Aus einem Anglergeschäft wird Bielefelds Pokémon-Paradies

Bielefeld. Krasser kann ein Wechsel kaum ausfallen. Nach 60 Jahren hat die Familie Wildenhof ihren Angelladen still und leise geschlossen – und ist am altbewährten Standort, an der Finkenstraße/Eck Bleichstraße, in ein ganz anderes Business eingestiegen: in das mit Pokémon-Sammelkarten und anderen Spiel- und Sammelkartenideen wie &bdquo;Magic“, &bdquo;Lorcana“ oder &bdquo;Yu-Gi-Oh!“.

&bdquo;Aus dem Angelsport-Center ist das neue Center 4 Tradingcards and more geworden“, sagt Daniel Wildenhof. Der 35-Jährige hat sich mit dem neuen Spiele-Treffpunkt einen Traum erfüllt. Er gehört zur &bdquo;Generation Pokémon“. In den 90er-Jahren entwickelte sich in Japan aus dem Gameboy-Spiel ein Riesen-Markt mit immer neuen Figuren, Trickfilmen und Sammelkarten.

&bdquo;Schon als Kind wollte ich Pokémon-Trainer werden“, verrät Wildenhof. Jetzt hat er zusammen mit Mutter Daniela und Schwester Katharina einen Ort zum Sammeln, Spielen und Verweilen geschaffen. Worum es hier geht, prangt unübersehbar an der Wand des Geschäfts: ein riesengroßer Pikachu. Das fiktive Wesen ist das mit Abstand bekannteste Pokémon. Der Name steht übrigens für &bdquo;Pocket Monster“, ein &bdquo;Taschenmonster“ eben.

Laden soll Anlaufstelle auch für Kinder sein Im neuen Sammelkartencenter gibt es nun Spieltische. Wildenhof plant Events. Man kann neue Sammelkarten kaufen und auch sonst alles, was zu dieser Spielewelt voller Fantasie gehört. &bdquo;Wir wollen auch eine Anlaufstelle für Kinder sein, die sich hier nach der Schule zum Tauschen und Spielen treffen können“, sagt der gelernte Kinderpfleger, selbst Vater einer Tochter im Teenager-Alter, die längst auch Pokémon-Fan ist.

Wildenhof wäre auch gerne Musiker geworden. 2014 war er Teil der Vox-TV-Serie &bdquo;Big in L.A.“, in der sechs deutsche Nachwuchsrapper ihr Talent an der amerikanischen Westküste beweisen wollten. Unterstützt wurden sie dabei von Rapper MC Fitti. &bdquo;Da war ich mal kurz berühmt“, schmunzelt Wildenhof heute über den Ausflug ins TV-Geschäft.

Jetzt hofft er auf den Erfolg des &bdquo;Center 4 Trading Cards & more“. &bdquo;Etwas Vergleichbares gibt es in Bielefeld noch nicht“, sagt Daniel Wildenhof. Aber eine große Pokémon-Szene schon. Mit 100 aktiven Spielern ist er selbst in Kontakt. Sammler gibt es noch viel mehr. Über Instagram und TikTok hofft er auf weitere Gleichgesinnte, will über die sozialen Netzwerke auch kurze Tutorials anbieten.

Übrigens: Am Eröffnungs-Samstag konnten sich echte Fans einen Pikachu-Kopf tätowieren lassen. Zwei Pokémons trägt auch Wildenhof als Tattoo, Abra und Lavados, der wie ein Feuervogel daherkommt.

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