Drohung auf Facebook: Polizeieinsatz am Paderborner Theater

Paderborn. Eine Drohung auf dem Facebook-Account des Paderborner Theaters hat am Sonntagabend für einen größeren Polizeieinsatz gesorgt. Während dieser Zeit hielten sich knapp 400 Gäste in einer Vorstellung von &bdquo;Minna von Barnhelm“ auf.

Wie Hans-Joachim Schulz von der Paderborner Polizei auf &bdquo;NW“-Anfrage bestätigte, war die Polizei gut eine halbe Stunde vor dem Ende der seit 18 Uhr laufenden Aufführung über den Post informiert worden. Die Theaterleitung hatte eine Äußerung auf dem eigenen Social-Media-Kanal als mögliche Bedrohung eingestuft. In dieser Nachricht sei gedroht worden, Personen vor Ort zu verletzen.

Daraufhin habe &bdquo;sich die Polizei mannstark zum Theater begeben, um zu verhindern, dass etwas passieren könne“, sagte Schulz. Vor Ort sei dann keine verdächtige Person angetroffen worden und es habe auch keinen realen Hinweis auf eine Bedrohung gegeben.

Paderborner Theatergäste sollen auf direktem Weg nach Hause gehen Dennoch durften die Gäste nach dem Schluss der regulär zu Ende gespielten Vorführung gegen 20.10 Uhr aus Sicherheitsgründen zunächst nicht nach draußen. Obwohl offenbar keine reale Gefahr bestand, habe die Polizei dann allen Gästen geraten, sich auf den Heimweg zu begeben. Die Polizei war so lange vor Ort, bis auch alle Mitarbeitenden des Theaters das Gelände verlassen hatten. Die Ermittlungen laufen, wie Schulz sagte, noch gebe es aber keine konkreten Erkenntnisse.

Theaterintendantin Katharina Kreuzhage ist erschüttert: &bdquo;Das ist für mich und meine Mitarbeitenden maximal schockierend“, sagte sie auf &bdquo;NW“-Anfrage. Die Polizei habe zunächst für Beruhigung gesorgt. Und wie es scheint, ist die Androhung offenbar an die falschen Theatermacher gegangen.

Wie Kreuzhage sagt, gebe es in der Androhung eine deutliche Anspielung auf die kontrovers aufgenommene Windelhühner-Performance im Paderborner Dom. Anlässlich des 1.250-jährigen Geburtstags Westfalens und der Exposition &bdquo;775 - Westfalen. Die Ausstellung“ in der Kaiserpfalz hatte das Tanztheater &bdquo;Bodytalk“ aus Münster Auszüge seines Projekts &bdquo;Westfalen Side Story“ präsentiert. Seitdem ist eine heftige Debatte über Kunst und ihre Grenzen entbrannt.

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