Droht zu Ostern ein Eier-Engpass im Warburger Land?

Warburg. Es sei der Running Gag auf ihren Eier-Touren mit dem gelben Ei, erzählt Marion Marpe vom Wethener Dorfgenuss: Na, wie viele Eier bekommt wohl Donald? Hintergrund ist der aktuelle Engpass an Eier in den USA aufgrund der Vogelgrippe, wegen der Millionen Legehennen dort gekeult worden waren. Akuter Eier-Notstand, weshalb die Amerikaner in Europa mehr Eier einkaufen wollen. Und das kurz vor Ostern. Droht der Region deshalb ein Eier-Engpass? Denn selbst die Deutschen können die Nachfrage nach Eiern nicht zu 100 Prozent aus dem eigenen Land bedienen.

Der ländliche Raum mit regionalen Produkten macht da den Eier-Unterschied: Rund 600 Legehennen sorgen im Wethener Familienbetrieb von Marion und Rainer Marpe für die Wethener Dorfeier. Maximal legt jedes Huhn ein Ei pro Tag, erklärt Marion Marpe. &bdquo;Sie sind ganz fleißig.“ Egal ob an Ostern oder an Weihnachten. Braune Freilandeier werden für den Hofgenuss nahe Warburg gelegt. Und vor Ostern zum Färben gebracht. Bestellungen für bunte Eier zu Ostern sind bei ihnen aber jetzt schon nicht mehr möglich.

Sie erklärt für die Verbraucher, dass gefärbte Ostereier von ihnen nicht mehr gekocht, sondern gedämpft werden. Das verhindere, dass das Eigelb nachher so bläulich-grau werde. &bdquo;Und es ist viel cremiger.“ Aber: Der Wethener Dorfgenuss kauft noch Eier aus Bodenhaltung für den Hofladenverkauf dazu. Und da gibt es genügend Eier – weiße und braune und gefärbte, beruhigt sie. Also definitiv kein Eier-Engpass in der hiesigen Region.

So werden die Eier vom Hof Reichelt vermarktet Aber die Nachfrage in den Märkten sei schon deutlich mehr geworden, ergänzt Lisa Reichelt vom gleichnamigen Hof in Wettesingen. Sie beliefern mit &bdquo;Reichelts Wiesen-Eiern“ neben dem eigenen Verkaufsautomaten direkt am Hof und der Online-Vermarktung unter anderem auch Edeka-Märkte – &bdquo;und da gibt es seit Wochen Probleme. Sie wollen mehr Eier von uns ordern.“

Aber auch da ist die natürliche Kapazitätsgrenze erreicht: 3.600 Legehennen sind für den Hof im Einsatz. In drei mobilen Hühnerställen unter freiem Himmel auf der Wiese sorgen sie täglich für Nachschub. &bdquo;Aber sie legen nicht plötzlich zwei Eier am Tag, nur weil die Nachfrage gestiegen ist“, sagt Lisa Reichelt. Sie bringt die braunen Wiesen-Eier auch selbst zum Färben und nimmt genau die wieder mit zurück: &bdquo;Das sind auch wirklich unsere. Denn wir sind beim Färbeprozess dabei.“

Was Landwirtin den Kunden aus der Region rät Sie rät Kunden vor Ostern, auf jeden Fall gefärbte Eier zu reservieren, &bdquo;um auf Nummer sicher zu gehen“. Und sie betont die Transparenz der Haltung: &bdquo;Wer bei uns Eier kauft, kann jederzeit auch unsere Hühner besuchen.“ Der Vorteil der Regionalität, auf den sie setzen. Kunden für den 24/7 offenen Automaten am Hof an der Warburger Straße kämen sogar bis aus Kassel zu ihnen.

Und was kosten die Eier derzeit? Zwischen 3,40 und 4 Euro für zehn Stück je nach Größe direkt am Hof. M und L seien beim Verbraucher beliebt. &bdquo;Mit diesen Preisen können wir gut leben“, ergänzt sie. Das Geld komme zudem zu 100 Prozent beim Vermarkter an.

Und wer noch Eier (auch zum Selberfärben) auf den letzten Drücker braucht? Einfach mal am Eier-Automaten von Reichelts Hof in Wettesingen an der Warburger Straße vorbeifahren und anhalten. Oder in Wethen bei den Wethener Dorfeiern Halt machen: &bdquo;Wir haben auch an Karfreitag und Ostersonntag noch den Hofladen geöffnet – von 6.30 bis mindestens 20 Uhr. Da kann man auch für den Osterbrunch noch etwas finden“, beruhigt Marion Marpe.

Und was man mit den vielen Eiern nach Ostern am besten macht? Grüne Soße oder sie in Nudel- oder Eiersalate verarbeiten, so der Tipp. Frische Eier sind nach dem Legen mindestens 28 Tage haltbar – am besten gekühlt, sagt die Verbraucherzentrale –, gekochte dann noch länger: &bdquo;Frisch gefärbt etwa dreieinhalb bis vier Wochen“, erklärt Lisa Reichelt.

Und so läuft’s in Brakel Produzenten von Bodeneiern haben gerade Probleme, das weiß auch Anna-Sophie Meyer-Fehring vom Wildhäuser Hof in Modexen bei Brakel. Die Geflügelpest habe einigen Landwirten Probleme bereitet und generell sei die Nachfrage zu Ostern hoch.

Da könne es in den Supermärkten vielleicht mal eng werden, hat auch sie festgestellt. &bdquo;Hier muss sich aber niemand fürchten“, fügt sie ebenfalls gleich an. Die etwa 6.000 Legehennen leisten auch kurz vor Ostern ganze Arbeit.

Wenn die Hühner im besten Alter sind Wenn die Hühner im besten Alter sind, sind Legeraten bis zu 95 Prozent möglich. Bei 1.000 Tieren wären das 950 Eier am Tag. Derzeit legen die Tiere auf dem Wildhäuser Hof etwa 5.500 Eier am Tag. Die Hälfte davon mit weißer Schale. &bdquo;Die sind zu Ostern sehr beliebt“, weiß Meyer-Fehring. Denn je heller die Eierschale, desto strahlender die Eierfarben. Normalerweise ist der Bioland-Hof für cremefarbene Eier der Isabell-Hennen bekannt.

Einen Teil der Eier vermarktet der Hof direkt im Hofladen. Zusätzlich kommt zweimal pro Woche die Packstelle und sammelt Eier ein, die dann zum Beispiel in Rewe-Märkten in der Region verkauft werden.

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