Traum vom Final Four in Köln: Der TBV steht vor wichtigstem Spiel des Jahres

Lemgo/Leipzig . &bdquo;Es ist das wichtigste Spiel in diesem Jahr, natürlich wollen wir nach Köln.“ Das hat Constantin Möstl, Keeper des Handball-Bundesligisten TBV Lemgo Lippe, nach dem 23:23 gegen den THW Kiel am Sonntagabend gesagt. Nach fünf Siegen in der Liga in Folge und dem Remis gegen den THW surfen die Lipper weiter auf einer Erfolgswelle und möchten nun auch im DHB-Pokal den letzten Schritt zum Final Four gehen.

SC DHFK Leipzig, Schlusslicht der Eliteklasse, heißt der Gegner im Viertelfinale. Wegen einer Holiday-on-Ice-Veranstaltung in der Quarterback-Arena findet die Begegnung in der Ballsport-Arena in Dresden statt, Anwurf ist am Mittwoch um 19 Uhr.

&bdquo;Wir wollen ein Highlight setzen, auf uns wartet eine ganz schwere Aufgabe. Aber: Wir möchten unbedingt ins Final Four“, sagt Lemgos Trainer Florian Kehrmann, der sich mit seinem Team am Dienstagmittag auf den Weg nach Dresden machte. Die Lemgoer übernachteten in einem Hotel im Zentrum der Stadt.

Erinnerung an 2023 Im April 2023 hatten die Lipper zuletzt die Pokalendrunde in der Kölner Lanxess-Arena erreicht. Vor knapp 20.000 Zuschauern verloren sie das Halbfinale knapp gegen den SC Magdeburg (31:33) und mussten sich im kleinen Finale der SG Flensburg-H. (23:28) geschlagen geben. Urh Kastelic, Lukas Hutecek, Samuel Zehnder, Frederik Simak, Bobby Schagen, Tim Suton und Niels Versteijnen waren vor zweieinhalb Jahren bereits dabei und erinnern sich sicher gerne an das Erlebnis. In 2026 findet das Event am 18./19. April statt.

In dem Viertelfinalmatch könnte dem TBV mit Domenico Ebner ausgerechnet ein künftiger Teamkollege im Weg stehen. Die Verpflichtung des 31-jährigen Nationaltorwart Italiens hatten die Lipper am 19. November bekannt gegeben. Ebner folgt bekanntlich auf Urh Kastelic (wechselt zu RK Zagreb) und bildet ab Sommer 2026 das Torwart-Duo mit Constantin Möstl.

&bdquo;Der TBV geht als absoluter Favorit ins Rennen, wir sind der Außenseiter, wollen die Lemgoer aber vor Aufgaben stellen. Diese Begegnung besitzt eine enorm hohe Bedeutung, da können wir über uns hinaus wachsen. Und: Der Pokal schreibt seine eigene Geschichte, der Ausgang ist völlig offen“, sagte Ebner im LZ-Gespräch. Er findet es &bdquo;verrückt, dass es gegen meine eigene Zukunft geht. Wir stehen jedoch nur noch einen Schritt vor dem Final Four, die Pokalendrunde ist das größte Event im deutschen Handball. Da möchte ich unbedingt dabei sein.“

Kommt die Pokalbegegnung zur rechten Zeit, weil es in der Liga nicht so rund läuft? &bdquo;Jein“, antwortete Domenico Ebner: &bdquo;Klar, ein Sieg hätte einen immensen Stellenwert und wäre ein positives Signal für Verein, Fans und Sponsoren. Die Niederlage in Erlangen am Samstag war jedoch ein herber Rückschlag, wir treten sicher nicht mit breiter Brust an.“

Der Lebensgefährte von Nicole Roth, Torhüterin der HSG Blomberg-Lippe, spricht von einem &bdquo;Auf und Ab“ in Leipzig: &bdquo;Das ist gar nicht so einfach. Der Verein probiert alles, aber wir dachten, dass wir nach dem Sieg in Hamburg vor einer Woche einen Schritt weiter sind. Wir hatten saisonübergreifend 20 Spiele verloren, der Erfolg war so wichtig. In Erlangen verloren wir den Kopf, die Durchschlagskraft im Angriff war nicht da und auch das Torhüterduell ging verloren.“

&bdquo;Krasser Transfer“ Als neuer Cheftrainer gibt nun Frank Carstens als Nachfolger von Raúl Alonso die Richtung vor. Auch Sportdirektor Bastian Roscheck verlor seinen Job am 19. November. &bdquo;Frank hat das Spielsystem verschlankt, wir wollen klarer spielen, mit einer besseren Struktur. Wenn es jemand schafft, dann Frank. Er verfügt über so viel Erfahrung im Abstiegskampf“, findet Ebner. Auf dem Spielfeld soll Dean Bombac die Fäden ziehen. Der künftige TBV-Keeper: &bdquo;Er weiß so viel, verfügt über unfassbar viel Champions-League-Erfahrung und kann jedes Team weiterbringen. Ich finde den Transfer krass, Dean ist auch ein super Typ.“

Für die slowenische Nationalmannschaft absolvierte Bombac 139 Länderspiele (299 Tore) und nahm an drei Weltmeisterschaften teil. Zuletzt war er für den ungarischen Erstligisten Győri ETO KC aktiv. Vor neun Tagen gaben die Leipziger seine Verpflichtung bekannt. In Dresden hat Ebner übrigens noch nicht mit Leipzig gespielt: &bdquo;Wir trainieren da auch nie.“

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