Feuerwehr und Polizei wurden am Freitag gegen 21.30 Uhr zu dem Einsatz am Kerkweg in Petershagen-Eldagsen (Kreis Minden-Lübbecke) gerufen. Nachbarn hatten die Feuerwehr alarmiert, als sie flackernden Feuerschein hinter den heruntergelassenen Jalousien bemerkt. Außerdem sei Rauch aus den Fenstern gekommen. Kurz zuvor hatten Augenzeugen beobachtet, wie der Bewohner mit seinem Wagen wegfuhr.
"Wir mussten zunächst davon ausgehen, dass sich noch Personen im Haus befinden", beschreibt Alarmkreisführer und Einsatzleiter Jörg Weber das Vorgehen. So wurde das gesamte Haus durchsucht, dabei gingen die Feuerwehrmänner mit C-Rohren und unter Atemschutz vor. Am Tatort brannte es an mehreren Stellen gleichzeitig, die Polizei schließe eine Selbstentzündung daher aus, berichtet Weber. Sie geht von Brandstiftung aus, die Ermittlungen zur Brandursache dauern noch an.
Die Brände waren nach kurzer Zeit gelöscht. Ein Brand im ersten Obergeschoss war von selbst erloschen, da eine Wasserleitung geplatzt war. Anschließend durchsuchten die Experten das Einfamilienhaus mit der Wärmebildkamera bis hin zum Spitzboden. Der Einsatz dauerte bis kurz nach Mitternacht. Es waren etwa 50 Feuerwehrleute des Zuges 2 und der Löschgruppe Lahde vor Ort, der Brand wurde vollständig im Innenangriff bekämpft. Der Sachschaden beläuft sich laut Polizeibericht auf 100000 Euro, das Haus ist zurzeit nicht mehr bewohnbar. Im Kerkweg hatten sich einige Schaulustige versammelt.
Personen wurden nicht verletzt, der Hausbewohner konnte bisher nicht erreicht werden. Er soll in die Mindener Innenstadt gefahren sein, wo sich seine getrennt von ihm lebende Ehefrau aufhielt. Als die Polizei dort eintraf, war der Gesuchte verschwunden. Sein Wagen ist zur Fahndung ausgeschrieben, es werden Selbstmord-Absichten vermutet. Daher waren Spürhunde in Petershagen und die Wasserschutzpolizei auf der Weser im Einsatz.