Das Berliner Entwicklerstudio Megagon Industries veröffentlicht mit “Lonely Mountains: Snow Riders” nach fast sechs Jahren den zweiten Teil seiner „Lonely Mountains“-Reihe. Wir haben uns die Skier angeschnallt und geprüft, ob sich das Spiel lohnt.
Bereits 2019 erschien der Vorgänger “Lonely Mountains: Downhill”. Nach einer knapp erfolgreichen Kickstarter-Kampagne startete das Spiel durch, wurde auf alle aktuellen Konsolen portiert und erzielte bis heute mehr als 6,5 Millionen Verkäufe. Jetzt also der Nachfolger “Lonely Mountains: Snow Riders”.
Worum geht es in “Lonely Mountains: Snow Riders”?

Glücklicherweise hat sich am Spielprinzip bei “Lonely Mountains: Snow Riders” nicht viel geändert. Wir stürzen uns waghalsig einen Berg hinab, um schnellstmöglich ins Tal zu kommen. Während der Abfahrt fallen uns immer wieder versteckte Abzweigungen oder Sprungschanzen auf, die wir beim nächsten Versuch ausprobieren wollen, da sie eine Abkürzung versprechen. Und der nächste Versuch kommt bestimmt.
Denn regelmäßig fahren wir gegen Bäume, stolpern über große und kleine Felsen und fallen in Schluchten, die wohl doch keine Abkürzung waren. Oder vielleicht doch? Also versuchen wir die Abfahrt noch mal, bremsen etwas früher, gehen enger in die Kurve – und tatsächlich war da eine Abkürzung, die uns wieder zwei Sekunden geschenkt hat. Oh nein, schon wieder ein Baum ... rumms!
Wie spielt es sich?

Das klingt vielleicht frustrierend, macht aber unglaublich viel Spaß. Gerne erinnern wir uns an einen Überhang im Vorgänger zurück, bei dem wir mehr als 70 Versuche brauchten, bis wir unbeschadet auf der anderen Seite ankamen. Solche Momente gibt es in “Lonely Mountains: Snow Riders” auch. Es macht wirklich süchtig, eine noch bessere Zeit mit noch weniger Stürzen zu versuchen. Regelmäßige Checkpoints bringen uns bei Stürzen an einen sicheren Punkt zurück, von dem wir es wieder versuchen können. Diese Checkpoints sind auch sehr fair, da die Zeit auf den Punkt zurückgesetzt wird, an dem wir einen Checkpoint erreicht haben. Nur die gezählten Stürze bleiben erhalten.
Gespielt wird vorzugsweise mit dem Gamepad, dies wird auch ausdrücklich vom Spiel empfohlen. Besonders Waghalsige können sich mit Sprüngen beweisen, das macht besonders im Mehrspielermodus Spaß. Hier jagen wir mit bis zu acht Freunden oder Fremden die Piste hinab. Außerdem gibt es einen Zen-Modus, mit dem wir entspannt den Berg erkunden können, um ohne Zeitdruck die besten Abkürzungen zu finden.
Für erfolgreich absolvierte Level erhalten wir Punkte, die wir gegen bessere Ausrüstung eintauschen können. Neben Helmen oder Anzügen gibt es Skier, die uns noch schnellere Abfahrten oder weitere Sprünge erlauben.
Aktuell gibt es drei Berge mit jeweils vier Strecken, die sich noch mal in jeweils zwei Schwierigkeitsgrade aufteilen. Macht also summa summarum 24 Strecken, die viele Stunden Spielspaß versprechen. Weitere Berge werden sicherlich als DLC folgen – das war schon beim Vorgänger so.
Jetzt fehlt nur noch ein Snowboardmodus, der von den Entwicklern zwar noch nicht versprochen, aber bei Erfolg auch nicht ausgeschlossen wurde.
Was hat uns gefallen?
Die Grafik im Lowpoly-Stil ist wieder sehr hübsch. Auch der Schnee sieht toll aus, auch wenn er nicht an den Schnee von „Red Dead Redemption 2“ rankommt. Die Steuerung ist gut, außerdem können wir zwischen zwei Steuerungsmodi wählen. Was uns auch sehr gut gefallen hat, ist das Fehlen von Musik im Spiel. So können wir uns voll auf die Strecke konzentrieren. Ruhige Umgebungsgeräusche runden das Erlebnis ab.
Was hat uns nicht gefallen?
Die Kamera ist besser als im Vorgänger, aber immer noch nicht perfekt. Immer wieder kommt es vor, dass wir unseren Charakter hinter einem Stein verlieren und es nicht klar ist, ob es an der Stelle weitergeht, oder ob wir doch lieber zurücksetzen. Leider gibt es auch gelegentliche Clippingfehler, diese sind aber zu verschmerzen. Den einen oder anderen Checkpoint hätte es ebenfalls mehr geben dürfen, um die Frustration nach einem Sturz zu verringern.
Unser Fazit zu “Lonely Mountains: Snow Riders”
“Lonely Mountains: Snow Riders” ist das perfekte Spiel für die kalte Jahreszeit, wird aber auch im Sommer noch motivieren. Die Jagd nach besseren Zeiten macht auch im Schnee viel Spaß und ist bedenkenlos für Jung und Alt zu empfehlen – sofern der gelegentliche Frust nicht stört.
“Lonely Mountains: Snow Riders” ist seit dem 21. Januar 2025 für PC und Xbox Series X/S erhältlich und kostet standardmäßig 24,99 Euro. Außerdem ist es im Gamepass enthalten. Das Spiel ist für Playstation 5 und Nintendo Switch zwar noch nicht offiziell angekündigt, die Versionen werden aber bestimmt folgen. Wer vor dem Kauf in das Spiel reinschnuppern möchte, kann auf Steam die kostenlose Demo ausprobieren. Besitzer eines Steam-Decks können problemlos auch auf der Couch oder unterwegs zocken.