„Kalte Füße, flacher Stumpf“: So bleibt der Weihnachtsbaum maximal lange frisch

Bielefeld. Egal, ob Nordmanntanne oder Blaufichte - wer sich für einen Weihnachtsbaum entscheidet, der möchte, dass er möglichst lange hält und möglichst wenig nadelt. Dafür kann man einiges tun, dabei aber auch ein einiges falsch machen. Garten- und Landschaftsbauer Torsten Lange aus Bielefeld baut auf seinem Hof Weihnachtsbäume an und hat Tipps abseits von Wässern.

Den perfekten Baum wählen Wenn der Baum auf dem Weg zur Netzmaschine eine breite Spur Nadeln hinter sich herzieht, wissen auch Laien: Den besser nicht. Der wahre Fachmann aber schaut in puncto Frische gar nicht so sehr auf das Nadelkleid als vielmehr auf die Anschnittfläche des Stammes. &bdquo;Die sollte schön hell und frisch aussehen“, sagt Fachmann Torsten Lange. &bdquo;Je dunkler sie ist, desto länger liegt das Fällen des Baumes zurück.“ Natürlich spielten aber auch die Nadeln eine Rolle: Glänzend grün ist immer ein gutes Frischezeugnis für den Baum.

Den Baum richtig lagern Wer den Baum nicht gleich im Wohnzimmer aufstellen will, der sollte sich im Garten oder auf dem Balkon eine schattige, windgeschützte Stelle suchen und ihn dort im Netz und liegend lagern. &bdquo;Dadurch behält der Baum mehr Feuchtigkeit“, so Lange. Wenn es nicht regnet, kann man ihn zusätzlich noch ab und an mit Wasser besprengen. Soll der Baum dann rein, ist es wichtig, ihn nicht direkt aus der Kälte in voll geheizte Räume zu bringen. &bdquo;Der Baum muss sich erst akklimatisieren und sollte im Idealfall zwei Tage an einem im Mittel temperierten Ort wie Flur oder Garage im Ständer ruhen“, rät Lange. So lange könne das Netz noch dranbleiben. &bdquo;Das hilft auch beim Transport durch enge Türen.“

Anschneiden - nicht anspitzen Im Idealfall sägt man kurz vor dem Aufstellen im Wohnzimmer noch mal eine ein Zentimeter breite Schicht vom Stumpf ab. &bdquo;Das ist beim Weihnachtsbaum wie bei Schnittblumen“, sagt Lange. Je frischer die Anschnittstelle, desto mehr Wasser kann der Baum aufnehmen. Wichtig: Den Stumpf keinesfalls anspitzen, sondern eine möglichst gerade Schnittfläche erzeugen. &bdquo;Der Baum nimmt das Wasser über die Rinde auf. Die sollte man also nicht entfernen.“

Den Weihnachtsbaum korrekt wässern Gerade in den ersten Tagen im Warmen trinkt der Baum am meisten. &bdquo;Das kann schon bis zu ein Liter am Tag sein“, weiß Experte Torsten Lange. Regelmäßig nachgießen ist also wichtig, wenn der Baum möglichst lange halten soll. Nach und nach nimmt er dann immer weniger Wasser auf. Auch das Besprühen der Nadeln mit Wasser kann helfen, dass der Baum lange frisch bleibt. Auf Zusätze im Wasser schwört Lange nicht. &bdquo;Normales Wasser reicht völlig aus.“

Für kalte Füße sorgen Weihnachtsbäume haben es nicht gern warm - und das gilt besonders für den Fuß. &bdquo;Wer eine Fußbodenheizung hat, sollte den Baum am besten auf einen niedrigen Hocker oder ein Stück Isomatte stellen“, sagt Torsten Lange. Auch in die Nähe von Kamin, Ofen oder Heizung sollte man den Weihnachtsbaum bekanntermaßen am besten nicht positionieren.

&bdquo;Topfgedrückte“ Bäume kaufen Alle, die bei der Auswahl des Baumes auf die nachhaltige Variante mit Wurzeln setzen, sollten darauf achten, dass er im Topf angebaut wurde. &bdquo;In diesem Fall bilden sich alle Wurzeln im Topf und werden dann auch mit ausgewurzelt“, sagt Torsten Lange. Auf dem Etikett steht dann: &bdquo;Topfgedrückt“. Bäume, die hingegen ohne Topf gewachsen sind, verlieren beim Ausgraben wichtige Teile des Wurzelwerks - und überleben das meist nicht lange. &bdquo;Die anderen kann man nach dem Fest ohne Weiteres wieder einpflanzen“, so Lange.

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