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Wenn's ohne Hilfe nicht geht

Was geschieht eigentlich bei der Schuldnerberatung?

Wer Schulden hat, fühlt sich oft überfordert: Nicht selten bleiben Briefe ungeöffnet, Mahnungen stapeln sich, ein Ausweg scheint nicht mehr in Sicht. Genau hier setzen Schuldnerberatungen an. Expertinnen und Experten helfen dabei, den Überblick zurückzugewinnen, die Probleme anzugehen und langfristig wieder selbstbestimmt mit Geld umzugehen.

«Man lernt, Herr oder Frau über seine Finanzen und über seinen Papierkrieg zu werden», sagt Christoph Zerhusen, Jurist bei der Verbraucherzentrale NRW. Außerdem helfen die Beratungsstellen dabei, die existenziellen Grundlagen wie Miete, Strom und Lebensmittel zu sichern, Schuldenbereinungs- und Haushaltspläne aufzustellen und mögliche Unterstützungsleistungen zu beantragen. So sollen Betroffene schnell wieder auf die Füße kommen.

Wie lange eine solche Beratung andauert, hängt von der Gesamtsituation ab. Haben sich Schulden über Jahre hinweg angehäuft, existieren familiäre Probleme oder Sprachprobleme, kann sie sich bis zu einem Jahr hinziehen. Die Empfehlung der Schuldnerberater ist daher grundsätzlich, so früh wie möglich Hilfe in Anspruch zu nehmen. Wer merkt, dass ihm die monatlichen Zahlungen über den Kopf wachsen, sollte umgehend reagieren. Dann sind die finanziellen Gestaltungsmöglichkeiten oft noch größer, der Schuldenberg geringer.

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