Kreis Lippe. Die Vereine des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen (FLVW) plädieren mit
großer Mehrheit für den Abbruch der Saison 2019/20. Das hat eine Abfrage des Meinungsbildes ergeben,schreibt der Verband in einer Pressemitteilung. Es haben mehr als 88 Prozent aller vom FLVW angeschriebenen Klubs, die an der Umfrage des Verbandes teilgenommen haben, für eine sofortige Beendigung der aktuellen Spielzeit gestimmt.
Die Abfrage erfolgte ab Freitag. Die 1.596 per e-Postfach angeschriebenen Fußballvereine wurden gebeten, auf FLVW.de ein Meinungsbild über die Fortführung der aktuellen Saison abzugeben. Während nur 11,6 Prozent für eine mögliche Fortführung der Spielzeit 2019/20 - frühestens ab September - votierten, gaben 88,4 Prozent der 1.149 teilnehmenden Vereine an, die Saison abbrechen zu wollen.
"Der FLVW ist - gemessen an den Mitgliederzahlen - der zweitgrößte Landesverband innerhalb des
DFB. Mit der internetgestützten Umfrage möchte der Verband ein Stimmungsbild einholen, das uns bei der Entscheidungsfindung über eine mögliche Fortführung der Saison helfen soll", begründet Gundolf Walaschewski die Maßnahme. Die Einbindung der Vereine hat für den FLVW-Präsidenten oberste Priorität, heißt es in der Mitteilung weiter. "Hierzu haben wir uns auch im Vorfeld mit den Vereinen per Mail, Social Media oder Videokonferenzen ausgetauscht. Und tun dies weiterhin", so Walaschewski weiter.
Insgesamt vier Optionen standen für die Vereine zur Wahl: Neben der Saisonfortführung zu einem
unbestimmten Zeitpunkt - frühestens jedoch ab September - skizzierte der Verband drei Abbruchszenarien: Saisonabbruch und Wertung des aktuellen Tabellenstandes, Saisonabbruch und Wertung nach der Hinrunden-Tabelle und Saisonabbruch und Annullierung der gesamten Saison.
"Das Ergebnis der Befragung ist eindeutig. Die Fortführung der Saison wird von den Vereinen nicht befürwortet. Dies wird der Entscheidungsvorschlag des Verbands-Fußball-Ausschusses berücksichtigen", sagt der für den
Amateurfußball verantwortliche Vizepräsident Manfred Schnieders.
Das Gremium und der gesamte FLVW müssen jedoch nach wie vor die Prüfung der rechtlichen Rahmenbedingungen abwarten. "Fakt ist: Es gibt in den Statuten des DFB, WDFV und FLVW keine Abbruchszenarien. Wir möchten daher noch um Geduld bitten,
bis der FLVW eine endgültige Entscheidung über eine Fortführung der Saison sowie die Wertung bei einem Abbruch vornimmt", so Schnieders weiter, der keinen Stichtag für die Entscheidungsbekanntgabe nennen kann.
"Wichtig ist, dass alle Kreise einheitlich vorgehen", hatte Detmolds Kreisvorsitzender Gottfried Dennebier nach einer Videokonferenz in der Vorwoche geäußert. Und Lemgos Kreisvorsitzender Werner Firtzensmeier meinte seinerzeit: "Zudem gilt es, alle rechtlichen Eventualitäten abzuklopfen."