Unternehmer aus Bünde kämpft mit Account-Hacking auf Anzeigenplattform

Bünde. Eigentlich wollte Martin S. (Name geändert) bei einem bekannten Internetportal nur fünf sogenannte &bdquo;DI-Boxen“ verkaufen. Für 25 Euro pro Stück bot der Unternehmer aus Bünde die kleinen Boxen auf der Verkaufsplattform an. Es dauerte nicht lange, bis sich der erste Interessent meldete. &bdquo;Der hat mir sofort geschrieben, dass er ein der Boxen haben möchte“, sagt der 45-Jährige, der häufiger auf der Plattform aktiv ist, um Dinge zu verkaufen.

Die beiden wurden sich handelseinig, das Geld sollte per Paypal überwiesen werden, doch dann erst begannen die Probleme. &bdquo;Ich sollte auf dem Portal in seiner Nachricht ein Feld anklicken, damit er das Geld freigeben könne. Zudem musste ich noch meine Telefonnummer und meine E-Mail-Adresse angeben“, erinnert sich Martin S. Doch trotz mehrerer Versuche funktionierte der Vorgang nicht wie gewünscht. &bdquo;Wir haben das dann auch noch einmal mit den Daten meiner Frau versucht, aber auch das hat nicht geklappt.“

Als Martin S. dann am nächsten Tag versuchte, sich in seinen Account beim Portal einzuloggen, erlebte er eine böse Überraschung. &bdquo;Ich bekam die Nachricht, dass sich jemand in meinem Account eingeloggt haben soll, und zwar in der Nähe von Oldenburg. Ich sollte dann aus Sicherheitsgründen bestätigen, dass ich es bin.“ Das tat S. jedoch nicht, sondern forderte ein neues Passwort an.

Prozedere schien ihm sehr undurchsichtig Doch das Problem blieb: &bdquo;Immer wenn ich versucht habe, mich mit dem neuen Passwort einzuloggen, bekam ich stets die Meldung, dass sich jemand in der Nähe von Oldenburg ebenfalls eingeloggt habe“, schildert er die Problematik. Der Bünder Unternehmer brach das Einloggen jeweils ab, zu riskant und undurchsichtig erschien ihm das ganze Prozedere. S. vermutet, dass er einem Phishing-Versuch zum Opfer gefallen ist. &bdquo;Der angebliche Käufer hat mir zwar seinen Namen und seine Adresse geschickt, aber ich kann ja nicht sicher sein, dass er das wirklich ist.“

Geld habe er damit zwar nach einem Blick auf sein Konto noch nicht verloren, aber nervig sei das Ganze schon, sagt Martin S. In seinem E-Maileingang, in dem er Nachrichten noch einsehen kann, finde er massenweise Nachrichten von potenziellen Käufern, die sich für die Boxen interessieren, &bdquo;aber ich kann darauf nicht antworten. Ein Typ hätte die Boxen gleich alle genommen.“

Er habe das Portal auch angeschrieben und einen Screenshot beigefügt. Das Unternehmen hätte ihm empfohlen, sein Konto zu löschen und ein neues einzurichten. Das hatte S. zuletzt im Jahr 2021 gemacht. &bdquo;Das wäre für mich der letzte Weg, auch wenn ich die positiven Bewertungen schnell wieder drin hatte. Ich betrüge niemanden“, betont S., der allerdings auch schon schlechte Erfahrungen im Internethandel gemacht hat. &bdquo;Da hatte jemand über meine Kontonummer Forderungen gestellt, zudem habe ich angeblich irgendwelche Telefonverträge abgeschlossen.

Verbraucherzentrale warnt vor Betrügern Zwar konnte S. einen Prozess vor Gericht vermeiden, seine Anwaltskosten beliefen sich allerdings auf rund 1000 Euro. Vom jetzigen Problem fühle er sich machtlos und überfordert, sagt der 45-Jährige und ergänzt: &bdquo;Das schlaucht einfach.“ Sonst habe er immer nur an Selbstabholer verkauft. &bdquo;Das war jetzt das erste Mal, dass ich etwas versenden wollte und gleich passiert so ein Mist“, ärgert er sich.

Laut Verbraucherzentrale Niedersachsen tummeln sich auf Zweitmarkt-Plattformen neben ehrlichen Verkäufern und Käufern auch Betrüger, die sich immer wieder neue Tricks einfallen lassen. Dazu gehört zum Beispiel die &bdquo;Sicher-bezahlen“-Masche. Eine interessierte Person will dabei einen Kauf über die Option Sicher bezahlen abwickeln.

Lässt sich der Verkaufende darauf ein, erhält er eine Nachricht mit einem Link zu einer Website. Dort soll er seine Konto- oder Kreditkartendaten hinterlegen, um die Zahlung zu erhalten. Was der Verkaufende nicht weiß: Es handelt sich um eine nachgebaute Website. Mit der Eingabe seiner Daten löst er eine Zahlung aus. Die Bank lehnt eine Rückzahlung in der Regel ab. Da die Funktion bei dieser Zahlungsmethode immer innerhalb des Kleinanzeigenportals über einen offiziellen Kooperationspartner und nicht außerhalb ablaufe, rät die Verbraucherzentrale, Links in E-Mails oder Textnachtrichten daher am besten zu ignorieren.

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