Freizeitpark Safariland im Kreis Gütersloh: Besonderes Wiedersehen nach 14 Jahren

Schloß Holte-Stukenbrock. Fast schon zutraulich kommt Kaya an das Gitter, als Safariland-Chefin Elisabeth Wurms das Gehege betritt. &bdquo;Man merkt, dass sie nah am Menschen war“, sagt Wurms. 2011 wurde Kaya als Jungtier an den Dresdner Zauberer und Zirkuschef André Sarrasani verkauft, um dort im Varieté aufzutreten. Seit wenigen Wochen ist Kaya, benannt nach ihrem Paten und Comedian Kaya Yanar, wieder zurück. &bdquo;Ein bisschen wie ein Familienmitglied, das nach Hause kommt“, sagt Wurms.

&bdquo;Der Tierschutz lässt das Zirkus-Geschäft mit den Tigern nicht mehr zu“, sagt Pfleger Karl-Heinz, &bdquo;Kalle“, Lesker. Weil es sich für Sarrasani nicht mehr rentierte, habe er den Tiger zurück an das Safariland gegeben. Seit 20 Jahren betreut Lesker in Stukenbrock die Tiere, seit 1966 hat er Erfahrung mit Wildtieren. &bdquo;Tiger sind eigentlich Einzelgänger, aber man tut ihnen trotzdem einen Gefallen, wenn man sie nicht komplett alleine hält“, erklärt er.

Kaya lebt zusammen mit dem schwedischen Tiger-Männchen Todd auf einer Anlage am neu gestalteten Familienrestaurant &bdquo;Kattagaskar“, zusammen laufen die beiden Tiger momentan allerdings noch nicht. &bdquo;Wenn sie auf dieser Anlage anfangen zu kämpfen, können wir nicht eingreifen“, sagt Lesker. Das liege daran, dass das Gehege nicht mit dem Auto befahrbar ist. Die beiden Tiger leben momentan abwechselnd auf dem Außen-Auslauf.

Kaya bringt besondere Futtervorlieben ins Safariland Vor allem Kaya könnte aufgrund ihres dominanten Verhaltens für Stress bei der Zusammenführung sorgen. Wann es soweit sein wird, können Lesker und Wurms noch nicht sagen. &bdquo;Wir versuchen, dass Sarrasani dann dabei ist, weil er Kaya gut kennt“, sagt Wurms.

Etwas hat Kaya mit in die Heimat zurückgebracht: Ihre Vorliebe für Lachs. Woran das liegt, können Lesker und Wurms nur mutmaßen. &bdquo;Wahrscheinlich hat sie im Zirkus Lachs bekommen, um die Tricks besser zu lernen“, sagt Lesker. Und bekommt Kaya die Leckerei noch immer? &bdquo;Wir kaufen nicht regelmäßig Lachs für sie, aber wenn mal irgendwo was übrig ist oder wir drankommen, bekommt sie etwas“, sagt Lesker. &bdquo;Das ist dann wie Erdbeeren mit Sahne“, ergänzt Wurms.

Regulär werden die Tiger im Safariland mit Rindfleisch gefüttert. &bdquo;Das wird von einem Tierarzt überprüft und als für Wildtiere geeignet eingestuft“, sagt Lesker. 1,5 Tonnen Fleisch fressen die rund 25 Raubtiere im Park pro Woche. Sieben Tiger leben aktuell im Safariland. &bdquo;Wir haben abgespeckt, die Tiere brauchen Platz. Da haben sich die Auflagen stark verschärft“, sagt Wurms.

Stukenbroker Safariland-Chefin trat selbst mit Tieren auf Bis zu 20 Jahre alt können die Raubkatzen werden, ergänzt Pfleger Lesker. Gezüchtet wird im Safariland momentan ebenfalls nicht. &bdquo;Die Tiere müssen ja auch irgendwo unterkommen, nachdem sie geboren sind“, sagt Wurms. Mithilfe implantierter Verhütungs-Chips sei das Zusammenleben männlicher und weiblicher Raubkatzen auf der Anlage ohne Probleme möglich, erklärt Lesker.

Ob die Tiger im Safariland zukünftig noch weiß sein werden, ist ebenfalls offen. &bdquo;Der weiße Tiger ist mittlerweile einfach nicht mehr gefragt. Klar, die Augen sehen besonders aus, aber wenn man sich mal einen braunen Tiger anguckt, sehen die eigentlich fast schöner aus“, sagt Lesker. Auch das Thema Überzüchtung spiele bei den weißen Tigern eine entscheidende Rolle, ergänzt Wurms.

Elisabeth Wurms und ihr 2019 verstorbener Mann Fritz haben schon einige, selbst gezogene Raubkatzen in die ganze Welt verkauft, zum Beispiel nach Dubai. Bekannte Abnehmer des Safarilandes sind zum Beispiel der Zirkus Krone oder auch das Künstler-Duo Siegfried und Roy, zu dem das Paar die Tiere im Flugzeug nach Las Vegas begleiteten.

Und auch Wurms selbst ist bereits mit den Tieren auf der Bühne aufgetreten. &bdquo;1991 und 1992 habe ich das zwei Jahre lang gemacht und bin immer aus dem Büro ins Theater gewechselt“, erinnert sich die Tierpark-Chefin, die vor ihrem Weg nach Schloß Holte-Stukenbrock als Aerobic-Lehrerin in Berlin gearbeitet hat.

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