannt sind und durch die der Strom fließt. &bdquo;Es war ein glatter Schnitt“, erklärt sie. Wären die Tiere dadurch gelaufen, wären die Litzen gerissen.

Dies lasse sie nicht in Ruhe. Weier möchte herausfinden, was in dieser Nacht passiert ist. Dazu hat sie über Facebook einen Aufruf gemacht. Sie sucht Zeugen, die in dieser Nacht in dem Bereich Weserstraße/Dankerser Straße an der Grenze zu Niedersachsen etwas Verdächtiges gesehen haben: &bdquo;Falls ihr jemanden aus Eisbergen kennt oder selber dort wohnt, fragt bitte einmal rum, ob jemand irgendwas gesehen oder mitbekommen hat. Irgendjemand hat heute Nacht die Litze an unserer Wiese durchgeschnitten - nur so konnte es überhaupt zu diesem schlimmen Unfall kommen!“

Weier betont, dass die Informationen gerne der Polizei gemeldet werden sollen. Ihre Freundin, die Eigentümerin der Weide in Eisbergen, hätte eine Anzeige online bei der Polizei gestellt. Die Behörden in Minden-Lübbecke und Rinteln können den Eingang einer Anzeige jedoch am Freitagnachmittag noch nicht bestätigen.

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