Auf den Gletschern der Alpen läuft die Skisaison vielerorts schon, flächendeckend geht es im Dezember los. Und rund um Weihnachten rollt dann die erste große Reisewelle in Richtung Berge. Sie wollen auch auf die Pisten in diesem Winter? Dann kommen hier die wichtigsten Tipps: von der Buchung der Unterkunft bis zum Kauf der Ausrüstung.
Bin ich jetzt nicht zu spät dran?
Nein. Über Weihnachten und den Jahreswechsel kann es zwar schon eng werden. Laut einer Auswertung der Ferienhaus-Plattform Hometogo für die Deutsche Presse-Agentur sind im Dezember in Österreich zum Beispiel aber immer noch 18 Prozent der Wohnungen und Häuser verfügbar.
Im neuen Jahr sind es deutlich mehr – vor allem im März, dann ist mit knapp 46 Prozent noch fast die Hälfte im Angebot. Ähnlich sieht es den Daten zufolge in Tschechien, Polen und der Schweiz aus, während Skiregionen in Deutschland auch im Dezember mit 38 Prozent noch recht hohe Verfügbarkeiten haben.
Dennoch: Wer über Weihnachten auf die Pisten will, sollte lieber zeitnah buchen – oder eben auf Risiko gehen und hoffen, kurzfristig attraktive Schnäppchen zu schlagen, etwa wenn Häuser durch Stornierungen wenige Tage vorher wieder frei werden. Mehr Auswahl bei Ferienunterkünften gibt es noch für 2026 und damit auch für die Winterferientermine im Februar.
Und wie sieht es mit Reisepaketen aus?
Zwischen den Jahren seien sehr beliebte Destinationen in Österreich wie das Zillertal und das Salzburger Land schon sehr gut gebucht, teilt der Kölner Veranstalter Snowtrex mit. An diesen Zielen gibt es nur noch begrenzte Kapazitäten, ebenso wie in den französischen Alpen und Südtirol in Italien. Auch für die Ferientermine im Frühjahr sei das zu beobachten.
Der Spezialist für Wintersportreisen sieht allgemein eine Schnee-Reiselust: Man habe zurzeit 25 Prozent mehr Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitpunkt und knapp 15 Prozent mehr Reisende.
Wann ist weniger los in den Skigebieten?
Nach dem Jahreswechsel gibt es eine Delle. «Wer günstig in den Urlaub fahren möchte, fährt nach den Heiligen Drei Königen. Weihnachten ist proppenvoll, dann ist es ruhiger, ehe es Ende Januar wieder anzieht», sagt Andreas König vom Deutschen Skiverband (DSV).
Das zeigt auch eine Auswertung der Buchungsplattform Airbnb für die Deutsche Presse-Agentur. Das Interesse der Deutschen an Wintersportregionen sei für die Wochen 10. bis 16. und 17. bis 23. Januar – jeweils Samstag bis Freitag – am geringsten. Betrachtet wurden die deutschen, österreichischen und Schweizer Alpen sowie der Schwarzwald, das Hochsauerland und der Bayerische Wald.
Snowtrex sieht das «größte Sparpotenzial» in der Woche nach Neujahr oder ab März bis zu den Osterferien: «Zu diesem Zeitpunkt sind die Pisten leerer, die Schneeverhältnisse aber immer noch gut und die Sonne scheint wieder häufiger», teilt der Veranstalter mit.
Wo ist das Sparpotenzial besonders groß?
Schneesicherheit und große Pistenauswahl: Dafür stehen viele Alpenskigebiete. Sie sind aber oft entsprechend hochpreisig bei Skipasskosten und Unterkünften. Ein Preistipp ist laut einer Analyse von der Plattform Holidu unter anderem das kleine Skigebiet Réallon mit 30 Pistenkilometern in den südlichen Alpen in Frankreich. Demnach kostet der Tagesskipass dort 29 Euro und die Unterkünfte liegen im Schnitt bei 14 bis 18 Euro pro Person und Nacht.
Sonst gilt: Wer kann, fährt außerhalb der Hochsaisonzeiten. Häufig gibt es dann bei den Tickets günstigere Nebensaisonpreise. Einige Regionen werben auch mit kostenlosen Skipässen, wenn man seine Unterkunft dort bucht – zum Beispiel Kühtai in Tirol, Bodenmais im Bayerischen Wald sowie Oberstaufen und Bad Hindelang im Allgäu, berichtet das DSV-Magazin «Ski & Berge».
Mit Blick auf die Kosten für die Unterkunft sei es in Polen und Tschechien besonders günstig, heißt es in der Analyse von Hometogo.
Noch ein Spartipp: In vielen Regionen fahren Kinder bis zu einem gewissen Alter gratis, teils ohne Bedingungen, teils nur, wenn ihre Eltern einen Skipass kaufen. Wer nicht auf ein Gebiet festgelegt ist, kann auch dahingehend vergleichen, wo es sicher mehr lohnt.
Stichwort Skipass: Lohnt das frühzeitige Kaufen?
Das kommt darauf an. Skigebiete setzen laut dem DSV vermehrt auf Dynamic Pricing, also variable Preise. Dabei gibt es dem Skiverband zufolge verschiedene Herangehensweisen:
- Zeitdynamisch: Je nach Buchungszeitraum und Nachfrage locken die Skigebiete dabei mit Frühbucher-Rabatten für online gekaufte Pässe. Die Devise ist: je eher, desto günstiger. Teils ist die Rede von 15 bis 20 Prozent Nachlass, wobei die konkrete Ersparnis beim Kauf der Pässe oft undurchsichtig bleibt.
- Meteo-dynamisch: Das ist für spontane Wintersportler interessant, die keine Sonne für ihre Schwünge auf der Piste brauchen. Der Skipasspreis richtet sich hier nach dem Wetter. Schlechte Witterung bringt laut dem DSV teils satte Nachlässe auf den Tagesskipass.
- Volldynamisch: Buchungszeitpunkt, Nachfrage, Wetter – bei diesem Konzept fließt alles ein. Die Preise ändern sich täglich und weil das oft nicht exakt nachvollziehbar ist, steht dieses Konzept auch in der Kritik, etwa von Verbraucherschützern.
Dennoch ist der Rat: Wer in ein Skigebiet fährt, das flexible Modelle verwendet, tut unter Kostenpunkten durchaus gut daran, seinen Skipass mit Vorlauf zu kaufen. Der Nachteil ist, dass man sich damit bindet.
Denn der gekaufte Skipass lässt sich oft nicht ohne Weiteres zurückgeben. Schlechtwetter und selbst die teilweise Schließung des Skigebiets sind oft keine Argumente dafür. Anders kann es bei Krankheiten und Verletzungen aussehen. All das steht in den Geschäftsbedingungen der jeweiligen Bergbahnbetreiber, die man sich im Zweifel vor dem Kauf nochmal durchliest.
Immer empfehlenswert, auch bei Gebieten mit Fixpreisen: Den Skipass online kaufen – auch wenn man das erst am ersten Skitag erledigt. Das bringt oft noch kleine Nachlässe und erspart einem das Anstehen am Schalter.
Wann sollte ich meine Skiausrüstung besorgen – und lohnt sich das?
Wer bei Ski, Schuhen und Kleidung die neuesten Entwicklungen mitmachen möchte und dabei hinsichtlich Länge, Größe und Farben ganz bestimmte Vorstellungen hat: «Der ist gut beraten, jetzt zu kaufen», sagt Andreas König vom Skiverband. Dafür sind die Preise bis Weihnachten laut Fachleuten am höchsten – danach wird es günstiger.
So oder so sind Skiausrüstungen kein günstiges Vergnügen: Eine Ski-Komplettausstattung mitsamt Kleidung, Handschuhen, Helm und Skibrille taxiert König auf einen Preisrahmen von 1.200 bis 1.500 Euro. «Da hat man Mittelklasse», sagt er.
Ob es sich lohnt, ist eine individuelle Frage: Während Skikleidung und Handschuhe auch im alltäglichen Wintergebrauch gute Dienste leisten können, sind Skier oder Snowboards nur auf der Piste einsetzbar. Als Richtschnur gilt laut Skiverband: Ab mindestens 10 bis 14 Skitagen pro Jahr ist ein Ski-Kauf sinnvoll. Wer nur wenige Tage im Jahr fährt, kommt oft mit Leihen günstiger davon.