Explosion im Bielefelder Westen: Polizei stoppt Auto voller Böller und Schusswaffen

Bielefeld. Die Silvesternacht naht, und für manche Unverbesserliche ist mit dem Vorverkauf von Feuerwerkskörpern der Startschuss für das laute Treiben im wahrsten Sinne des Wortes bereits gefallen. In einem Fall stoppte die Polizei jetzt ein Auto voller junger Männer, die Böller und Schusswaffen aus dem Auto heraus verwendeten.

Nach Angaben von Polizeisprecherin Sarah Siedschlag war Polizeibeamten in der Nacht auf Samstag, 28. Dezember, ein Auto im Bielefelder Westen aufgefallen. Den Streifenbeamten war gegen 0.30 Uhr auf der Schloßhofstraße ein Auto aufgefallen, das von der Meindersstraße auf die Kreuzung zufuhr. Denn vor den Augen der Beamten, die von der Melanchthonstraße kamen, warf der Beifahrer einen glühenden Gegenstand aus dem Fahrzeug, der kurz darauf mit einem enormen Knall explodierte. Es handelte sich um einen Böller der Klasse 4, wie sich später herausstellen sollte.

In die Kategorie 4 fallen Feuerwerkskörper, welche eine große Gefahr darstellen und nur von Personen mit einer behördlichen Erlaubnis (Fachkundenachweis) verwendet werden dürfen, heißt es von der Polizei.

Vier Bielefelder im Fahrzeug und vier Schreckschusswaffen Die Beamten hielten den Wagen umgehend an und holten die vier Insassen ins Freie. Bei der Durchsuchung des Fahrzeugs entdeckten die Polizisten eine Packung mit 20 Feuerwerkskörpern der Kategorie 4, die dem 22-jährigen Fahrer gehörten. Doch damit nicht genug: Außerdem fanden sie drei Schreckschusswaffen (mit dem PTB-Siegel der &bdquo;Physikalisch-Technischen Bundesanstalt“ ).

Die Pistolen lagen direkt zugänglich im Wagen, berichtet Siedschlag. Die dazugehörige Munition war bereits verschossen. Das ließ sich aufgrund der angebrochenen und leeren Verkaufsverpackungen der Munitionen nachvollziehen, aber auch durch die dazugehörigen Patronenhülsen, die entlang der Melanchthonstraße zu finden waren. An der Kreuzung selbst fanden die Beamten noch die Reste des Böllers sowie eine weitere PTB-Waffe.

Beifahrer legt kleinen Waffenschein vor – aber der hilft ihm auch nicht Für die Verwendung von Schreckschusswaffen bedarf es eines kleinen Waffenscheins. Einen solchen legte der Beifahrer (22) vor. Sarah Siedschlag entgegnet: &bdquo;Die Polizisten hatten jedoch erhebliche Zweifel an der persönlichen Eignung des Betroffenen, entsprechende Schusswaffen zu führen.“ Sie hatten durch ihre Beobachtungen den untrüglichen Eindruck, dass der 22-Jährige die Feuerwerkskörper der Kategorie 4 gezündet und aus dem fahrenden Fahrzeug geworfen hatte. Außerdem sei davon auszugehen, dass er eine PTB-Waffe missbräuchlich zu Vergnügungszwecken eingesetzt hatte. Das ist auch mit Waffenschein nicht erlaubt.

Die Beamten stellten die Feuerwerkskörper, die Schreckschusswaffen und die Munition sicher. Außerdem erstatteten sie Anzeige gegen den 22-Jährigen wegen des Verstoßes gegen das Sprengstoff- und das Waffengesetz und leiteten die Überprüfung seiner Eignung für den kleinen Waffenschein ein.

Für den Fahrer aus Bielefeld ist der Führerschein in Gefahr Seine drei Mitinsassen – ein 20-jähriger, ein 22-jähriger und ein 24-jähriger Bielefelder – müssen sich ebenfalls wegen Verstößen gegen das Waffengesetz verantworten. Der Fahrer erhält zudem eine Anzeige wegen des Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz. Bei ihm wird nun &bdquo;die Eignung zum Führen von Kraftfahrzeugen“ überprüft.

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