Ein Talent aus den Niederlanden geht für Drittligisten auf Torejagd

Lemgo/Augustdorf . Mit einem Lächeln im Gesicht, die Sporttasche über die Schulter geworfen und einem lockeren Spruch auf den Lippen betritt Niko Blaauw den Presseraum der Phoenix-Contact-Arena. Sein erster Interview-Termin in Lemgo. Von Aufregung ist bei dem 18-Jährigen überhaupt nichts zu spüren. Auch nicht, als er in den kommenden Minuten über seinen neuen Verein, den Drittligisten Team HandbALL, redet.

&bdquo;Er ist schon ganz pflegeleicht“, meint ALL-Geschäftsführer Andreas Sukop. Worte, die der junge Handballer gerne und mit ein wenig Stolz aufnimmt. Blaauw ist von seinen Teamkameraden Alex Reimann, Linus Geis und Shawn Pauly, mit denen er die Ü18-WG unweit der Arena bildet, bestens aufgenommen worden. &bdquo;Das funktioniert“, sagt Niko Blaauw, der zuletzt bei Aalsmeer in der ersten niederländischen Liga gespielt und in Alphen aan den Rijn gewohnt hat. Während er dem Chronisten den Namen des Heimatorts fein säuberlich in den Block notiert, fällt auf, dass das Talent mit links schreibt – aber mit rechts wirft. Für ihn längst nichts Ungewöhnliches mehr. &bdquo;Das ist automatisch so gekommen.“

Sportbegeisterte Familie Niko Blaauw stammt aus einer sportbegeisterten Familie. Sein Bruder Erik (23) ist in den Niederlanden Handballer, und auch seine Schwester Riejanne (21) geht in ihrer Heimat in der 1. Liga auf Torejagd. Seine Eltern Heino und Katrien sind echte Handball-Fans. So haben sie sich schon für zwei Testspiele des Teams HandbALL ins Wohnmobil gesetzt und sind nach Augustdorf gefahren. &bdquo;Drei Stunden Fahrt, es ist ja nicht so weit“, freute sich ihr Sohn über den Besuch.

Lemgos Jugendkoordinator Christian Plesser waren einst die Qualitäten des Youngsters aufgefallen. Über den Berater Rene Cloo kam schließlich der Kontakt zustande, und im Probetraining überzeugte Blaauw die Trainer. &bdquo;Es passt“, sagen Sukop und Blaauw unisono. So gut, dass das Talent mit der Perspektive &bdquo;Bundesliga“ ausgestattet ist. Bis es soweit ist, will der hoch aufgeschossene Rückraumspieler nun in der 3. Liga auf sich aufmerksam machen. &bdquo;Ich bin neu hier und will viel lernen. Und: Ich will mich immer weiter verbessern“, geht Niko Blaauw mit klaren Vorstellungen in seine Premieren-Saison. Die erste Gelegenheit, sein Können vor heimischem Publikum unter Beweis zu stellen, hat der junge Mann am 3. Oktober, wenn das Team HandbALL in der Augustdorfer Wineo-Arena auf Eintracht Baunatal trifft.

&bdquo;Total zufrieden“ Im Januar hatte er seinen Vertrag unterschrieben, dann kam schon bald die Coronavirus-Pandemie dazwischen. Doch mit Videos, die aus Lippe geschickt wurden, konnte sich Blaauw schon einmal einen Eindruck über sein neue Truppe verschaffen. &bdquo;Er wird eine große Bereicherung für unser Team. Für Niko selbst ist es ein großer Schritt. Das Team HandbALL ist seine erste Station im Ausland. Aber mit der Unterstützung durch seine Landsleute im Profikader des TBV wird er sich bestimmt schnell einleben“, sagte ALL-Trainer Matthias Struck bei der Präsentation seines Neuzugangs Anfang des Jahres. Und in der Tat scheint sich Niko Blaauw bereits jetzt pudelwohl in Lippe zu fühlen, oder wie er es nennt: &bdquo;Ich bin total zufrieden.“

Auch das kleine Foto-Shooting vor der Arena lässt er ganz locker über sich ergehen, obwohl er für einen Augenblick in die an diesem Nachmittag tief stehende Sonne blinzeln muss. &bdquo;Enjoy every moment“, meinte der sympathische 18-Jährige irgendwann während des Interviews, als er auf seine Ziele angesprochen wird. &bdquo;Genieße jeden Moment“, das nimmt man Niko Blaauw auch in dieser Situation und nach dem knapp 30-minütigen Gespräch sofort ab.

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