Überraschung: Geflohener Häftling aus Bielefeld soll in Haft sitzen

Bielefeld. Der Ausbrecher Ahmet A., der am Dienstag, 17. Juni, mit zwei spektakulären Klettereinlagen ein 2,83 Meter hohes Rolltor und einen genauso hohen Zaun überwunden hatte und so aus der JVA Bielefeld-Senne entfliehen konnte, sitzt wieder hinter Gittern. Das sagen zumindest seine TikTok-Kumpels auf ihren Kanälen.

Ahmet A. ist selbst TikToker, der noch während seiner Flucht online ging und im Livestream seinen Freunden von seinem Ausbruch berichtete. Nun melden diese TikTok-Freunde, dass der 39-Jährige, der eigentlich am 17. Juni vom Hafthaus Ummeln in die geschlossene Anstalt nach Geldern verlegt werden sollte, in Istanbul im Gefängnis sitzen soll.

Wie berichtet, hatten sich die Hinweise zuletzt verdichtet, dass der Essener die Türkei erreicht haben dürfte. Doch weit scheint er vom Flughafen Istanbul aus nicht gekommen zu sein. Wie einer seiner Social-Media-Freunde nun öffentlich bekannt gab, soll der 39-Jährige noch am Flughafen von der türkischen Polizei festgenommen worden sein.

Gefängniszelle erklärt TikTok-Auszeit des Bielefelder Ausbrechers Das erklärt seine TikTok-Auszeit seit seinem letzten nächtlichen Auftritt, als er noch behauptete, &bdquo;kurz vor Österreich“ zu sein.

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Zunächst waberte in den TikTok-Kreisen des Ausbrechers das Gerücht umher, dass Ahmet A. noch seinen verpflichtenden Militärdienst abzuleisten habe und deshalb als Wehrdienstverweigerer festgenommen worden sein könnte. Das stellte sich aber als falsch heraus. Vielmehr muss nun der deutsch-türkische Anwalt des Ausbrechers von Istanbul aus mit einem der TikTok-Kumpels Kontakt aufgenommen haben, um Grüße zu bestellen.

Axt-Bedrohung in der Türkei, Bedrohung von Polizisten in Deutschland Kurz darauf ist ein Statement eines seiner TikTok-Brüder online gegangen, in dem dieser im Namen des Ausbrechers betont: &bdquo;Es ist die Wahrheit. Ahmet ist in Istanbul im Gefängnis.“ Es gehe nicht um den Militärdienst, sondern &bdquo;um eine kleine Straftat“, erklärt er weiter. Vor zwei Jahren soll er einen Mann in der Türkei mit einer Axt bedroht haben. Dafür sei er zu einer Geldstrafe verurteilt worden, die er aber nicht bezahlt hatte. Wie in Deutschland auch, wird gegen Personen, die ihre Geldbußen nicht bezahlen, ein Haftbefehl ausgestellt.

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Dieser Haftbefehl sorgte wohl dann bei der Einreise in die Türkei zu der Festnahme. Der Anwalt betonte aber, dass die Sache in Kürze geklärt sei und der 39-Jährige bald wieder frei sei. Dann werde sich Ahmet A. spätestens wieder an seine Follower wenden – per Livestream aus der Türkei.

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Aktuelles Problem für den 39-Jährigen: Sollte er nach seiner Entlassung in Istanbul jemals mit einem Flugzeug nach Deutschland zurückkehren, wird er sofort bei der Passkontrolle festgenommen, da er hier noch bis zum 4. Juni 2028 eine Haftstrafe wegen diverser Verkehrsvergehen abzusitzen hat und deshalb ein entsprechender Haftbefehl vorliegt. Bei einer Einreise mit dem Auto wäre das Entdeckungsrisiko ungleich kleiner. Doch dann muss er damit rechnen, dass beim nächsten Kontakt mit den Behörden jederzeit die Handschellen klicken können.

TikToker machen sich lustig über die Justiz Derweil macht sich der TikTok-Freundeskreis rund um Ahmet A. lustig über die Justiz und die Bedingungen rund um die Flucht des 39-Jährigen, bei der der Häftling deutlich gewalttätiger agiert haben soll, als nur einen Beamten wegzuschubsen. Wie berichtet, soll A. einen Justizbeamten zur Seite geschubst haben, bevor er das Innenschiebetor der Busschleuse und anschließend den Außenzaun mit größter Sportlichkeit überwinden konnte. Das Netz ist begeistert, die Behörden bleiben gelassen und warten ab.

Kommende Woche beschäftigt sich auch der Innenausschuss im Landtag mit dem Fall. Vor wenigen Tagen hatte bereits das Justizministerium dazu Auskunft gegeben.

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