Hackerangriff im Kreis Lippe könnte sich ausweiten – weitere Kommunen betroffen?

Detmold. Der Hackerangriff auf die Stadtwerke Detmold könnte sich ausweiten. Nach Informationen dieser Redaktion gehen die Sicherheitsbehörden davon aus, dass auch die Stadtwerke Oerlinghausen betroffen sein könnten.

So sollen Cybercrime-Ermittler eine Verbindung der IT-Systeme der Stadtwerke Detmold zu dem kommunalen Betrieb in Oerlinghausen festgestellt und auch verdächtige Aktivitäten in dem Netzwerk erfasst haben. Der betroffene Bereich soll mittlerweile vom Netz genommen worden sein - zur Vorsorge. Allerdings gehen die Ermittler offenbar davon aus, dass die Kriminellen bereits mit einer Verschlüsselung begonnen haben könnten. Und: Im Netz der Stadtwerke Oerlinghausen soll es womöglich sogar Verbindungen zur IT von verschiedenen Unternehmen gegeben haben.

Die Verschlüsselung ist ein Werkzeug von Cyberkriminellen. Dabei werden Daten so verschlüsselt, dass die Betroffenen keinen Zugang mehr dazu haben. Oft wird von &bdquo;Ransomware-Attacken“ gesprochen. In der Regel fordern die Kriminellen ein Lösegeld zur Freigabe der Daten, beispielsweise in Kryptowährung.

Wohl keine Gefahr für Bevölkerung Von einer solchen Verschlüsselung seien auch die Stadtwerke Detmold betroffen, bereits seit Anfang der Woche. Das Einfalltor für die Hacker war nach bisherigen Erkenntnissen offenbar ein Systemupdate. Neben den Stadtwerken erstrecke sich der Angriff auch auf Teilunternehmen wie Lippe-Weser-Service, Stadtverkehr Detmold oder den kommunalen Bäderbetrieb. Die Energieversorgung sei aber nie in Gefahr gewesen, ebenfalls habe es keine eine Gefahr für Bürger gegeben. Betroffen seien das Vertragswesen oder die Erreichbarkeit.

Mittlerweile ermitteln Cyberexperten der Polizei. Zumindest Anfang der Woche hatten die Kriminellen die Stadtwerke allerdings noch nicht mit möglichen Lösegeldforderungen kontaktiert, berichtete eine Sprecherin am Montag, kurz nach Bekanntwerden der Attacke. Ob das mittlerweile anders ist, bleibt vorerst unklar.

Auch bei den Stadtwerken Oerlinghausen soll es zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr für die Versorgung der Bürger gegeben haben - davon sollen sowohl das Unternehmen, als auch die Sicherheitsbehörden ausgehen. Wie üblich werden solche Bewertungen allerdings regelmäßig erneut geprüft und womöglich geändert.

Die Pressestelle der Stadtwerke Oerlinghausen war am Freitagnachmittag telefonisch nicht erreichbar.

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