Deutschlands Lieblingsbusfahrerin aus Paderborn hatte früher einen ganz anderen Job

Paderborn. Deutschlands Lieblingsbusfahrerin muss an diesem Samstag außerplanmäßig nicht zur Arbeit kommen. Ihr Chef beim Padersprinter habe ihr kurzfristig freigegeben, sagt Sabrina Hartmann. Damit sie die aufregenden Tage zuvor erst einmal sacken lassen kann. &bdquo;Ich habe aber angeboten, dass ich einspringen kann, wenn doch Personal gebraucht wird.“ Man merkt: Hartmann brennt für ihren Job. Und das hat ihr nun die besonderen Tage beschert.

Nicht im Bus, sondern im Zug ist sie gemeinsam mit ihrer Tochter und mit Padersprinter-Geschäftsführer Oliver Eikenberg nach Berlin gereist.

Dort stand am Donnerstagabend die Preisverleihung zum beziehungsweise zur &bdquo;Lieblingsbusfahrer/in 2025“ an – ein von Fahrgastverband Pro Bahn, DB Region und dem Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) initiierter Wettbewerb. Mehr als 2.000 Vorschläge aus ganz Deutschland erreichten die Jury, fünf Gewinner wurden ausgewählt. In der Kategorie &bdquo;Alltagsheld“ gehört Hartmann dazu.

Die Busfahrerin arbeitete früher in einer Schlachterei &bdquo;Ich kann es noch gar nicht fassen“, sagt die 46-Jährige im Gespräch mit der Redaktion. Am Telefon – während der Pause eines Fotoshootings mit den Preisträgern – erzählt sie von der überraschend schweren Glasskulptur, die sie überreicht bekommen habe. Vom FC-Bayern-Mannschaftsbus, den sie bald von Nahem sehen darf. Und vom Auftritt im ARD-Morgenmagazin, wo sie am Donnerstag noch als Nominierte auf der Couch zum Interview saß.

Dass sie es mal als &bdquo;Lieblingsbusfahrerin“ ins Live-Fernsehen schaffen würde, das hat die Paderbornerin vor ein paar Jahren gewiss nicht geahnt. Lange Zeit war sie in einer Fleischverarbeitung tätig – als einzige Frau. Dann kam ein Zeitpunkt, an dem sie den Job der Kopfschlächterin nicht mehr ausüben konnte und sich umorientieren musste. Sabrina Hartmann erinnert sich an den entscheidenden Moment. Sie saß am Historischen Rathaus, ein Bus fuhr vorbei. &bdquo;Ein großes Fahrzeug und Kontakt zu Menschen – das passt zu mir, dachte ich damals. Da ging mir ein Licht auf“, so Hartmann.

Sie, die schon immer gerne hinterm Lenkrad großer Gefährte wie Traktoren saß, wurde Busfahrerin. Zunächst war sie im Regionalverkehr unterwegs, seit drei Jahren arbeitet sie beim Padersprinter. Sie mag ihr Arbeitsumfeld. &bdquo;Ohne die Herzlichkeit der Kollegen und des Chefs könnte ich gar nicht so gut gelaunt meine Arbeit machen“, sagt die 46-Jährige. Weil Hartmann immer &bdquo;ein freundliches Wort für die Fahrgäste“ habe, diese mit Informationen versorge und im stressigen Busfahrer-Alltag den Überblick behalte, hatte ein Fahrgast aus Paderborn sie für den Wettbewerb vorgeschlagen.

Spätestens am Sonntag fährt Deutschlands Lieblingsbusfahrerin wieder durch Paderborn Womöglich ist er einer von Hartmanns Stammkunden. Gerne tauscht sie mit ihren Fahrgästen zwischendurch ein paar Sätze aus, direkt vorne an Fahrerkabine oder über das Mikrofon. &bdquo;Ich habe eine verrückte Genetik“, sagt Sabrina Hartmann mit einem Lachen in der Stimme. Kreuz und quer auf allen Padersprinter-Linien sei sie in Paderborn im Einsatz. Eine Lieblingslinie habe sie nicht.

So groß die Freude über die Ehrung ist, so sehr betont sie: &bdquo;Natürlich weiß ich, dass meine Kolleginnen und Kollegen diese Wertschätzung ebenso verdienen. Und deshalb freue ich mich, mit dem ganzen Team zu feiern.“ Viele Glückwünsche habe sie per Handy erhalten. Sicherlich werden auch einige Stammfahrgäste ihr gratulieren.

Falls sie nicht doch noch an diesem Samstag einspringt, wird dazu am Sonntag die Möglichkeit bestehen. Dann ist Deutschlands Lieblingsbusfahrerin wieder regulär auf Paderborns Straßen unterwegs.

Deutschlands Lieblingsbusfahrerin aus Paderborn hatte früher einen ganz anderen Job

Selbstfahrende Fahrzeuge kommen: 2025 starten Projekte in zwei OWL-Kreisen

Festnahme nach Messerattacke auf Rollstuhlfahrerin

„Vielleicht das Sparen verlernt“: NRW-Ministerin weist Geldforderung der Kommunen zurück

Gütersloher Vater und Tochter verwandeln alten Polizeibulli in stylischen Mini-Camper

Holocaust-Gedenken: NRW möchte Standort für deutsches Yad-Vashem-Zentrum werden

Bielefelder Weihnachtsmarkt 2025: Alle wichtigen Infos im Überblick