Axt-Attacke im Kreis Gütersloh – ein Mann wird lebensgefährlich verletzt

Verl. Ein 66-jähriger Mann aus Verl hat am Montagmorgen bei einem Angriff mit einer Axt in einem Mehrfamilienhaus an der Paderborner Straße 218 zwischen Verl und Kaunitz lebensgefährliche Kopfverletzungen erlitten. Die Kriminalpolizei in Bielefeld hat eine Mordkommission eingerichtet. Als mutmaßlichen Täter haben Beamte des Bielefelder Sondereinsatzkommandos (SEK) einen 30-jährigen Mann aus Gütersloh festgenommen.

Bei dem Tatort handelt es sich um ein Mehrfamilienhaus zwischen den Einmündungen der Marien- und der Rolandstraße in die Paderborner Straße. Bekannt ist das Gelände vor allem durch mehrere Dutzend Altfahrzeuge, die seit Jahren rund um die Immobilie abgestellt sind, zum Teil auch auf öffentlichem Grund. Aus der Nachbarschaft hat es in der Vergangenheit immer wieder Beschwerden über einen Handel mit den Altautos gegeben. Ob die Tat mit diesem Handel in Zusammenhang steht, ist nicht bekannt.

Die Polizei war um 6.55 Uhr alarmiert worden. Mit einem Großaufgebot umstellten die Beamten das Grundstück sowie das benachbarte Umspannwerk der Firma innogy Netze Deutschland (früher VEW). Die Landstraße sowie die Zufahrten über die Marienstraße und die Rolandstraße wurden großräumig abgesperrt. Die Polizei war mit mindestens 15 Fahrzeugen und zusätzlich einem Motorrad im Einsatz, dazu Notärzte und Rettungswagen aus den Kreisen Gütersloh und Paderborn.

Verdächtiger wurde noch vor Ort festgenommen Die Beamten trafen am Tatort zunächst den schwer am Kopf verletzten Deutschen vor dem Haus an. Er wurde von Ersthelfern medizinisch versorgt und in ein Krankenhaus gefahren. Nach einer Notoperation habe sich sein Gesundheitszustand stabilisiert, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Nachmittag in einer gemeinsamen Erklärung mit.

Der Verletzte soll den Beamten gegenüber angegeben haben, der mutmaßliche Angreifer befinde sich noch in dem Gebäude. Hier stießen die Polizisten auf einen weiteren Verletzten, einen 30 Jahre alten Mann. Auch er soll angegeben haben, von einer Person angegriffen worden zu sein, der Unbekannte halte sich noch in dem Haus auf. Daraufhin alarmierten die eingesetzten Polizeibeamten das Sondereinsatzkommando.

Weil das 66-jährige Opfer den 30-Jährigen allerdings als den Angreifer genannt hatte, nahm das SEK den Verdächtigen noch am Tatort fest. Die Spezialkräfte durchsuchten anschließend den Gebäudekomplex, trafen aber keine weitere verdächtige Person an. Nach Informationen der Redaktion wohnen auf dem Areal insgesamt zehn Menschen, darunter auch ein Kind.

Der Tatablauf ist bislang noch unklar Nach den bisherigen Erkenntnissen der Polizei kannten sich das Opfer und der mutmaßliche Täter und waren bereits in der Vergangenheit in Streit geraten. Der Ablauf der Tat und von wem die Aggression anfänglich ausging, ist bislang nicht bekannt. Die beiden Männer haben nach Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft zum Tathergang in einer ersten Befragung widersprüchliche Angaben gemacht.

Die Mordkommission &bdquo;Born“, bestehend aus Bielefelder und Gütersloher Kriminalbeamten, ermittelt unter Leitung von Kriminalhauptkommissar Stefan Esdar wegen versuchten Totschlags.

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