Krank seit Corona-Impfung: Frau aus dem Kreis Gütersloh kämpft weiter gegen Biontech

Kreis Gütersloh. Die Spritze, die ihr Leben veränderte, hat Dorothee Beckord am 20. Januar 2021 in einer Pflegeeinrichtung in Neuenkirchen erhalten. Diese Schilderung ist einem öffentlich einsehbaren Urteil des Landgerichts Bielefeld vom vergangenen Jahr zu entnehmen, ebenso Auszüge ihres langen Leidensweges.

Seit dem Erhalt der Schutzimpfung gegen Covid 19 leidet die 45-Jährige aus dem Kreis Gütersloh unter gesundheitlichen Problemen. Ihre Klage gegen den Biontech/Pfizer verlor sie zwar in erster Instanz, doch die hauptberufliche Altenpflegerin gibt nicht auf. Sie kämpft weiter – vor Gericht für sich selbst und in der Öffentlichkeit für andere Betroffene.

In ganz Deutschland sind etliche Klagen gegen Hersteller von Impfstoffen an Gerichten anhängig. Menschen, die schwere gesundheitliche Folgen davongetragen haben, verlangen Schadensersatz und Schmerzensgeld von Impfstoffherstellern. Die Prozesse ziehen sich, die Erfolgsaussichten sind ungewiss. Der Fall von Dorothee Beckord liegt mittlerweile beim Oberlandesgericht (OLG) in Hamm, nachdem sie Berufung eingelegt hat. Zuständig ist der dritte Zivilsenat. &bdquo;Der Streitwert beläuft sich zum jetzigen Zeitpunkt auf 110.000 Euro“, erklärt OLG-Sprecher Daniel Große-Kreul, &bdquo;einen Verhandlungstermin gibt es aktuell nicht.“

Neue Therapie verspricht Besserung Schmerzen, Atemnot, Herzrasen, Taubheitsgefühle – die Symptome sind mal stärker, mal schwächer. &bdquo;Aber sie sind da. Ich bin immer noch nicht gesund“, sagt Dorothee Beckord fast fünf Jahre danach. Die Impfung macht sie auch für Folgen wie Erschöpfungszustände und Konzentrationsstörungen verantwortlich. Etliche Ärzte hat sie seitdem konsultiert, für verschiedene Therapieformen ist sie durch die Republik gereist. Sie schätzt: &bdquo;Nur allein für Medikamente und Therapien sind mir mittlerweile Kosten in Höhe von 15.000 Euro entstanden.“

Aktuell geht es der Frau aus dem Kreis Gütersloh gerade ein wenig besser. Seit vier bis sechs Wochen hat sie sich in der eigenen Heilpraktiker-Praxis, die sie nebenberuflich betreibt, einer Hochtontherapie unterzogen. &bdquo;Das Verfahren ist eine Kombination aus Ultraschall und Strom, die auch die Zellaktivität anregt. Es ähnelt ein wenig den Tens-Geräten zur Schmerztherapie“, erklärt Dorothee Beckord. Ein Neurologe aus Krefeld, der sie behandelt hat, habe sie im Sommer auf die Idee gebracht, es damit zu probieren. &bdquo;Medikamentös war ansonsten alles ausgereizt.“

Für eine dreistellige Monatsmiete hat sich die Nebenerwerbs-Heilpraktikerin das entsprechende Elektrotherapie-Gerät angeschafft. Auch Patienten ihrer Praxis, etwa mit Schulter- oder Hüftschmerzen, werden damit behandelt. &bdquo;Bei mir selber sind die Schmerzen reduziert und die Konzentration ist etwas besser“, berichtet Dorothee Beckord von kleinen Erfolgsschritten. Steinig gestaltet sich hingegen derweil weiterhin der Klageweg, den sie beschritten hat.

Fall umfasst mehr als 1.000 Seiten Unterlagen Vor dem Sozialgericht Detmold kämpft die Herzebrockerin in einem Verfahren um die Anerkennung auf Impfschaden durch das Land NRW. In Hamm geht es im anderen Prozess um Wiedergutmachung. &bdquo;Da sind wir mittlerweile bei über 1.000 Seiten an Unterlagen.“

Ihren Anwalt hat sie gewechselt. Mit der Wiesbadener Kanzlei von Joachim Cäsar-Preller, Experte auf dem Gebiet von Corona-Impfschäden, hat sie sich überworfen, da diese nach ihrem Dafürhalten kaum individuell auf ihren Fall eingegangen sei. Jetzt lässt sich die Altenpflegerin von einem Juristen aus OWL beraten, der sich angesichts der Komplexität gegenwärtig noch weiter einarbeite.

Abseits der Gerichte setzt sich Dorothee Beckord für die Anerkennung von Impfschäden ebenfalls ein – auch für andere Menschen, die darunter leiden. Die 45-Jährige hat eine Selbsthilfegruppe für den Kreis Gütersloh gegründet. Sie ist zudem Vorsitzende eines eingetragenen Vereins, der Menschen fördert, die in Folge einer Behandlung (&bdquo;insbesondere der Covid-19-Impfung“) gesundheitliche Nebenwirkung oder Komplikationen entwickelt haben.

&bdquo;Wir sind keine Impfgegner“ Über die Post-Vac-Hilfe Herzebrock-Clarholz, die über ein Netzwerk mit Ärzten, Wissenschaftlern und verschiedenen Organisationen verfügt, sollen diagnostische Verfahren oder juristische Angelegenheiten von Betroffenen unterstützt werden. &bdquo;Wir sind keine Impfgegner“, stellt Dorothee Beckord klar, &bdquo;aber wir wollen die Öffentlichkeit über Risiken aufklären, so dass sie sich ein eigenes Bild machen kann.“ Dazu lädt der Verein am Mittwoch, 12. November, ab 19 Uhr zu einer Veranstaltung in die Mensa der Gesamtschule Herzebrock ein.

Zu den Referenten zählen der Gütersloher Molekularbiologe Andreas Bermpohl und die Rechtsanwältin Franziska Meyer-Hesselbarth aus Hermsbünde. &bdquo;Was hat sich in den letzten fünf Jahren getan? Wie ist das Paul-Ehrlich-Institut als zuständige Bundesbehörde mit den Meldedaten der Fälle umgegangen? Oder was gilt es bei den neuen Impfstoffen zu beachten? Diese Fragen wollen wir klären“, sagt Dorothee Beckord, &bdquo;und sachlich über die aktuelle Situation informieren.“

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