Die Leidenschaft des Luke Vogelsänger

Horn-Bad Meinberg . Ein Mix aus Sonne und lippischem Sprühregen liegt auf dem herrlich gelegenen Reitergestüt Maubach in Bad Meinberg. Und ein laues Lüftchen umfächelt das Gesicht von Luke Vogelsänger (15). Der blutjunge Reiter strahlt, tätschelt den Kopf seiner Holsteiner Stute Cest Evie und führt sie am Zügel durch die Boxengasse. Dort warten Papa Kai und Mama Sandra schon auf ihren Sohn, der sich so wohl im Sattel fühlt wie sein Vater vor mehr als drei Jahrzehnten.

Luke hat den Ehrgeiz von Mannschafts-Europameister Kai Vogelsänger, der selbst kein Hindernis ausließ zu seiner aktiven Zeit, geerbt und feierte jüngst seinen bisher größten Erfolge. Bei einem Vergleich von 18 Teams aus elf Landesverbänden im saarländischen Überherrn (Goldene Schärpe Pferde) belegte Luke den zweiten Platz in der Einzelwertung. Tolle Sache für den sympathischen Jockey mit einem Gardemaß von über 1,90 Metern.

Was versteckt sich hinter der Qualitätsauszeichnung Goldene Schärpe? Nun, es ist der Einstieg in den Vielseitigkeitssport und soll eine möglichst umfassende Grundausbildung bei jungen Reitern fördern. Die heutigen Stars wie Sandra Auffahrt und Michael Jung sind schon bei der Goldenen Schärpe mitgeritten. Die Starter selbst dürfen heuer maximal 16 Jahre alt sein. Die Prüfung ist vielseitig ausgelegt und umfasst sechs Teile. In der Dressur werden Anforderungen auf Jugend-Niveau gestellt, ebenso beim Stilspringen (mit Hindernissen von bis zu einem Meter). Ein Stilgeländeritt zählt ebenso dazu mit einer Strecke von cirka 1500 Metern, maximal 15 Hindernissen und 400 Metern pro Minute. Luke Vogelsänger: &bdquo;Es werden ein leichter Sitz und die Einwirkung des Reiters beurteilt, insbesondere das rhythmische, flüssige Überwinden einer Geländestrecke und der Gesamteindruck. Noten gibt es zwischen 0 und 10." Das Vormustern des Pferdes, also das Führen, wird ebenfalls beurteilt und zusätzlich gilt es, 20 Fragen zur Pferdehaltung und zum Reitsport zu beantworten. Zur Verwunderung von Laien unterziehen sich die Reiter dann noch einem Fitnesstest, der aus einem 2000-Meter-Lauf besteht. &bdquo;Der ist aber wegen des heißen Wetters in Überherrn ausgefallen", schmunzelt Luke.

Gute Laune herrscht sowieso bei den Vogelsängers, die allesamt (inclusive Sohn Jasper, 17) in Fromhausen wohnen und sich leidenschaftlich dem Reitsport verschrieben haben. Sandra Vogelsänger: &bdquo;Luke ist eher geritten als er laufen konnte." Mit elf Jahren wechselte der Schüler des Gymnasiums Horn (9. ) und Klarinetten- und Klavierspieler vom Pony aufs Großpferd. Zu der enorm veranlagten Pferdedame Cest Evie (exzellente Abstammung mit Vater Caretino) besteht eine enge Verbindung, die auch Kai Vogelsänger teilt: &bdquo;Während Luke noch im Einstiegsbereich, reitet, geht Cest Evie mit mir in den höheren Klassen. Ich habe nach einer Pause wieder richtig Spaß am Reiten." Dann muss Luke los und legt die Zügel wieder in Papas Hände.

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