Bielefeld (jr). Nach Angaben des Bielefelders Stefan Schubert, der aufgrund seiner Hooligan-Vergangenheit seinen Job als Polizist aufgeben musste, geht es bei den Hells Angels kaum noch um Motorräder und Gemeinschaftsgefühl, sondern vor allem um das große Geschäft im Rotlichtmilieu.
Die Hells Angels hätten ihre kriminellen Machenschaften in Deutschland in den vergangenen Jahren immer mehr verstärkt. "Deutschland ist eines der wichtigsten Länder für die Hells Angels weltweit geworden." Entsprechend sei auch der Einfluss der deutschen Angels gestiegen, sagte Stefan Schubert, der im Oktober mit dem Buch "Hells Angels - Wie die gefürchteten Rocker Deutschlands Unterwelt eroberten" mit Insiderwissen glänzen möchte.
"Die Polizei hat lange gebraucht, um zu erkennen, was da gewachsen ist", so der Bielefelder. Am Donnerstag hatten Ermittler mit einem Aufgebot von 1.200 Beamten zu einem Schlag gegen die Rockerkriminalität in Norddeutschland ausgeholt. Mancherorts hätten sich bei "Hells Angels-Chartern" mafiöse Strukturen entwickelt, sagte der 41-Jährige. Doch nicht jede regionale Untergruppe sei so: "Es gibt auch eine Reihe von deutschen Chartern, die unauffällig sind." In Bielefeld gibt es auch einen Ableger der Hells Angels und mit den "Red Devils" einen Unterstützer-Club. Er gilt als unauffällig. Hells Angels aus dem Umland sollen ihre Finger in der Bielefelder Türsteher-Szene haben.