Streit um das Safariland in Stukenbrock – Familienmitglied muss Rückschlag einstecken

Schloß Holte-Stukenbrock . Die angekündigte Gesamtentscheidung im Fall Safariland gibt es noch nicht. Am Dienstagmorgen urteilte das Landgericht Bielefeld lediglich in einer von drei Etappen. Die Entscheidung ist ein Rückschlag für den Kläger Marcel Wurms. Offen bleibt weiterhin, ob Interessent und Schausteller Thomas Meyer aus Bad Oeynhausen den Park kaufen darf.

Der Hintergrund Das Safariland Stukenbrock wird von der Senne Großwild Safari-Land Kommanditgesellschaft (KG) betrieben. Anteilseigner sind drei Familienmitglieder in drei Generationen: die Witwe des 2019 verstorbenen Parkchefs Fritz Wurms und Geschäftsführerin der KG, Elisabeth Wurms, Fritz Wurms’ Tochter (und Elisabeth Wurms’ Stieftochter) Jeanette Wurms und deren Sohn Marcel Wurms.

Jeanette Wurms will aus dem Park aussteigen und hat ihre Anteile dem Schausteller Thomas Meyer aus Bad Oeynhausen angeboten. Marcel Wurms besitzt jedoch ein vertraglich zugesichertes Vorkaufsrecht und könnte die Anteile seiner Mutter zu denselben Bedingungen wie Thomas Meyer kaufen. Entsprechende Verträge sind bereits unterzeichnet worden.

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Die Ursache Warum wollte Jeanette Wurms die Anteile ihrem Sohn doch nicht überlassen? In der Zwischenzeit ist ein Streit unter den drei Gesellschaftern entbrannt. Über die Zukunft des Parks und offenbar auch privat.

Elisabeth und Jeanette Wurms haben Marcel Wurms zweimal aus der Gesellschaft ausgeschlossen. Damit verliert er das Mitspracherecht, behält aber seine Anteile. Gegen diese Ausschluss-Entscheidung hat Marcel Wurms ebenfalls geklagt, der Fall wird gesondert verhandelt.

Elisabeth und Jeanette Wurms werfen Marcel Wurms geschäftsschädigendes und existenzgefährdendes Verhalten vor. Er habe Unruhe unter den Mitarbeitern gestiftet und sich bereits als &bdquo;zukünftiger Geschäftsführer geriert“. Auch habe er bereits ein neues Konzept mit Mitarbeitern, Tierpflegern und den Verpächtern des Safariland-Geländes am Mittweg besprochen. Obwohl die Geschäftsführerfrage noch offen ist.

Er habe versucht, so Elisabeth und Jeanette Wurms weiter, Büromitarbeiter einzuschüchtern und Elisabeth Wurms zweimal angegriffen. Von einer &bdquo;Dauerbedrohungslage“ ist die Rede. Marcel Wurms bestreitet diese Vorwürfe. Jeanette Wurms zog die Reißleine und hat sowohl ihrem Sohn Marcel als auch dem Interessenten Thomas Meyer im März 2025 den Rücktritt vom Kaufvertrag erklärt.

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Die Konsequenzen Richterin Sandra Börger-Fischer sieht als erwiesen an, dass entscheidende Bedingungen für das Ziehen des Vorkaufsrechts nicht gegeben waren, und weist die Klage ab. Im Grunde gaben Formfehler den Ausschlag.

So sei erstens der Gesellschafterwechsel nicht im Handelsregister eingetragen worden und zweitens Jeanette Wurms Wohnrecht auf dem Safariland-Gelände unklar geblieben. Wegen der diffusen Lage haben weder Marcel Wurms noch Thomas Meyer die vereinbarte Kaufsumme überwiesen.

So geht es weiter Bevor ein neuer Kaufvertrag aufgesetzt wird, muss das Gericht klären, ob Marcel Wurms noch Mitspracherecht als Gesellschafter hat. Seine Gesellschaftsanteile behält er.

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