NRW will die Olympischen Spiele – doch für OWL ist der Traum schon jetzt geplatzt

Düsseldorf/Halle. NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) will die Olympischen Spiele nach NRW holen. Sollte ihm das tatsächlich gelingen, bleibt die Region Ostwestfalen-Lippe als Austragungsstätte entgegen anfänglicher Pläne nun doch außen vor. Das bestätigte die NRW-Staatskanzlei jetzt auf Anfrage dieser Redaktion.

Das Land NRW trommelt seit Monaten für eine Bewerbung um die Olympischen Spiele. Die wären zwar noch lange hin. Denn infrage kommen die Jahre 2036, 2040 oder gar erst 2044. Doch schon jetzt bereiten in Deutschland mehrere Städte ihre Bewerbungen vor. Neben NRW träumen auch Bayern, Berlin und Hamburg von einer Austragung des Ereignisses. In knapp einem Jahr will der Deutsche Sportbund entscheiden, wer in Deutschland den Zuschlag bekommt - erst dann steht die deutsche Bewerbung um die Olympischen Spiele an.

Ob Deutschland letztlich den Zuschlag bekommt, ist natürlich ebenfalls offen. Trotz der vielen Unwägbarkeiten sind die Vorbereitungen hinter den Kulissen aber in vollem Gange. NRW-Ministerpräsident Wüst hatte bereits im Frühsommer ein umfangreiches Konzept vorgestellt. Geplant ist, die Spiele entlang der Rhein-Ruhr-Schiene auszutragen - in rund 20 Spielstätten in großen Teilen von NRW.

Halle war Teil des ersten NRW-Konzepts für Olympia Neben Standorten wie Düsseldorf, Gelsenkirchen, Dortmund und Köln war auch die Region OWL Teil des Konzepts. Vorgesehen war, in Halle im Kreis Gütersloh Tennis-Turniere durchzuführen. Der Ort erscheint aufgrund der OWL-Arena (früher Gerry Weber Stadion) prädestiniert, da das dortige Tennisstadion Platz für mehr als 11.000 Zuschauer bietet - und seit Jahren Austragungsort des wichtigsten nationalen Rasentennis-Turniers ist. Im Frühsommer war Halle noch konkret als Standort für Tennis und Rollstuhltennis für die Olympischen Spiele in NRW vorgesehen.

Diese Aussichten sind jetzt vorerst vom Tisch. In den vergangenen Monaten seien &bdquo;einzelne Anpassungen“ am Konzept vorgenommen worden, die insbesondere auf den Rückmeldungen der nationalen Sportfachverbände basierten, teilt die NRW-Staatskanzlei auf Anfrage dieser Redaktion mit. &bdquo; Dazu zählte auch die Anpassung der Sportstätte für die Tennis- und Rollstuhl-Tennis-Wettbewerbe, die nach Abstimmung mit dem Deutschen Tennis Bund nun in Köln verortet sein werden, worüber der Standort Halle informiert worden ist“, so ein Sprecher.

Rasenfläche als Grund für das Ausscheiden Halles Nach Informationen dieser Redaktion soll sich der Tennis-Weltverband gegen ein Tennis-Rasen-Turnier entschieden haben. Deshalb sei Halle nun &bdquo;raus“, da die Spiele dort auf Rasen stattfinden. Das hat auch Auswirkungen auf eine Bürgerbefragung. Nach Informationen dieser Redaktion ist im kommenden Frühjahr ein Bürgerentscheid in den potenziellen NRW-Austragungsorten geplant. Die Bürger können dann also abstimmen, ob sie für oder gegen die Olympischen Spiele in NRW sind. In Bayern hatte eine solche Befragung erst vor wenigen Tagen eine große Zustimmung für eine Bewerbung ergeben.

Da Halle nun nicht mehr als Austragungsort vorgesehen ist, werden auch die Bürger in der Region nicht mehr nach ihrer Meinung gefragt werden.

NRW will die Olympischen Spiele – doch für OWL ist der Traum schon jetzt geplatzt

Sportstätten auch in OWL: Wüst stellt Mega-Konzept für Olympia in NRW vor

NRW will Bürger für Olympia befragen - aber nur in bestimmten Städten

Wüst nimmt Fackel der Welthochschulspiele in Empfang

Wüst bekräftigt: NRW bewirbt sich für Olympia

Olympia-Bewerbung: Wüst setzt auf Schub aus München

NRW-Landtag will Olympia «nach Hause holen»